NDR Info Nachrichten vom 04.03.2018:

Berlin: Die SPD hat den Weg für die Bildung einer neuen Regierung freigemacht. Beim Mitgliederentscheid stimmten nach Angaben der Partei etwa 66 Prozent für eine Neuauflage der Großen Koalition. Die Wahlbeteiligung lag bei gut 78 Prozent. Der kommissarische SPD-Vorsitzende Scholz erklärte, es gebe jetzt Klarheit. Auch CDU-Chefin Merkel äußerte sich erleichtert. Sie freue sich auf die weitere Zusammenarbeit zum Wohle des Landes. Vertreter von AfD, FDP, Linken und Grünen kündigten eine entschlossene Oppositionsarbeit im Bundestag an. Im Ausland stieß die Entscheidung der SPD auf Zustimmung. Frankreichs Präsident Macron sprach von einer guten Nachricht für Europa. Ähnlich äußerten sich Mitglieder der EU-Kommission.| 04.03.2018 14:00 Uhr

Hannover: Führende SPD-Politiker im Norden dringen auch nach der Zustimmung zu einer Großen Koalition auf eine Erneuerung der Partei. Niedersachsens SPD-Chef Weil sagte, die Niederlage bei der Bundestagswahl sei noch lange nicht aufgearbeitet. In den Diskussionen zum Mitgliederentscheid sei unmissverständlich zum Ausdruck gekommen, dass sich die Partei umfassend erneuern müsse. Schleswig-Holsteins SPD-Chef Stegner meinte, die SPD müsse jetzt zeigen, dass sie sowohl Regierungs- als auch Partei-Arbeit leisten könne. In Mecklenburg-Vorpommern erklärte SPD-Landeschefin Schwesig, bei der Umsetzung des Koalitionsvertrags müssten sowohl Befürworter als auch Gegner der Großen Koalition mitgenommen werden. Zuvor hatte schon Juso-Chef Kühnert gemahnt, ein programmatischer Erneuerungsprozess bleibe für die SPD dringend notwendig.| 04.03.2018 14:00 Uhr

Bern: In der Schweiz will eine Mehrheit der Wähler die Rundfunkgebühren behalten. Nach einer ersten Hochrechnung sprechen sich in einem Volksentscheid gut 70 Prozent gegen eine Abschaffung aus. Angestoßen hatte die Abstimmung die Initiative "No Billag". Billag ist die Schweizer Gebühreneinzugszentrale. Die Unterstützer der Initiative argumentierten, der gebührenfinanzierte Rundfunk sei zu teuer oder sogar ganz verzichtbar. Die Gegner vertraten die Ansicht, ein unabhängiger Rundfunk sei für eine funktionierende Demokratie notwendig. Die Rundfunkgebühr in der Schweiz liegt bei umgerechnet 390 Euro pro Jahr und soll in Zukunft sinken. In Deutschland zahlen Haushalte pro Jahr 210 Euro.| 04.03.2018 14:00 Uhr

Rom: In Italien wählen die Bürger heute ein neues Parlament. Rund 50 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Die Wahllokale haben bis 23 Uhr geöffnet. Der Ausgang der Wahl gilt als offen, in den letzten Umfragen, die vor zwei Wochen veröffentlicht wurden, gab ein Drittel der Teilnehmenden an, sich noch nicht entschieden zu haben. Stärkste Kraft könnte ein Mitte-Rechts Block unter Führung der konservativen Forza Italia von Silvio Berlusconi werden. Die regierenden Sozialdemokraten um Partei-Chef Renzi müssen sich auf Verluste einstellen. Stärkste Einzelpartei könnte die Protestbewegung "Fünf Sterne" werden.| 04.03.2018 14:00 Uhr

Bergen-Belsen: In der Kz-Gedenkstätte in der Lüneburger Heide haben Vertreter von Politik und Gesellschaft an die während der NS-Zeit deportierten und ermordeten Sinti und Roma erinnert. Eine Mitarbeiterin des niedersächsischen Kultusministeriums, die den erkrankten Minister Tonne vertrat, sagte, nach wie vor sei der Völkermord an den Sinti und Roma im Bewusstsein der Bevölkerung zu wenig verankert. Ausgrenzung und Diskriminierung hätten lange vor 1933 begonnen und seien nach Kriegsende nicht vorbei gewesen. Anlass der Gedenkveranstaltung war die Deportation von mehr als 20.000 Sinti und Roma in das Konzentrationslager Auschwitz vor 75 Jahren. Einer der größten Transporte startete am 3. März 1943 in Hannover.| 04.03.2018 14:00 Uhr

Rom: Der italienische Fußball-Erstligist AC Florenz hat den Tod von Mannschaftskapitän Davide Astori bekannt gegeben. Laut Club erlag der 31-Jährige einer plötzlichen Krankheit. Die italienische Profi-Liga sagte für heute alle Spiele ab.| 04.03.2018 14:00 Uhr

Das Wetter: Heute Nachmittag wolkig mit Aufheiterungen und meist trocken. Höchstwerte minus 2 bis plus 9 Grad. Morgen nordöstlich der Elbe anfangs noch Regen oder Schnee möglich, rasch aber abziehend. Dahinter freundliche Abschnitte. Höchstwerte 1 bis 10 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag neben dichten Wolken freundlich, später stellenweise etwas Schnee oder Regen möglich, 1 bis 8 Grad.| 04.03.2018 14:00 Uhr