NDR Info Nachrichten vom 06.04.2018:

Puigdemont fordert Madrid zum Dialog auf

Neumünster:  Der frühere katalanische Regionalpräsident Puigdemont hat die spanische Regierung zum Dialog aufgefordet. Puigdemont sagte nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis in Neumünster, die gewaltsame und repressive Antwort auf den Unabhängigkeitskampf habe nichts gebracht. Es sei nun Zeit, über eine Lösung des Konflikts zu sprechen. Der 55-jährige Politiker forderte die Freilassung weiterer inhaftierter Mitstreiter. Der Kampf für die katalanische Unabhängigkeit sei auch ein Kampf für Demokratie. Da Puigdemont die vom Oberlandesgericht in Schleswig auferlegten Bedingungen erfüllt hatte, durfte er das Gefängnis in Neumünster verlassen. Er hinterlegte eine Kaution in Höhe von 75.000 Euro. Außerdem muss der Katalane sich regelmäßig bei der Polizei melden und zunächst in Deutschland bleiben.| 06.04.2018 15:45 Uhr

Tote bei Protesten im Gazastreifen

Gaza: Bei Protesten an der Grenze zu Israel sind zwei Palästinenser getötet worden. Nach Angaben der Behörden im Gazastreifen wurden außerdem 250 Menschen verletzt, mehrere von ihnen lebensgefährlich. Die israelische Armee hat bestätigt, Schüsse auf Demonstranten abgegeben zu haben, die sich dem Grenzzaun genähert hätten. Israel hatte angekündigt, Angriffe auf den Zaun als Terror-Attacke zu werten. Nach Angaben der Armee beteiligten sich tausende Palästinenser an Ausschreitungen entlang der Grenze. Demnach wurden Autoreifen in Brand gesetzt und Steine geworfen. UN-Generalsekretär Guterres hatte zuvor beide Seiten zur Zurückhaltung aufgerufen. Seit dem Beginn der Proteste vor einer Woche sind bereits 23 Palästinenser ums Leben gekommen. Anlass der Demonstrationen ist der 70. Jahrestag der Gründung Israels. Die Aktionen sollen noch bis Mitte Mai dauern.| 06.04.2018 15:45 Uhr

Gesundheitszustand von Skripal besser

London: Im Fall des Giftanschlags auf den Ex-Spion Skripal gibt es neue Informationen zu dessen Gesundheitszustand. Nach Angaben der behandelnden Ärzte geht es Skripal deutlich besser. Er befinde sich nicht mehr in einem kritischen Zustand. Der Doppelagent und seine Tochter waren vor einem Monat bewusstlos auf einer Parkbank im südenglischen Salisbury entdeckt worden. Nach britischen Angaben wurden sie Opfer eines Anschlags mit dem Nervengift Nowitschok. Ein Kremlvertreter wies einen Bericht der Zeitung "The Times" zurück, wonach das bei dem Attentat verwendete Gift aus einer Forschungseinrichtung in Zentralrussland stammte.| 06.04.2018 15:45 Uhr

Ex-Präsident "Lula" wehrt sich gegen Haft

Rio de Janeiro: Der frühere brasilianische Präsident Lula da Silva wehrt sich gegen den gegen ihn erlassenen Haftbefehl. Seine Anwälte legten Rechtsmittel ein, um die Inhaftierung des ehemaligen Staatschefs zu verhindern. In der vergangenen Nacht hatte ein brasilianischer Richter Haftbefehl gegen den 72-jährigen erlassen. Lula da Silva war wegen Korruption zu mehr als 12 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Politiker wollte im Herbst erneut als Kandidat bei der Präsidentenwahl antreten.| 06.04.2018 15:45 Uhr

EU-Studie: Hohes Armutsrisiko für Roma

Wien: In der EU sind immer noch viele Roma von Armut bedroht. Laut einer Studie der Europäischen Agentur für Grundrechte gilt das für 80 Prozent der Angehörigen dieser Volksgruppe. Rund ein Drittel der Roma lebt demnach in Haushalten ohne Leitungswasser. Viele sind außerdem arbeitslos. Im Bereich Bildung hätten sich die Bedingungen in einigen EU-Mitgliedsstaaten verbessert, so etwa in Spanien oder Ungarn. In anderen Ländern sei dagegen der Zugang zu vorschulischen Einrichtungen weiter beklagenswert.| 06.04.2018 15:45 Uhr