NDR Info Nachrichten vom 03.02.2018:

SPD wirbt für ihre Forderungen

Berlin: Kurz vor der Fortsetzung der Koalitionsverhandlungen haben führende SPD-Politiker noch einmal für Kernforderungen ihrer Partei geworben. SPD-Vize Schwesig sagte der "Passauer Neuen Presse", die Union müsse Zugeständnisse bei der Befristung von Arbeitsverhältnissen machen. Nötig sei eine Lösung für junge Menschen, die sich von Vertrag zu Vertrag hangelten. Der SPD-Gesundheitspolitiker Lauterbach forderte erneut eine Angleich der Arzthonorare von gesetzlich und privat Versicherten. Für die erwarteten Kosten von fünf Milliarden Euro kämen auch Steuergelder infrage. Vertreter von CDU, CSU und SPD kommen heute Mittag in Berlin zusammen, um verbleibende Differenzen auszuräumen. Ob die Koalitionsverhandlungen, wie geplant, bis morgen abgeschlossen werden, ist unklar. Im Zweifel wollen die möglichen Partner bis Dienstag weiterverhandeln.| 03.02.2018 10:15 Uhr

Verdi fordert Quellensteuer für Auslandsunternehmen

Berlin: Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die künftige Bundesregierung aufgefordert, die Gewinne ausländischer Firmen in Deutschland mit einer Quellensteuer zu belegen. Verdi-Chef Bsirske sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", damit könne verhindert werden, dass viel Geld am deutschen Fiskus vorbei an die Mutterkonzerne im Ausland weitergereicht wird. Die Regierung müsse ran an die Apples, Googles und Ikeas dieser Welt. Eine nationale Quellensteuer würde bedeuten, dass die Gewinne oder Umsätze dort besteuert werden, wo sie entstehen. Dies würde nach Ansicht von Befürwortern die Möglichkeit von Konzernen einschränken, durch die Verlegung des Standortes in Steuerparadiese ihre Last zu drücken.| 03.02.2018 10:15 Uhr

US-Atomwaffen mit geringer Sprengkraft

Washington: Die US-Regierung will neue Atomwaffen mit einer geringeren Sprengkraft entwickeln. Das geht aus einem Bericht zur neuen Nuklearstrategie hervor, den das US-Verteidigungsministerium veröffentlicht hat. Ziel sei es, durch diese sogenannten taktischen Nuklearwaffen die Abschreckung vor allem gegenüber Russland zu untermauern. Das Pentagon argumentiert in dem 75-seitigen Papier, die strategischen Atomwaffen mit ihrem gigantischen Zerstörungspotenzial reichten zur Abschreckung nicht, weil Russland womöglich darauf setze, dass sie nie eingesetzt würden. Als kleine Atomwaffen gelten heute solche mit einer Sprengkraft von bis zu 20 Kilotonnen. Darunter würden auch die Atombomben von Hiroshima und Nagasaki fallen.| 03.02.2018 10:15 Uhr

Venezuela: USA, Kanada und Mexiko fordern Demokratie

Mexiko-Stadt: Angesichts der politischen und humanitären Krise in Venezuela haben die USA, Kanada und Mexiko das Land aufgefordert, zur Demokratie zurückzukehren. Bei einem Treffen in Mexiko-Stadt riefen die Außenminister der nordamerikanischen Länder die Regierung in Caracas dazu auf, freie, offene und demokratische Wahlen zuzulassen. Man wolle einen friedlichen Übergang sehen, sagte US-Chefdiplomat Tillerson. Dessen ungeachtet kürten die regierenden Sozialisten in Venezuela den amtierenden Präsidenten Maduro zum Kandidaten für die kommende Wahl. Der Staatschef hatte im vergangenen Jahr das von der Opposition dominierte Parlament durch eine regierungstreue Verfassungsgebende Versammlung entmachten lassen. Zahlreiche Oppositionspolitiker sind in Haft oder ins Ausland geflohen.| 03.02.2018 10:15 Uhr

Türkische Armee setzt Bombardierung Afrins fort

Afrin: Die türkische Armee hat ihren Einsatz gegen Kurden in der syrischen Region Afrin fortgesetzt. Nach Informationen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte haben türkische Kampfjets schwere Angriffe auf die Bergregion nördlich der Stadt Afrin geflogen. Außerdem dauere der Artillerie-Beschuss mehrerer kurdischer Dörfer an. Angaben zu möglichen Toten und Verletzten machte das oppositionsnahe Beobachternetzwerk nicht. Die türkische Armee ist in Nordsyrien einmarschiert, um die kurdischen YPG-Verbände zu bekämpfen. Ankara sieht in ihnen eine Terror-Organisation, westliche Staaten wie die USA einen engen Partner im Kampf gegen den IS.| 03.02.2018 10:15 Uhr