NDR Info Nachrichten vom 06.02.2018:

Berlin: CDU, CSU und SPD sind erneut zusammengekommen, um ihre Koalitionsverhandlungen abzuschließen. Nach einer zweimaligen Verlängerung äußerten sich Vertreter aller Parteien zuversichtlich, zu einer Einigung zu kommen. SPD-Chef Schulz sagte, es gebe gute Gründe für die Annahme, dass man zu einem Ende komme. Die CDU-Vorsitzende, Bundeskanzlerin Merkel, forderte von allen Beteiligten Kompromissbereitschaft ein. Zu Beginn der Schlussrunde wollen die Parteichefs zunächst über Außenpolitik verhandeln. Die schwierigsten Bereiche dürften aber die Arbeitsmarkt- und die Gesundheitspolitik werden. Hier verlangt die SPD Zugeständnisse von CDU und CSU.| 06.02.2018 13:00 Uhr

Stuttgart: Im Tarifstreit der Metall- und Elektroindustrie gibt es einen Durchbruch. Im Pilotbezirk Baden-Württemberg einigten sich Arbeitgeber und Gewerkschaften auf einen Abschluss. Er sieht vor, dass die Beschäftigten von April an 4,3 Prozent mehr Geld erhalten sowie jährliche Zusatzbeträge. Die Mitarbeiter können ihre Wochenarbeitszeit zudem von 2019 an vorübergehend auf 28 Stunden pro Woche absenken. Im Gegenzug dürfen die Unternehmen mehr Beschäftigte als bisher länger arbeiten lassen. Der Leiter der IG Metall im Bezirk Küste, Geiken, begrüßte den Abschluss. Es handele sich um den Einstieg in ein modernes Arbeitszeitmodell. Die IG Metall Küste will am Donnerstag über die Übernahme der Pilotvereinbarung beraten.| 06.02.2018 13:00 Uhr

Warschau: Polens Präsident Duda hat mitgeteilt, das vom Parlament verabschiedete Holocaust-Gesetz zu unterzeichnen. Gleichzeitig werde er es dem Verfassungsgericht zur Prüfung vorlegen, um Zweifel auszuräumen, die Regelung schränke die Meinungsfreiheit ein. Das erklärte das Staatsoberhaupt am Vormittag. Das Gesetz sieht Geld- oder Haftstrafen für diejenigen vor, die die Todeslager der Nazis im besetzen Polen fälschlicherweise als "polnische Lager" bezeichnen oder die den polnischen Staat der Komplizenschaft mit den Nazis bezichtigen. Bei der liberalen Opposition sowie in Israel und den USA war dies auf Kritik gestoßen.| 06.02.2018 13:00 Uhr

Ingolstadt: Vor dem Hintergrund des Diesel-Skandals hat die Staatsanwaltschaft die beiden deutschen Standorte der Volkswagen-Tochter Audi durchsuchen lassen. Der Konzern stehe im Verdacht, bei den Abgaswerten von mindestens 210.000 Fahrzeugen für den europäischen und den US-Markt betrogen zu haben, teilte die Staatsanwaltschaft München mit. Die Ermittler durchsuchten Büros in der Zentrale in Ingolstadt sowie in Neckarsulm. Audi bestätigte den Vorgang, über den zuvor NDR, WDR und "Süddeutsche Zeitung" berichtet hatten. Das Unternehmen erklärte, vollumfänglich mit den Behörden zu kooperieren. Die Zahl der Verdächtigen erhöht sich nach Angaben der Staatsanwaltschaft auf 14. Bereits vergangene Woche hatten die Ermittler die Privatwohnungen von sechs Verdächtigen durchsucht.| 06.02.2018 13:00 Uhr

Hamburg: Nach den Funden multiresistenter Keime in niedersächsischen Gewässern fordert das Bundesumweltamt bessere Kontrollen und eine Nachrüstung der Kläranlagen. Auch Bundesumweltministerin Hendricks hat sich zu den Proben geäußert. Handlungsbedarf bestehe beispielsweise bei Badegewässern. Allerdings sei die Untersuchung und Bewertung der Wasserqualität Ländersache. Die Funde von antibiotika-resistenten Keimen sind das Ergebnis einer NDR-Recherche. Sie basiert auf Wasser- und Sedimentproben, die an zwölf verschiedenen Orten aus Bächen, Flüssen und Badeseen entnommen wurden.| 06.02.2018 13:00 Uhr

Berlin: Im Kampf gegen Kinderpornografie fordert das Bundeskriminalamt eine Ausweitung der Vorratsdatenspeicherung. BKA-Chef Münch sagte im ARD-Morgenmagazin, insbesondere aus den USA erhielten die Behörden pro Jahr Tausende Hinweise auf mögliche Fälle. Die Aufklärung scheitere aber häufig daran, dass in Deutschland die Verbindungsdaten nicht mehr gespeichert sind. So hätten vergangenes Jahr in 8.400 Fällen mutmaßlicher Kinderpornografie die Täter nicht ermittelt werden können. Münch ist heute zu Gast auf dem Europäischen Polizeikongress in Berlin.| 06.02.2018 13:00 Uhr

Malé: Auf den Malediven droht ein Machtkampf zwischen Präsident Yameen und der Opposition zu eskalieren. Das Staatsoberhaupt verhängte einen zweiwöchigen Ausnahmezustand über die Inselgruppe im Indischen Ozean. Sicherheitskräfte nahmen mehrere Richter und den früheren Präsidenten des Landes, Gayoom, fest. Wegen der unsicheren Lage hat das Auswärtige Amt deutsche Touristen zu besonderer Vorsicht aufgerufen.| 06.02.2018 13:00 Uhr

Das Wetter: Heute Nachmittag freundlich mit längerem Sonnenschein, im Ostseeumfeld und in Nordfriesland etwas wolkiger, dabei nur noch selten Schneeflocken möglich. Höchstwerte minus 1 bis plus 2 Grad. Morgen sonnig, von Nordfriesland her zeitweise auch lockere Wolkenfelder und trocken, minus 1 bis plus 3 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Donnerstag meist heiter und trocken, 0 bis 4 Grad. Am Freitag sonnig und trocken, 1 bis 6 Grad.| 06.02.2018 13:00 Uhr