NDR Info Nachrichten vom 08.02.2018:

Berlin: Der scheidende Bundesaußenminister Gabriel ist mit seiner Partei scharf ins Gericht gegangen. Der frühere SPD-Chef bedauerte in den Zeitungen der Funke Mediengruppe, dass er die Leitung des Auswärtigen Amtes abgeben solle und kritisierte einen respektlosen Umgang in seiner Partei. Es bleibe nur Bedauern darüber, wie wenig ein gegebenes Wort noch zähle, so Gabriel. Zuvor hatte SPD-Chef Schulz angekündigt, dass er den Parteivorsitz an Fraktionschefin Nahles übergeben und das Amt des Außenministers übernehmen wolle. Niedersachsens Ministerpräsident Weil sieht nach eigenen Worten weitere politische Perspektiven für Gabriel. Dieser habe in der deutschen Politik großartige Arbeit geleistet. Unterdessen sorgt der geplante Rückzug von Martin Schulz als SPD-Chef auch bei Parteilinken und Gegnern der Großen Koalition für Unmut. Sie forderten eine Urwahl des künftigen Parteivorsitzenden.| 08.02.2018 22:00 Uhr

Berlin: Nach der Einigung auf einen Koalitionsvertrag regt sich im Wirtschaftsflügel der Union Kritik an zentralen Beschlüssen. Dabei geht es vor allem um die Entscheidung, der SPD das Finanzministerium zu überlassen. Der Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der Union, Linnemann, sprach von einer Zäsur, die sich als Anfang vom Ende der Volkspartei CDU herausstellen könnte. Der CDU-Politiker von Stetten befürchtete, der Verlust des Finanzministeriums werde bei den Mitgliedern nicht gut ankommen. CDU-Vize Klöckner und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther wiesen die Kritik zurück und betonten, die Union habe als Ausgleich das Wirtschaftsministerium bekommen. Als erste der drei Parteien hat die CSU den Koalitionsvertrag gebilligt.| 08.02.2018 22:00 Uhr

Berlin: Innenminister de Maizière hat die Gewerkschaftsforderung von sechs Prozent für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen zurückgewiesen. Die Mitarbeiter sollten weiter an der guten wirtschaftlichen Entwicklung teilhaben. Die Forderung sei dennoch deutlich zu hoch und nicht erfüllbar, so der geschäftsführende Ressortchef. Die Gewerkschaften verlangen mindestens 200 Euro mehr im Monat. Darüber hinaus fordern sie, Sonderzahlungen wie das Urlaubsgeld im Tarifgebiet Ost an das Westniveau anzugleichen.| 08.02.2018 22:00 Uhr

Bremen: Der Autozulieferer Bosch will in seinem Werk im Stadtteil Huchting einen Großteil der Stellen streichen. Wie eine Unternehmenssprecherin bestätigte, sollen bis 2020 etwa 240 Arbeitsplätze wegfallen. Insgesamt sind in dem Werk in Bremen 390 Menschen festangestellt. Der "Weser-Kurier" berichtet, die Produktion werde nach Ungarn und Frankreich verlagert. Nach Informationen der Zeitung sollen zusätzlich 130 befristet angestellte Mitarbeiter ihren Job verlieren. Die Sprecherin wollte sich dazu nicht äußern. Sie erklärte, betriebsbedingte Kündigungen sollten vermieden werden, seien aber nicht ausgeschlossen. In Bremen-Huchting stellt Bosch unter anderem Lenksäulen für Autos her. Das Werk macht nach Konzernangaben hohe Verluste.| 08.02.2018 22:00 Uhr

London: Einen Tag vor dem Abschluss der aktuellen Verhandlungsrunde zum britischen EU-Austritt hat Brexit-Minister Davis den Ton verschärft. In der BBC klagte Davis über die - so wörtlich - offen unhöfliche Sprache in einem Papier aus Brüssel. Aus dem Entwurf geht hervor, dass bei Verstößen gegen das EU-Recht in der geplanten Übergangsphase die Vorteile des Binnenmarktes für Großbritannien beschränkt werden sollen. Für morgen erwartet die Europäische Union Vorstellungen aus dem Vereinigten Königreich, wie die langfristigen Beziehungen beider Seiten danach aussehen könnten.| 08.02.2018 22:00 Uhr

Zum Sport: In der Handball-Bundesliga haben beide Nordclubs Siege geholt. Hannover-Burgdorf setzte sich gegen Minden mit 36:29 durch. Und Flensburg-Handewitt gewann in Erlangen mit 29:20.| 08.02.2018 22:00 Uhr

Das Wetter: Nachts meist klar und trocken, Tiefstwerte minus 1 Grad auf den Inseln, minus 4 Grad an der Ems, bis minus 9 Grad an der Mecklenburgischen Seenplatte. Morgen sonnig bis locker bewölkt, im Emsland gegen Abend etwas Schnee, Höchstwerte 0 bis 5 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend neben etwas Sonne häufig bewölkt, vereinzelt leichte Schneeschauer, 1 bis 6 Grad. Am Sonntag in Vorpommern heiter, von Westen her zeitweise Schnee, 2 bis 6 Grad.| 08.02.2018 22:00 Uhr