NDR Info Nachrichten vom 27.03.2018:

Nato reagiert auf Giftanschlag

Brüssel: Die Nato entzieht sieben russischen Diplomaten die Akkreditierung. Generalsekretär Stoltenberg sagte, auch drei laufende Anträge auf eine Akkreditierung würden abgelehnt. Die russische Delegation dürfe zudem künftig nur noch 20 Personen umfassen. Die Nato reagiert damit ebenso wie mehrere EU-Staaten und die USA auf den Giftanschlag auf einen Ex-Spion in Großbritannien. Stoltenberg betonte, das Bündnis sende eine klare Botschaft an Russland, dass inakzeptables Verhalten Konsequenzen habe. Seit dem Anschlag in Salisbury vor mehr als drei Wochen liegen der ehemalige Spion Skripal und seine Tochter im Koma. Bei der Tat wurde nach derzeitigem Ermittlungsstand der in der Sowjetunion entwickelte Kampfstoff Nowitschok verwendet.| 27.03.2018 17:45 Uhr

Nord Stream 2 in Deutschland genehmigt

Hamburg: Der Bau der Pipeline Nord Stream 2 ist im gesamten Abschnitt der deutschen Ostsee genehmigt. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie in Hamburg gab jetzt sein Okay. Dem Bau stünden weder Belange der Schifffahrt noch der Meeresumwelt entgegen, teilte die Behörde mit. Zuvor hatte bereits das Bergamt Stralsund seine Genehmigung erteilt. Dagegen klagt allerdings der Umweltverband Nabu. Die Arbeiten in den deutschen Gewässern sollen im Frühjahr beginnen. Behörden in Dänemark, Schweden, Finnland und Russland müssen den Bau der insgesamt 1200 Kilometer langen Erdgastrasse noch billigen.| 27.03.2018 17:45 Uhr

Treibhausgas-Ausstoß: Rückgang um 0,5 Prozent

Berlin: Die deutsche Klimaschutz-Bilanz bleibt durchwachsen. Wie das Bundesumweltministerium mitteilte, gingen im vergangenen Jahr die Treibhausgas-Emissionen um ein halbes Prozent zurück. Vor allem wegen der Abschaltung mehrerer Kohlekraftwerke wurde demnach ein geringerer Ausstoß verzeichnet. Im Verkehr und der Industrie stiegen den vorläufigen Zahlen zufolge die CO2-Emissionen dagegen an. Bundesumweltministerin Schulze sagte, Grund seien die brummende Konjunktur und mehr Benziner auf den Straßen. Der Prognose zufolge hat Deutschland seine Emissionen gegenüber 1990 um rund 28 Prozent gesenkt. Ziel war bislang, in den nächsten Jahren auf einen Rückgang um rund 40 Prozent zu kommen. Die neue Bundesregierung hat sich allerdings vom Klimaschutzziel 2020 bereits verabschiedet.| 27.03.2018 17:45 Uhr

Islamist darf nach Tunesien abgeschoben werden

Leipzig: Das Land Hessen darf einen islamistischen Gefährder nach Tunesien abschieben, auch wenn ihm dort eventuell die Todesstrafe droht. Das hat das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig entschieden. Zur Begründung verwiesen die Richter unter anderem auf ein Moratorium, wonach Todesstrafen in Tunesien nicht vollstreckt werden. Die tunesische Justiz wirft dem Mann vor, er sei an einem Anschlag mit mehrere Toten beteiligt gewesen.| 27.03.2018 17:45 Uhr

Imame sollen in Schulen aufklären

Berlin: Der Zentralrat der Muslime will angesichts antisemitischer Vorfälle an Schulen Imame in Klassen schicken. Der Ratsvorsitzende Mazyek sagte, die Imame sollten vorzugsweise mit Rabbinern vor Schüler treten und für Dialog, Aufklärung und gegenseitige Achtung der Religionen werben. Mazyek betonte, er würde sich freuen, wenn die jüdischen Gemeinden mitmachten, zunächst in Berlin und dann bundesweit. Aktueller Anlass für die Debatte ist der Fall an einer Grundschule in der Hauptstadt. Ein jüdisches Mädchen soll dort bedroht worden sein.| 27.03.2018 17:45 Uhr