NDR Info Nachrichten vom 12.04.2018:

Behinderungen durch Warnstreiks

Hannover: Wegen der Warnstreiks im Öffentlichen Dienst gibt es seit heute früh Beeinträchtigungen in ganz Norddeutschland. In mehreren Städten ist der Nahverkehr lahmgelegt. So fahren in Hannover und Braunschweig keine Busse und Bahnen. In allen norddeutschen Bundesländern werden kommunale Kitas bestreikt. Von den Ausständen betroffen sind unter anderem auch Stadtverwaltungen, Krankenhäuser und die Müllabfuhr. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi legten bundesweit mehr als 45.000 Beschäftigte die Arbeit nieder. Verdi-Chef Bsirske forderte auf einer Kundgebung mehr Gerechtigkeit für die Arbeitnehmer. Sie müssten an der positiven Wirtschaftsentwicklung teilhaben und die Jobs müssten attraktiver gestaltet werden. Auch für morgen hat die Gewerkschaft Aktionen angekündigt, unter anderem in Hamburg.| 12.04.2018 16:45 Uhr

Macron spricht von "Beweis" für Giftgaseinsatz

Paris: Frankreich hat nach Angaben von Präsident Macron den Beweis für den Einsatz von Chemiewaffen durch die syrische Regierung. Er sagte in einem Fernsehinterview, in der vergangenen Woche sei vom Assad-Regime mindestens Chlorgas verwendet worden. Macron kündigte erneut eine Reaktion an, ohne sich auf einen Zeitraum festzulegen. Zuvor hatte US-Präsident Trump über Twitter seine Drohung mit einem Militärschlag gegen Syrien abgeschwächt. Bundeskanzlerin Merkel sagte am Mittag, Deutschland verurteile den Einsatz von Chemiewaffen. Es gebe viele Hinweise, dass Syrien diese Waffen eingesetzt habe. Eine deutsche Beteiligung an einem Militärschlag schloss sie aus. Nach Angaben von Regierungssprecher Seibert stimmt sich die Kanzlerin in dem Konflikt eng dem französischen Präsidenten und auch mit den anderen Verbündeten ab.| 12.04.2018 16:45 Uhr

Fall Skripal: Deutschland sieht Russland gefordert

Berlin: Deutschland fordert mit Blick auf neue Laborergebnisse im Fall Skripal von Russland Aufklärung. Die Regierung in Moskau sei nun aufgerufen, endlich eine konstruktive Rolle einzunehmen und die offenen Fragen zu beantworten, betonte das Auswärtige Amt. Die Organisation für das Verbot chemischer Waffen hatte zuvor britische Angaben im Fall des vergifteten ehemaligen russischen Agenten Skripa bestätigt. Die OPCW veröffentlichte ihre eigenen Laboruntersuchungen. Die Experten äußerten sich darin jedoch nicht zur konkreten Herkunft des Gifts. Die britische Regierung hatte Russland für den Anschlag in Salisbury verantwortlich gemacht. Nach ihren Erkenntnissen wurden der Agent Skripal und seine Tochter mit einer Substanz aus der Nowitschok-Gruppe vergiftet.| 12.04.2018 16:45 Uhr

Gedenkmarsch für Holocaust-Opfer in Auschwitz

Auschwitz: Mit einem so genannten "Marsch der Lebenden" haben Tausende Juden in Polen an die Opfer des Holocaust erinnert. Etwa 12.000 Menschen aus vielen Ländern zogen am Nachmittag zum ehemaligen Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau. Angeführt wurden sie von den Präsidenten Polens und Israels, Duda und Rivlin. Bei der Gedenkveranstaltung erneuerte Rivlin die israelische Kritik am polnischen Holocaust-Gesetz. In dieser Frage bleibe eine tiefe Uneinigkeit. Das Gesetz stellt es unter Strafe, der polnischen Nation oder dem Staat eine Mitschuld an den Verbrechen der Nationalsozialisten zu geben. Die israelische Regierung sieht darin den Versuch, individuelle Verbrechen von Polen an Juden zu verschleiern.| 12.04.2018 16:45 Uhr