NDR Info Nachrichten vom 27.03.2018:

Puigdemont bleibt in JVA Neumünster

Neumünster: Der frühere katalanische Regionalpräsident Puigdemont bleibt bis auf weiteres in Schleswig-Holstein in Gewahrsam. Das hat am Abend das Amtsgericht Neumünster entschieden. Das Gericht verwies unter anderem darauf, dass Fluchtgefahr bestehe. Über eine mögliche Auslieferung des 55-Jährigen wird laut Staatsanwaltschaft voraussichtlich erst nach Ostern entschieden. Puigdemont war am Sonntag nach der Einreise aus Dänemark von der deutschen Polizei festgenommen worden. Er hatte im Oktober die Unabhängigkeit Kataloniens von Spanien ausgerufen. Daraufhin leitete die spanische Justiz Ermittlungen wegen Rebellion ein und ließ mit einem europäischen Haftbefehl nach ihm fahnden.| 27.03.2018 00:00 Uhr

Erdogan und EU uneins bei wichtigen Fragen

Warna: Die Bemühungen um eine Annäherung zwischen der EU und der Türkei kommen offenbar nur schwer voran. Nach einem Treffen mit dem türkischen Präsidenten Erdogan in Bulgarien sagte EU-Ratspräsident Tusk, bei wichtigen Streitfragen gebe es weiterhin keine Einigung. Die Europäische Union blicke mit Besorgnis auf die türkische Militäroffensive gegen Kurden und die Inhaftierung von EU-Bürgern in dem Land. Im Hinblick auf das Flüchtlingsabkommen versicherte Tusk, dass Brüssel die finanziellen Zusagen weiterhin erfüllen wird. Erdogan wehrte sich gegen die Vorwürfe. Er erneuerte außerdem seine Forderung, den EU-Beitrittsprozess wiederzubeleben. Sein Land strebe nach wie vor eine Mitgliedschaft an, sagte er.| 27.03.2018 00:00 Uhr

May: Größte gemeinsame Sanktion gegen Moskau

London: Die britische Regierung hat sich zufrieden über die Unterstützung aus dem Ausland nach dem Giftanschlag auf den früheren Doppelagenten Skripal gezeigt. Premierministerin May sagte, gemeinsam habe man die Botschaft gesendet, dass Russlands fortgesetzte Versuche, sich über internationales Recht hinwegzusetzen, nicht toleriert würden. Bei den Sanktionen handele es sich um die größte derartige Aktion. Rund 20 Staaten - unter ihnen die USA und gut die Hälfte der EU-Länder - haben inzwischen die Ausweisung von russischen Diplomaten beziehungsweise Geheimdienstmitarbeitern angekündigt. Allein in den USA sind 60 Russen betroffen, in Deutschland vier. Das Außenministerium in Moskau kündigte Vergeltung an. Russland bestreitet jede Verantwortung für den Giftanschlag.| 27.03.2018 00:00 Uhr

Zuckerberg vor US-Ausschuss geladen

Washington: Wegen des Datenskandals bei Facebook soll Konzernchef Zuckerberg vor dem Justizausschuss des US-Senats aussagen. Der Ausschussvorsitzende Grassley teilte mit, neben Zuckerberg seien auch die Chefs des Google-Mutterkonzerns Alphabet und des Kurzmitteilungsdienstes Twitter für Mitte April zu einer Anhörung eingeladen. Die US-Handels- und Verbraucherschutzbehörde FTC hat inzwischen Ermittlungen gegen Facebook eingeleitet. Bundesjustizministerin Barley sagte nach einem Treffen mit Vertretern des sozialen Netzwerks in Berlin, das Unternehmen habe Verstöße eingeräumt und zugesagt, alle betroffenen Nutzer zu informieren. Eine britische Firma soll Daten von etwa 50 Millionen Facebook-Nutzern abgegriffen und im US-Wahlkampf eingesetzt haben.| 27.03.2018 00:00 Uhr

Bombenbau mit Amazon-Produkten

Hamburg: Im Zusammenhang mit dem Fall eines Terrorverdächtigen haben Ermittler Vorwürfe gegen Amazon erhoben. Nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" konnte der 20-jährige Syrer ungehindert größere Mengen an Material und Werkzeug für das Zusammenmischen von Sprengstoff bei dem Internethändler einkaufen. Anders als beispielsweise bei Baumärkten üblich, hatte Amazon den Angaben zufolge die Polizei nicht über die Bestellung informiert. Nach Gesprächen zwischen Sicherheitsbehörden und dem Management meldet demnach der Konzern inzwischen verdächtige Käufe. Die Bundesanwaltschaft kritisiert aber weiterhin, dass bei Online-Bestellungen automatisch weitere gefährliche Stoffe als Kaufvorschlag angezeigt würden. Das hätten Stichproben ergeben.| 27.03.2018 00:00 Uhr

Razzia bei BDK-Chef Schulz

Hamburg: Beim Vorsitzenden des Bundes Deutscher Kriminalbeamter, Schulz, hat es offenbar eine Razzia gegeben. Ermittler hätten sein Privathaus in Hamburg sowie die Geschäftsstelle des Verbandes in Berlin durchsucht, heißt es in übereinstimmenden Medienberichten unter Berufung auf die Staatsanwaltschaft. Hintergrund sind demnach Betrugsvorwürfe im Zusammenhang mit der Beschäftigung von Schulz bei der Polizei Hamburg. Nach seiner Wahl zum BDK-Vorsitzenden hatte er 2014 mit seinem Arbeitgeber vereinbart, dort nur noch zu 50 Prozent zu arbeiten. Entsprechend wurde die Vergütung halbiert. Schulz wird jedoch vorgeworfen, weniger als 20 Stunden gearbeitet zu haben. Er bestreitet die Vorwürfe.| 27.03.2018 00:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Es bleibt trocken, stellenweise ist es neblig. In Ostseenähe und in Vorpommern sind einzelne Schauer möglich. Tiefstwerte plus 2 bis minus 3 Grad. Am Tag ist es wechselnd bewölkt mit etwas Sonne, in Vorpommern einzelne Schauer, später von Westniedersachsen her aufkommender Regen bei 3 bis 11 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch bedeckt und regnerisch, nach Norden hin teils Schnee und windig, dazu 2 bis 10 Grad.| 27.03.2018 00:00 Uhr