NDR Info Nachrichten vom 06.04.2018:

Puigdemont kommt wohl noch heute frei

Neumünster:  Der frühere katalanische Regionalpräsident Puigdemont wird voraussichtlich heute aus der Untersuchungshaft entlassen. Nach Angaben seines Anwalts muss der Politiker eine Kaution von 75.000 Euro hinterlegen. Außerdem darf Puigdemont Deutschland nicht verlassen und muss sich regelmäßig bei der Polizei melden. Die spanische Regierung reagierte zurückhaltend auf die Entscheidung des Oberlandesgerichts in Schleswig. Justizminister Catalá sagte, man werde die Entscheidung der deutschen Richter aber akzeptieren. Das Oberlandesgericht Schleswig-Holstein hatte entschieden, dass Puigdemont nicht wegen des Vorwurfs der Rebellion ausgeliefert wird. Zum Vorwurf der Untreue forderte das Gericht weitere Belege von Spanien.| 06.04.2018 11:45 Uhr

Fall Skripal: Experte widerspricht "Times"- Bericht

Moskau: Ein russischer Experte hat einen Bericht der britischen Zeitung "The Times" zum Anschlag auf den früheren Doppelagenten Skripal zurückgewiesen. In dem in der Zeitung genannten Labor in Schichany an der Wolga sei das Nervengift Nowitschok nie aufbewahrt worden, sagte der frühere Vorsitzende des Staatsausschusses für Chemiewaffen der Agentur Tass. Nach seinen Worten sind alle Basen zur Lagerung von Nowitschok bekannt. Der von der "Times" genannte Standort Schichany sei nicht dabei. Ein britisches Labor hatte herausgefunden, dass Skripal und seine Tochter mit einem Stoff der Nowitschok-Gruppe vergiftet wurden. Die Regierung in London wirft Russland vor, weiterhin mit dem Nervengift zu experimentieren.| 06.04.2018 11:45 Uhr

Handelsstreit: China reagiert empört auf Trump

Peking: Der Handelsstreit zwischen China und den USA spitzt sich weiter zu. Die chinesische Regierung kritisierte die jüngsten Drohungen von US-Präsident Trump und kündigte scharfe Gegenmaßnahmen an. Man werde den Protektionismus der USA mit allen Mitteln bekämpfen, hieß es in einer Erklärung des Handelsministeriums in Peking. Trump hatte zuvor weitere Zölle auf chinesische Produkte im Umfang von 100 Milliarden Dollar ins Gespräch gebracht. Erst vor wenigen Tagen haben die Vereinigten Staaten Importzölle auf chinesische Güter im Gesamtwert von 50 Milliarden Dollar auf den Weg gebracht. Die Regierung in Peking reagierte umgehend mit Zöllen für US-Waren in ähnlicher Größenordnung.| 06.04.2018 11:45 Uhr

Staaten sammeln Geld für den Libanon

Paris: Zum Auftakt einer internationalen Hilfskonferenz für den Libanon hat Frankreich 550 Millionen Euro für das Land zugesagt. Wie Außenminister Le Drian erklärte, soll das Geld in Form von zinsvergünstigten Krediten und Spenden fließen. Der unter einer Wirtschaftskrise leidende Libanon hofft bei dem Treffen auf Zusagen in Milliardenhöhe. Die Konferenzteilnehmer wollen nach Pariser Angaben einen Monat vor der Parlamentswahl im Libanon einen Investitionsplan in Höhe von gut acht Milliarden Euro für das Land verabschieden. Auf der Konferenz nehmen Repräsentanten von rund 40 Staaten teil.| 06.04.2018 11:45 Uhr

Innenminister Seehofer besucht das BAMF

Nürnberg:  Bundesinnenminister Seehofer besucht am Mittag das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge. Dort will er unter anderem mit Präsidentin Cordt über die Arbeit in der Asyl- und Flüchtlingspolitik sprechen. Ein Schwerpunkt dürfte voraussichtlich die Beschleunigung von Asylverfahren und Abschiebungen sein. Derzeit gibt es in der Großen Koalition erneut Streit über einen Gesetzentwurf des Innenministeriums zum Familiennachzug. Die SPD bemängelt, dass sich Seehofer damit über die Vereinbarungen des Koalitionsvertrages hinwegsetzt. Der stellvertretende Unions-Fraktionschef Nüßlein bestritt dies. Er drohte in der "Augsburger Allgemeinen" sogar mit dem Bruch der Koalition.| 06.04.2018 11:45 Uhr