NDR Info Nachrichten vom 02.03.2018:

NDR/WDR/SZ: Hacker-Angriff war weitaus umfangreicher

Hamburg: Der Hacker-Angriff auf das deutsche Regierungsnetz hat größere Ausmaße als bisher bekannt. Recherchen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" zufolge waren neben Deutschland auch weitere Länder Ziel der Attacke. Betroffen sind demnach Staaten in Skandinavien und Südamerika, die Ukraine und andere ehemalige Sowjet-Länder. Laut NDR, WDR und SZ wurde der Cyberangriff schon Ende 2016 gestartet. Im März 2017 sei es den Hackern dann gelungen, in 17 Rechner im Auswärtigen Amt einzudringen. Dabei sei eine geringe Zahl an Dokumenten kopiert worden, von denen einige Russland-Bezüge gehabt hätten. Das Bundesinnenministerium hatte am Mittwoch bestätigt, dass deutsche Sicherheitsbehörden im Dezember 2017 von dem Angriff erfahren haben. Die Bundesanwaltschaft hat inzwischen Vorermittlungen wegen geheimdienstlicher Agententätigkeit gegen unbekannt eingeleitet.| 02.03.2018 15:45 Uhr

Bundesrat billigt Familiennachzug

Berlin: Der Bundesrat hat dem Kompromiss von Union und SPD zum Familiennachzug zugestimmt. Ein Antrag Schleswig-Holsteins, den Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat anzurufen, fand keine Mehrheit. Damit bleibt es zunächst bis Ende Juli bei der Regelung, dass Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus keine Familienangehörigen nach Deutschland holen dürfen. Von August an sollen dann pro Monat maximal 1.000 Ehepartner, minderjährige Kinder oder Eltern von minderjährigen Flüchtlingen eine Aufenthaltserlaubnis erhalten können. Darüberhinaus soll es Sonderregelungen bei Härtefällen geben.| 02.03.2018 15:45 Uhr

Hendricks pocht auf Dieselnachrüstung

Berlin: Bundesumweltministerin Hendricks pocht weiter auf technische Nachrüstungen von Dieselautos, um Fahrverbote zu vermeiden. Die SPD-Politikerin äußerte sich bei einer Aktuellen Stunde im Bundestag, in der es um Konsequenzen aus dem Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom Dienstag ging. Nach Ansicht der Richter sind Fahrverbote grundsätzlich zulässig. Hendricks betonte, die Autohersteller seien die Verursacher der Luftverschmutzung in Städten und dürften nicht aus der Verantwortung entlassen werden. Anders als im vergangenen Jahr dürfte der Druck jetzt hoch genug sein, so die Ministerin.| 02.03.2018 15:45 Uhr

May: Weiterhin enge Zusammenarbeit mit EU

London: Die britische Premierministerin May strebt auch nach dem Brexit ein enges wirtschaftliches Verhältnis zur Europäischen Union an. In einer Grundsatzrede in London sagte May, der gegenseitige Zugang zu den Märkten sei im Interesse beider Seiten. Dazu müsse auch eine neue Schiedsgerichtsbarkeit erarbeitet werden. Großbritannien könne sich auch künftig an EU-Wettbewerbsregeln und die Regeln über Beihilfen halten. Die Premierministerin stellte klar, dass der Zusammenhalt Großbritanniens durch den Austritt aus der EU nicht leiden dürfe. Damit bezog sie sich auf den Vorschlag der EU, Nordirland im europäischen Binnenmarkt zu halten.| 02.03.2018 15:45 Uhr

Nabu klagt gegen Ostseepipeline

Greifswald: Der Naturschutzbund Deutschland hat Klage gegen den Bau des zweiten Strangs der Ostseepipeline eingereicht. Der Umweltverband stellte beim Oberverwaltungsgericht Greifswald zudem einen Eilantrag, um zu verhindern, dass die Betreiber wie angekündigt im Mai mit den Bauarbeiten beginnen können. Nach Ansicht des Verbands gab es beim Genehmigungsverfahren grobe Verfahrensfehler. Weiterhin seien durch die Pipeline erhebliche Schäden in Vogelschutzgebieten zu erwarten. Der Pipelinebauer, die Gazprom-Tochter Nord Stream 2, entgegnete, die Erdgasleitung werde umweltverträglich gebaut. _| 02.03.2018 15:45 Uhr