NDR Info Nachrichten vom 03.04.2018:

Israel widerruft Flüchtlingsabkommen

Jerusalem: Der israelische Ministerpräsident Netanjahu hat ein umstrittenes Abkommen mit dem UN-Flüchtlingshilfswerk zur Umsiedlung afrikanischer Migranten widerrufen. Er habe sich nach zahlreichen Gesprächen zu diesem Schritt entschlossen, erklärte Netanjahu. Noch gestern hatte der Regierungschef in einer Fernsehansprache erklärt, die auf fünf Jahre ausgelegte Vereinbarung mit dem UNHCR sehe vor, dass mehr als 16.000 illegal nach Israel gekommene afrikanische Flüchtlinge in westliche Staaten geschickt würden, darunter Deutschland. Die Bundesregierung erklärte allerdings, sie habe keine Anfrage erhalten. Gleichzeitig sah das Abkommen vor, dass Israel den rechtlichen Status weiterer Asylsuchender reguliert und Zwangsabschiebungen aussetzt.| 03.04.2018 13:00 Uhr

Antrag: Puigdemont soll ausgeliefert werden

Schleswig: Der ehemalige katalanische Regierungschef Puigdemont soll nach dem Willen der Generalstaatsanwaltschaft an Spanien ausgeliefert werden. Die Ermittlungsbehörde in Schleswig-Holstein teilte mit, sie habe einen Auslieferungshaftbefehl für den Politiker beantragt. Das Ersuchen Spaniens sei nach genauer Prüfung als zulässig bewertet worden. Nun muss das Oberlandesgericht Schleswig über die Auslieferung entscheiden. Die spanische Justiz sucht Puigdemont wegen Rebellion und Veruntreuung öffentlicher Gelder, weil er im vergangenen Oktober die Unabhängigkeit Kataloniens ausgerufen hatte. Der 55-jährige war danach zunächst nach Belgien geflüchtet. Gestern legte er vor dem Obersten Gerichtshof in Madrid Widerspruch gegen den Vorwurf der Rebellion ein. Puigdemont sitzt seit gut einer Woche in Neumünster in Haft.| 03.04.2018 13:00 Uhr

Bundeswehreinsatz in Somalia beendet

Berlin: Nach acht Jahren ist der Ausbildungseinsatz der Bundeswehr im ostafrikanischen Somalia beendet. Alle in dem von Islamisten terrorisierten Land eingesetzten Militärausbilder seien nach Deutschland zurückgekehrt, bestätigte ein Sprecher. Den Rückzug hatte das Verteidigungsministerium im Februar angekündigt und als Grund Schwierigkeiten bei der Ausbildung somalischer Sicherheitskräfte angegeben. Dazu gehörten demnach Defizite in den politischen und institutionellen Strukturen des Landes sowie bei der Ausrüstung der ausgebildeten somalischen Soldaten. Die Bundeswehr hatte sich seit März 2010 an der Europäischen Ausbildungsmission beteiligt. Künftig will Deutschland dem Verteidigungsministerium zufolge politische Unterstützung leisten.| 03.04.2018 13:00 Uhr

Lob für bin Salmans Vorstoß zu Israel

Berlin: Die Deutsch-Israelische Gesellschaft hat den Vorstoß des saudischen Kronprinzen bin Salman begrüßt, Israel das Recht auf ein eigenes Land zuzubilligen. Dies sei eine sehr vernünftige Position, sagte der Präsident der Gesellschaft, Königshaus, dem Deutschlandfunk. Mit Saudi-Arabien hätte Israel einen starken Partner an der Seite. Allerdings nur, wenn die Aussage die gesamtpolitische Auffassung Saudi Arabiens sei und nicht nur die des Kronprinzen. Bin Salman hatte in einem US-Magazin erklärt, Palästinenser und Israelis hätten das Recht auf ihr eigenes Land. Um Stabilität für alle zu gewährleisten und normale Beziehungen zu unterhalten, sei ein Nahost-Friedensabkommen nötig. Es ist das erste Mal, dass ein hoher Vertreter Saudi-Arabiens Israel als eigenes Land anerkennt. Bis heute unterhalten das Königreich und Israel keine formellen diplomatischen Beziehungen.| 03.04.2018 13:00 Uhr

Viele Tote nach Luftangriff in Afghanistan

Kabul : Bei einem Raketenangriff des afghanischen Militärs auf ein angebliches Talibantreffen sind möglicherweise zahlreiche Zivilisten getötet worden. Nach Augenzeugenberichten wurde bei den Luftschlägen in der Provinz Kundus eine Koranschule getroffen. Unter den bis zu 50 Opfern seien viele Kinder. Das Militär wies die Berichte zurück. Der Angriff habe sich gegen eine große Zusammenkunft von Taliban gerichtet. Es seien etwa 20 Kämpfer getötet worden. Eine unabhängige Bestätigung für die Berichte gibt es nicht. Die Vereinten Nationen kündigten eine Untersuchung an.| 03.04.2018 13:00 Uhr

Auch in den Kommunen klingeln die Kassen

Wiesbaden: Die Kommunen haben im vergangenen Jahr einen Rekordüberschuss von 10,7 Milliarden Euro erwirtschaftet. Das teilte das Statistische Bundesamt mit. Dadurch habe sich die Finanzlage der Gemeinden und Gemeindeverbände weiter verbessert. Demnach legten die Einnahmen um 4,6 Prozent auf gut 258 Milliarden Euro zu. Grund sei vor allem das höhere Steueraufkommen gewesen. Die Ausgaben hätten dagegen nur um 2,5 Prozent auf knapp 247,7 Milliarden Euro zugenommen.| 03.04.2018 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Heute Nachmittag über die Ostsee abziehender Regen, südlich davon freundlicher mit Sonnenschein, aber zum Abend hin erneut örtlich Schauer möglich, 6 bis 19 Grad. Morgen im Norden anfangs noch einzelne Schauer, sonst überwiegend freundlich und trocken. Im Laufe des Nachmittags von Südwesten her erneut Schauer, nach Osten hin teils auch Gewitter. Höchstwerte 8 bis 20 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag durchziehende Wolkenfelder und gelegentlich Schauer, 5 bis 16 Grad.| 03.04.2018 13:00 Uhr