NDR Info Nachrichten vom 31.01.2018:

Bundestag gedenkt der Opfer des Holocaust

Berlin: Die Holocaust-Überlebende Anita Lasker-Wallfisch hat im Bundestag vor neu aufkeimender Judenfeindlichkeit gewarnt. In der Gedenkstunde des Bundestages anlässlich der Befreiung der Häftlinge des Konzentrationslagers Auschwitz vor 73 Jahren sagte sie heute, der Antisemitismus sei ein jahrhundertealtes Virus, anscheinend unheilbar. Sie forderte die Deutschen auf, die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wachzuhalten. Lasker-Wallfisch war Mitglied des sogenannten Mädchenorchesters in Auschwitz. Bundestagspräsident Schäuble hatte zuvor davor gewarnt, sich auf die Beständigkeit demokratischer Institutionen zu verlassen. Rechtsstaat, Gewaltenteilung, Demokratie brauchten das Engagement der Bürger.| 31.01.2018 19:15 Uhr

Schulz: Europa Hauptanliegen einer neuen Regierung

Berlin: Union und SPD wollen sich nach einer möglichen Regierungsbildung für ein starkes Europa einsetzen. SPD-Chef Schulz nannte es ein Hauptanliegen, einen neuen Aufbruch in Europa in Gang zu setzen. Er betonte, dass eine starke EU der beste Schutz für Deutschland sei. Schulz äußerte sich nach einem Treffen der Arbeitsgruppe Europa im Rahmen der Koalitionsverhandlungen in Absprache mit der CDU-Vorsitzenden Merkel und CSU-Chef Seehofer. Bereits in ihrem Sondierungspapier hatten sich Union und SPD für einen Erneuerungsprozess innerhalb der EU ausgesprochen. Schulz erklärte heute, dass unter anderem Steuerflucht und Sozialdumping europaweit stärker bekämpft werden sollen. Außerdem ist vorgesehen, dass Bürgerforen an Fragen zu Struktur und Zuständigkeiten der EU beteiligt werden.| 31.01.2018 19:15 Uhr

Gabriel zu Besuch in den Palstinensergebieten

Ramallah: Bundesaußenminister Gabriel hat bei seinen Besuch in den Palästinensergebieten die Kürzung von US-Unterstützungsleistungen für die Region kritisiert. Die Entscheidung, die Mittel für die Autonomiebehörde und für das zuständige UN-Flüchtlingshilfswerk zurückzufahren, halte er für falsch, erklärte Gabriel nach einem Gespräch mit Palästinenserpräsident Abbas. Die Lage der Menschen in der Region dürfe nicht schlechter werden. Zuvor war der deutsche Außenminister in Jerusalem von Israels Regierungschef Netanjahu empfangen worden. Gabriel machte deutlich, dass Deutschland eine Zwei-Staaten-Lösung befürworte. Netanjahu betonte, Vorrang habe die militärische Sicherheit der israelischen Grenzen.| 31.01.2018 19:15 Uhr

"Affenstudie": Konsequenzen auch bei Daimler

Stuttgart: Nach den umstrittenen Abgasversuchen an Affen zieht nun auch der Autobauer Daimler personelle Konsequenzen. Der Mitarbeiter, der den Konzern im Vorstand der Lobby-Organisation EUGT vertreten hat, werde mit sofortiger Wirkung freigestellt, teilte Daimler mit. Das Unternehmen kündigte zudem an, die Hintergründe der Experimente aufzuklären und sicherzustellen, dass sich derartige Vorgänge nicht wiederholen. Daimler gehört mit VW und anderen Autobauern zu den Gründern der Forschungsvereinigung EUGT. Diese hatte die Versuche in den USA in Auftrag gegeben, bei denen Affen Dieselabgasen ausgesetzt waren. Volkswagen hatte als Konsequenz gestern seinen Cheflobbyisten Steg beurlaubt.| 31.01.2018 19:15 Uhr

Bessere Abstimmung bei Atomunfall gefordert

Den Haag: Nach Ansicht niederländischer Experten müssen sich die drei Länder Deutschland, Belgien und die Niederlande für den Fall eines Atomunfalls besser abstimmen. Ein Untersuchungsrat legte heute die Ergebnisse umfangreicher Studien vor. Demnach ist die Zusammenarbeit im Falle eines Reaktorunfalls zwar auf dem Papier geregelt, alle Länder würden aber unterschiedliche Maßnahmen ergreifen, um ihre Bürger vor Strahlungen zu schützen. Das Bundesumweltministerium kündigte an, die Notfallpläne zu überprüfen.| 31.01.2018 19:15 Uhr