NDR Info Nachrichten vom 01.02.2018:

Bundestag entscheidet über Familiennachzug

Berlin: Der Bundestag stimmt heute über eine verlängerte Aussetzung des Familiennachzugs von Flüchtlingen ab. In vielen Fällen geht es um Geflüchtete aus Syrien. Seit März 2016 dürfen sogenannte subsidiär Schutzberechtigte keine Angehörigen mehr nach Deutschland nachholen. Diese Frist läuft in einem Monat ab. Den Bundestagsabgeordneten liegen insgesamt fünf Gesetzentwürfe vor. Union und SPD wollen, dass der Nachzug bis Ende Juli ausgesetzt bleibt. Anschließend sollen jeden Monat maximal 1.000 Familienmitglieder die Möglichkeit erhalten, nach Deutschland zu kommen. Anträge von Linken und Grünen sehen vor, den Nachzug sofort wieder zu erlauben. Die AfD will den Rechtsanspruch dagegen komplett streichen. Die Bundestagsdebatte wird von 9.00 Uhr an auf NDR Info Spezial übertragen: im Digitalradio DAB+, über DVB-S-Radio und im Internet unter ndr.de/infospezial.| 01.02.2018 08:45 Uhr

BGH befasst sich mit Mordurteilen gegen Raser

Karlsruhe: Der Bundesgerichtshof verhandelt von heute an die Revisionen von zwei Rasern, die wegen Mordes verurteilt worden sind. Vor zwei Jahren waren die beiden Männer bei einem illegalen Autorennen über den Berliner Kurfürstendamm gerast. Beim Überfahren einer roten Ampel erfasste einer von ihnen den Wagen eines Unbeteiligten. Dieser starb noch am Unfallort. Das Landgericht Berlin verurteilte die Männer wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen. Es war bundesweit das erste Mal, dass ein entsprechendes Urteil gegen Raser erging.| 01.02.2018 08:45 Uhr

Weniger Luftverschmutzung durch Diesel-Abgase

Berlin: Die Luftverschmutzung durch Diesel-Abgase in deutschen Städten ist im vergangenen Jahr leicht zurückgegangen. Nach vorläufigen Messdaten des Umweltbundesamtes lag die Belastung mit Stickstoffdioxid 2017 in rund 70 Kommunen über dem Grenzwert. Im Jahr zuvor waren es noch 90 Städte. Besonders belastet war die Luft im vergangenen Jahr an Messstellen in München, gefolgt von Stuttgart und Köln. Aber auch in norddeutschen Städten wurden Grenzwerte zum Schutz der Gesundheit nicht eingehalten, etwa in Hamburg, Hannover und Oldenburg.| 01.02.2018 08:45 Uhr

Bundesregierung kritisiert Türkei im Fall Yücel

Berlin: Die Bundesregierung geht davon aus, dass der deutsche Journalist Deniz Yücel ausschließlich wegen seiner Berichterstattung in türkischer Haft sitzt. Darauf weist sie laut der Zeitung "Die Welt" in ihrer Stellungnahme vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte hin. Die Türkei wirft Yücel dagegen unter anderem Terrorpropaganda vor. Justizminister Maas will sich dafür einsetzen, dass der Journalist ein rechtsstaatliches Verfahren bekommt. Yücel sitzt seit fast einem Jahr in Istanbul in Haft. Der Fall ist seitdem ein großer Streitpunkt zwischen Deutschland und der Türkei.| 01.02.2018 08:45 Uhr

Renovierung: Britisches Parlament muss umziehen

London: Das britische Parlament im traditionsreichen Westminster-Palast muss für eine umfangreiche Renovierung geräumt werden. Die Parlamentarier stimmten am Abend mit knapper Mehrheit für den vorübergehenden Auszug. Wann die Arbeiten beginnen und wohin das britische Parlament zieht, ist noch unklar. Die Renovierung soll sechs Jahre dauern und mindestens vier Milliarden Euro kosten. Der Gebäudekomplex in London stammt teilweise aus dem Mittelalter und ist seit 60 Jahren nicht mehr grundlegend renoviert worden. Stromkabel hängen über Gasleitungen und neben alten Wasser- und Heizungsrohren. Ein Teil der Installationen stammt sogar aus dem 19. Jahrhundert.| 01.02.2018 08:45 Uhr