NDR Info Nachrichten vom 02.03.2018:

Juncker: EU-Strafzölle auf Jeans möglich

Brüssel: EU-Kommissionspräsident Juncker hat mögliche Gegenmaßnahmen als Reaktion auf US-Schutzzölle angekündigt. Juncker sagte, realistisch seien europäische Sonderabgaben auf Jeanshosen, amerikanischen Whiskey oder Harley-Davidson-Fahrzeuge. Zunächst würden aber die US-Maßnahmen geprüft. Die jüngsten Schritte von US-Präsident Trump nannte Juncker nicht vernünftig. Nun würden die Vereinigten Staaten aber die EU kennenlernen, sagte der Brüsseler Kommissionschef. Trump hatte gestern angekündigt, eine Sonderabgabe auf die Einfuhr von Stahl und Aluminium einzuführen, um US-Unternehmen zu schützen. Er fügte heute hinzu, Handelskriege seien gut und leicht zu gewinnen. Nach Angaben deutscher Industrieverbände sind auch viele deutsche Unternehmen von den US-Strafzöllen betroffen.| 02.03.2018 19:15 Uhr

NDR/WDR/SZ: Hackerangriff betrifft auch andere Länder

Hamburg: Der Hackerangriff auf das Datennetz des Bundes ist Teil einer weitaus größeren, internationalen Späh-Kampagne. Nach Informationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" wurden auch Länder im Baltikum, in Skandinavien und in Südamerika attackiert. Auch die Ukraine und andere Staaten der ehemaligen Sowjetunion seien betroffen. Den Recherchen zufolge griffen die Cyberspione das deutsche Regierungsnetz bereits Ende 2016 an. Im März 2017 sei es den Hackern gelungen, in das Computersystem des Auswärtigen Amtes einzudringen. Dort seien 17 Rechner angezapft worden. Eine geringe Zahl an Dokumenten sei kopiert worden, einige hätten Russland-Bezüge gehabt. Die deutschen Sicherheitsbehörden vermuten eine russische Gruppe hinter der Späh-Kampagne, die mit dem Inlandsgeheimdienst FSB in Kontakt steht. Russland weist dies allerdings zurück.| 02.03.2018 19:15 Uhr

May: Keine Zölle zwischen EU und GB

London: Die britische Premierministerin May strebt auch nach dem Austritt ihres Landes aus der Europäischen Union einen möglichst ungestörten Handel zwischen beiden Seiten an. London wolle keine Einführung von Zöllen oder Beschränkungen, erklärte die Premierministerin in London. Die Partnerschaft mit der EU soll möglichst eng bleiben und in eine Form gegossen werden, die es bisher nicht gibt. Ein reines Handelsabkommen wie zwischen der EU und Kanada lehnte May ab. Auch eine weitere Mitgliedschaft Großbritanniens im Binnenmarkt sei nicht ihr Ziel.| 02.03.2018 19:15 Uhr

Tote bei Angriff in Hauptstadt von Burkina Faso

Ouagadougou: Bei einem Angriff auf die Zentrale der Streitkräfte und die französische Botschaft in Burkina Faso sind mindestens 13 Menschen getötet worden. Nach Angaben der Sicherheitskräfte sind darunter auch sechs Angreifer. Andere Quellen sprechen von insgesamt etwa 30 Toten. Ein Sprecher der Regierung des Landes bezeichnete die Tat als Terroranschlag. Der Bürgermeister Ouagadougous vermutet radikalislamische Dschihadisten hinter dem Angriff. Deutschland und Frankreich aktualisierten ihre Reisehinweise für Burkina Faso und forderten ihre Bürger auf, in sicheren Unterkünften zu bleiben.| 02.03.2018 19:15 Uhr

Wahlkampfabschluss in Italien

Rom: In Italien haben die Parteien zum letzten Mal vor der Parlamentswahl am Sonntag um Stimmen geworben. Der Chef der regierenden Sozialdemokraten, Renzi, warnte davor, Extremisten an die Macht zu wählen. Dies werde Europa weiter destabilisieren, sagte Renzi. Auch alle anderen Parteien richteten noch einmal Appelle an die Wähler. Am Vortag der Parlamentswahl - also morgen - sind Wahlkampfauftritte in Italien verboten. Nach letzten Umfragen kann ein rechts-konservatives Bündnis von Ex-Ministerpräsident Berlusconi mit den meisten Stimmen rechnen. Eine regierungsfähige Mehrheit gilt aber als unwahrscheinlich. Stärkste politische Kraft im neuen italienischen Parlament könnte die populistische und europakritische Fünf-Sterne-Bewegung werden.| 02.03.2018 19:15 Uhr