NDR Info Nachrichten vom 07.04.2018:

Mansour beklagt Massaker an Palästinensern

Gaza: Angesichts der anhaltenden Gewalt an der Grenze zu Israel hat die palästinensische Führung den UN-Sicherheitsrat zum Handeln aufgerufen. UN-Botschafter Mansour erklärte in New York, die israelische Armee verübe ein Massaker am palästinensischen Volk. Die UNO müsse eine unabhängige Untersuchung einleiten. Laut Mansour wurden gestern an der Grenze zum Gaza-Streifen neun Palästinenser getötet und mehr als 1.000 verletzt. Die israelische Armee berichtet von etwa 20.000 palästinensischen Demonstranten. Einige hätten versucht, den Grenzzaun zu durchbrechen und dabei Steine und Brandsätze geworfen. Die islamistische Hamas hatte vor einer Woche den so genannten "Marsch der Rückkehr" gestartet. Sie fordert das Recht von Palästina-Flüchtlingen und deren Nachkommen, auf das heutige Staatsgebiet Israels zurückzukehren.| 07.04.2018 07:15 Uhr

Lula geht nicht freiwillig in Haft

Brasilia: Brasiliens früherer Präsident Lula da Silva hat eine Frist, sich freiwillig zum Haftantritt zu melden, verstreichen lassen. Nach Mitteilung seiner Anhänger hält er sich im Gewerkschaftshaus in seiner Heimatstadt São Bernardo do Campo auf. Zahlreiche Unterstützer haben sich vor dem Gebäude versammelt. Lula war in einem Prozess wegen Korruption und Geldwäsche zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Die Justiz räumte ihm eine Frist bis gestern Abend ein, um sich freiwillig zum Haftantritt zu melden. Der Politiker regierte Brasilien von 2003 bis 2010 und erwägt, bei der Präsidentenwahl in diesem Jahr erneut anzutreten.| 07.04.2018 07:15 Uhr

Offenbar 40 Tote nach Luftangriffen in Ost-Ghuta

Damaskus: Bei Luftangriffen auf die syrische Region Ost-Ghuta sollen mindestens 40 Menschen getötet worden sein. Die "Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte" berichtet, russische und syrische Kampfjets hätten zahlreiche Angriffe auf die Stadt Duma geflogen. Gleichzeitig hätten Bodentruppen die Stadt von zwei Seiten angegriffen. Die oppositionsnahe "Beobachtungsstelle" mit Sitz in Großbritannien stützt sich nach eigenen Angaben auf ein breites Informantennetzwerk in Syrien. Staatliche Medien hatten in Duma ausharrenden Islamisten gestern vorgeworfen, sie hätten Granaten auf Vororte von Damaskus abgefeuert. Die syrische Armee hat die Region Ost-Ghuta in den vergangenen Wochen mit russischer Hilfe fast vollständig zurückerobert.| 07.04.2018 07:15 Uhr

Facebook verschärft Regeln für Polit-Werbung

Menlo Park: Der Facebook-Konzern will Werbeanzeigen mit politischen Inhalten strenger kontrollieren. Unternehmenschef Zuckerberg erklärte, bei entsprechenden Beiträgen müsse künftig ausgewiesen werden, wer für die Werbung bezahlt. Zudem würden der Standort und die Identität des Auftraggebers geprüft. Zuckerberg sagte, die Maßnahmen könnten Missbrauch nicht gänzlich verhindern. Es werde aber schwieriger, gefälschte Facebook-Konten und Seiten für die Verbreitung von Werbung zu nutzen. Dies hätten russische Akteure während der amerikanischen Präsidentenwahl 2016 getan.| 07.04.2018 07:15 Uhr

Giffey: Schulen müssen Probleme melden

Berlin: Bundesfamilienministerin Giffey hat die Schulen aufgerufen, jeden Fall von Antisemitismus, Radikalisierung und offenem Hass den Behörden zu melden. Vielfach scheuten Verantwortliche davor zurück, weil sie eine Stigmatisierung befürchteten, sagte Giffey der Passauer Neuen Presse. Von solchem Denken müsse man wegkommen. Eine Schule, die Gewaltvorfälle melde, sei eine Einrichtung, in der Probleme konsequent aufgearbeitet würden. Die SPD-Politikerin kündigte an, 170 Experten an betroffene Schulen zu schicken, um mit den Kindern und Jugendlichen über Respekt, religiöse Toleranz und Gleichberechtigung zu sprechen.| 07.04.2018 07:15 Uhr