NDR Info Nachrichten vom 08.02.2018:

GroKo: Die CSU sagt ja - die CDU hadert noch

München: Der CSU-Vorstand hat den Weg für die Bildung einer Großen Koalition freigemacht. Wie Parteichef Seehofer am Mittag mitteilte, fiel die Entscheidung einstimmig. Der ausgehandelte Vertrag solle als Grundlage der politischen Arbeit in den nächsten Jahren in Berlin dienen. Mit Blick auf die Verteilung der Ministerien sagte Seehofer, die CSU sei mit den Ressorts Inneres, Verkehr und Entwicklung sehr zufrieden. Der Parteivorsitzende wird Innenminister. Welche CSU-Politiker die anderen beiden Bereiche übernehmen, werde erst am 5. März nach dem SPD-Mitgliedervotum bekanntgegeben, fügte Seehofer hinzu. In der CDU gibt es dagegen Widerstand gegen die vereinbarte Ressortaufteilung. Der Mittelstands-Politiker von Stetten sprach in der ARD von einem politischen Fehler, das Finanzministerium der SPD zu überlassen. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Günther räumte auf NDR Info ein, die vereinbarte Verteilung der Ministerien sei ein Wermutstropfen für die Christdemokraten.| 08.02.2018 14:45 Uhr

Personaldiskussion in der SPD

Düsseldorf: Der nordhein-westfälische SPD-Chef Groschek hat wegen der geplanten Personalveränderungen ein Glaubwürdigkeitsproblem eingeräumt. Groschek sagte in Düsseldorf, Aufgabe der Partei-Führung sei es, alle Auseinandersetzungen mit der Basis rational einzubetten in die Abwägung der sehr guten Inhalte des Koalitionsvertrags. Im Kern geht es in der Debatte um die Entscheidung von SPD-Chef Schulz, doch einen Kabinettsposten zu übernehmen. Dafür will er den Parteivorsitz an Fraktionschefin Nahles abgeben. SPD-Generalsekretär Klingbeil verteidigte den geplanten Wechsel als notwendig. An der Basis gebe es eine große Unsicherheit, ob die Erneuerung der SPD in der Regierung gelingen könne, sagte Klingbeil. Er nannte Schulz" Entscheidung, das Amt an Nahles zu übergeben, einen logischen Schritt.| 08.02.2018 14:45 Uhr

Gewerkschaftsforderung für Bund und Kommunen

Berlin: Die Gewerkschaften fordern sechs Prozent mehr Lohn für die etwa 2,3 Millionen Beschäftigten von Bund und Kommunen. Verdi-Chef Bsirske betonte, es solle ein Plus von mindestens 200 Euro monatlich geben. Die Tarifgespräche zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern beginnen Ende Februar in Potsdam. Daran nehmen unter anderem Vertreter von Verdi, dem Beamtenbund, der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände und der scheidende Bundesinnenminister de Maizière teil. Voraussichtlich werden die Tarifverhandlungen für den öffentlichen Dienst von Bund und Kommunen bis April dauern.| 08.02.2018 14:45 Uhr

Entschädigung für Medizinversuche

Hannover: Niedersachsen will ehemalige Heimkinder entschädigen, die in der Psychiatrie womöglich illegalen Medizintests der Pharmaindustrie ausgesetzt waren. Das sagte die Abteilungsleiterin im Sozialministerium, Schröder, im Gesundheitsausschuss des Landtags. Nach ihren Worten soll zunächst der Abschlussbericht der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Medizinversuche in den Nachkriegsjahrzehnten vorliegen. Dann werde unter Einbeziehung der Betroffenen das Thema der Entschädigung geprüft. Schröder sagte, das tatsächliche Leid könne kaum noch ermittelt und kompensiert werden.| 08.02.2018 14:45 Uhr

Handy am Steuer: Urteil nach Radfahrer-Tod

Hannover: Das Amtsgericht der niedersächsischen Landeshauptstadt hat eine Autofahrerin wegen fahrlässiger Tötung eines Radfahrers zu einer 14-monatigen Bewährungsstrafe verurteilt. Die 25-Jährige hatte zugegeben, beim Autofahren telefoniert und deshalb eine rote Ampel übersehen zu haben. Sie war im vergangenen Juli mit bis zu Tempo 60 auf eine Kreuzung in Langenhagen bei Hannover gefahren und erfasste einen Radfahrer, der zwei Tage später seinen Verletzungen erlag. Die Verteidigung verzichtete darauf, Rechtsmittel einzulegen. Das Urteil ist damit rechtskräftig.| 08.02.2018 14:45 Uhr