NDR Info Nachrichten vom 27.03.2018:

Brüssel: Die EU-Kommission erhöht im Datenskandal den Druck auf Facebook. Innerhalb von zwei Wochen soll der US-Konzern Fragen dazu beantworten. Das geht aus einem Schreiben von Justizkommissarin Jourova an das soziale Netzwerk hervor. Darin fordert Jourova das Unternehmen auf, die Rolle der britischen Firma Cambridge Analytica in dem Skandal aufzuklären. Außerdem möchte sie wissen, ob die persönlichen Daten europäischer Facebook-Nutzer betroffen waren. Cambridge Analytica steht im Verdacht, Daten von mehr als 50 Millionen Facebook-Nutzern abgegriffen und im US-Wahlkampf für Donald Trump eingesetzt zu haben.| 27.03.2018 12:45 Uhr

Neumünster: Der ehemalige katalanische Regionalpräsident Puigdemont bleibt vorerst in Gewahrsam. Nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft Schleswig hat das Amtsgericht Neumünster eine sogenannte Festhalteanordnung erlassen. Das bedeute aber nicht, dass der 55-Jährige an Spanien ausgeliefert wird. Die deutsche Polizei hatte Puigdemont vorgestern an der A7 bei Schleswig auf Grundlage eines Europäischen Haftbefehls festgenommen. Die spanischen Behörden werfen ihm Rebellion und die Veruntreuung öffentlicher Gelder vor. Hintergrund ist ein verbotenes Referendum über die Unabhängigkeit Kataloniens. Nun muss das Schleswiger Oberlandesgericht prüfen, ob eine Auslieferung des früheren Regionalpräsidenten überhaupt zulässig wäre. Eine Entscheidung noch vor Ostern gilt als unwahrscheinlich.| 27.03.2018 12:45 Uhr

Peking: Ein Sonderzug, der Station im Bahnhof der chinesischen Hauptstadt gemacht hat, gibt weiter Rätsel auf. An Bord des grünen Zuges mit gelben Streifen wurde der nordkoreanische Staatschef Kim Jong Un vermutet. Fernsehbilder zeigten, wie eine Ehrengarde Gäste am Bahnhof begrüßte. Einen ähnlich aussehenden Zug hatte schon Kim Jong Il - der Vater des derzeitigen nordkoreanischen Machthabers - für Auslandsreisen genutzt. Die chinesische Regierung äußerte sich bislang nicht zu den Spekulationen. Inzwischen hat der Zug den Bahnhof wieder verlassen. Es wäre der erste Auslandsbesuch von Kim Jung Un seit seinem Machtantritt 2011. China ist der wichtigste Verbündete Nordkoreas. Das Verhältnis ist wegen des nordkoreanischen Atomprogramms aber seit längerem angespannt.| 27.03.2018 12:45 Uhr

Berlin: Die Leiterin der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, Lüders, hat die Länder aufgefordert, ihrer Verantwortung im Kampf gegen religiöse Diskriminierungen an Schulen gerecht zu werden. In allen Bundesländern müsse es unabhängige Beschwerdestellen geben, verlangte Lüders in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur afp. Diese Stellen sollten Fälle von Diskriminierungen untersuchen und bei Bedarf Sanktionen empfehlen. Aktueller Anlass für die Äußerungen ist ein Fall an einer Berliner Grundschule. Ein jüdisches Mädchen soll dort bedroht worden sein.| 27.03.2018 12:45 Uhr

Moskau: Die Zahl der bei dem Brand in einem Einkaufszentrum in Sibirien getöteten Kinder ist offenbar deutlich höher als zunächst angenommen. Wie örtliche Rettungsdienste berichten, waren mehr als 40 der 64 Opfer minderjährig. Die Brandursache ist weiter unklar. Die Polizei nahm vier Personen fest, darunter den Chef des Einkaufszentrums. Augenzeugen berichteten, viele Ausgänge seien versperrt gewesen. Russlands Präsident Putin übte bei einem Besuch in der Stadt Kemerowo scharfe Kritik an den Schutz- und Sicherheitsmaßnahmen in dem Gebäude. Vermutlich seien die vielen jungen Menschen nur wegen krimineller Nachlässigkeit oder Schlampigkeit gestorben, so der Kreml-Chef.| 27.03.2018 12:45 Uhr