NDR Info Nachrichten vom 05.04.2018:

Puigdemont wird frühestens morgen entlassen

Neumünster: Der katalanische Separatistenführer Puigdemont wird frühestens morgen auf freien Fuß kommen. Das hat ein Angestellter der Justizvollzugsanstalt Neumünster erklärt. Zuvor hatte bereits der Anwalt von Puigdemont betont, zunächst müssten alle Auflagen des schleswig-holsteinischen Oberlandesgerichts erfüllt werden. Dieses hatte zwar einen Auslieferungshaftbefehl erlassen. Er bezieht sich aber nur auf den spanischen Vorwurf der Veruntreuung, nicht den der Rebellion. Daher ist aus Sicht der Richter eine Fluchtgefahr deutlich abgemildert. Das Gericht verlangt eine Kautionszahlung in Höhe von 75.000 Euro. Zudem darf Puigdemont Deutschland zunächst nicht verlassen. Ihm drohen in Spanien bis zu 30 Jahre Haft. Der Seperatistenführer war Ende März an der A7 in Schleswig-Holstein festgenommen worden. Er ist seither in der JVA Neumünster untergebracht.| 05.04.2018 23:00 Uhr

Müssen Entscheidung akzeptieren

Madrid: Der spanische Justizminister Catalá hat den Beschluss des Oberlandesgerichts Schleswig-Holstein im Fall Puigdemont zurückhaltend kommentiert. Catalá erklärte wörtlich, einige Entscheidungen der Justiz gefielen Madrid besser, andere weniger. Allerdings seien sie in jedem Fall zu akzeptieren. Über die Möglichkeit eines Einspruchs müsse die deutsche Staatsanwaltschaft entscheiden, hieß es aus der spanischen Hauptstadt zunächst weiter.| 05.04.2018 23:00 Uhr

UN-Sicherheitsrat berät über Giftanschlag auf Skripal

New York: Der UN-Sicherheitsrat ist zu einer Sitzung über den Giftanschlag auf den ehemaligen Doppelagenten Skripal und dessen Tochter in Großbritannien zusammengekommen. Russland hatte um das Treffen gebeten und verlangt, an den Ermittlungen beteiligt zu werden. London macht Moskau für die Attacke Anfang März im südenglischen Salisbury verantwortlich. Laut der Zeitung "The Times" ist dagegen bereits mit hoher Sicherheit geklärt, in welchem Labor in Russland das Gift für den Anschlag hergestellt wurde. Grundlage seien Untersuchungen von Wissenschaftlern und Geheimdiensten. Eine klare Quelle nennt das Blatt allerdings nicht.| 05.04.2018 23:00 Uhr

EU will Auskünfte von Facebook

Brüssel: Die EU-Kommission hat sich in den Facebook-Datenskandal eingeschaltet. Die Brüsseler Behörde kündigte Gespräche mit Managern des Konzerns an. Facebook habe sich zu einem Treffen in den kommenden Tagen bereit erklärt. Wie inzwischen bekannt wurde, hat das soziale Netzwerk die Daten von etwa 87 Millionen Nutzern an die britische Firma Cambridge Analytica weitergegeben. Bislang war von rund 50 Millionen Nutzern die Rede gewesen. Die Daten sollen teilweise im US-Wahlkampf eingesetzt worden sein.| 05.04.2018 23:00 Uhr

Diskussion über Seehofers Gesetzentwurf

Berlin: Ein Gesetzentwurf von Bundesinnenminister Seehofer zum Familiennachzug von Flüchtlingen hat in der Großen Koalition Streit ausgelöst. Außenminister Maas rief die Union auf, sich an Vereinbarungen im Koalitionsvertrag zu halten. Die SPD werde keinem Entwurf zustimmen, der auf den Nachzug von weniger als 1.000 Angehörigen von Flüchtlingen pro Monat abziele. CSU-Landesgruppenchef Dobrindt kritisierte, die Sozialdemokraten wollten das Kontingent offenbar zwingend ausschöpfen. Der Koalitionsvertrag sehe aber weniger und nicht mehr Zuwanderung vor. Laut dem Gesetzentwurf von Seehofer soll der Familiennachzug an strengere Vorgaben geknüpft werden. Unter anderem soll demnach ein eingeschränktes Aufenthaltsrecht nur für die Kernfamilie von Flüchtlingen gelten.| 05.04.2018 23:00 Uhr

Rüstungsaufträge nur an deutsche Firmen?

Berlin: Die schwarz-rote Koalition will wichtige Rüstungsaufträge offenbar nur noch in Ausnahmefällen europaweit ausschreiben. Das "Handelsblatt" schreibt, die Bundesregierung prüfe die Rückkehr zu nationalen Vergabeverfahren. Ziel sei, dass neue Waffensysteme schneller bei der Bundeswehr ankommen. Der Unions-Haushaltsexperte Rehberg sagte der Zeitung, er glaube nicht, dass europäische Ausschreibungen im Verteidigungsbereich nationale Sicherheitsinteressen gut lösten. Frankreich und Italien hätten noch nie einen Rüstungs-Großauftrag nach außen vergeben, so Rehberg.| 05.04.2018 23:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Rasch abziehende Schauer, nachfolgend locker bewölkt oder klar und trocken. Tiefstwerte plus 3 bis minus 2 Grad. Morgen viel Sonne und weiterhin trocken. Höchstwerte von Nordost nach Südwest 9 bis 16 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend reichlich Sonnenschein und trocken bei 12 bis 22 Grad. Am Sonntag oft sonnig, im Nordwesten teils wolkig, 12 bis 24 Grad.| 05.04.2018 23:00 Uhr