NDR Info Nachrichten vom 30.01.2018:

Merkel zufrieden mit Familiennachzug-Kompromiss

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat die mit der SPD in den Koalitionsverhandlungen vereinbarte Einigung zum Familiennachzug von Flüchtlingen als gelungen bezeichnet. Die CDU-Vorsitzende nannte den Kompromiss in einer Sitzung der Unionsfraktion laut Teilnehmern eine gute Nachricht. Von August an sollen auch Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus wieder Angehörige nach Deutschland nachholen dürfen - aber nur in eng begrenztem Umfang. Ähnlich wie Merkel äußerte sich Innenminister de Maizière. Er sagte, ein Kontingent von 1.000 Angehörigen im Monat überfordere die Integrationsfähigkeit der Gesellschaft nicht. Auch CSU-Landesgruppenchef Dobrindt zeigte sich zufrieden. Neue Härtefallregelungen, die ein Mehr an Zuwanderung bedeutet hätten, gebe es nicht. Anders interpretiert der SPD-Vorsitzende Schulz das Ergebnis. Nach seinen Worten haben die Sozialdemokraten eine deutlich weitergehende Härtefall-Regelung durchgesetzt, als im Sondierungsergebnis vereinbart war.| 30.01.2018 19:15 Uhr

VW-Cheflobbyist nach Tierversuchen beurlaubt

Wolfsburg: Die Affäre um Abgasversuche an Affen in den USA hat erste personelle Folgen bei Volkswagen. Wie der Konzern mitteilte, wurde der Leiter der Konzern-Außenbeziehungen und Nachhaltigkeit, Steg, beurlaubt. Bis zur vollständigen Aufklärung der Vorwürfe werde er von seinen Aufgaben entbunden. VW kündigte außerdem an, die Arbeit des im vergangenen Jahr aufgelösten Lobbyverbands EUGT genau zu untersuchen. Dieser hatte Versuche mitfinanziert, bei denen Affen Diesel-Abgasen ausgesetzt waren. Scharfe Kritik kam von Bundesumweltministerin Hendricks. Die SPD-Politikerin bezeichnete die Versuche als verantwortungslos. Mit Blick auch auf die Affäre um Abgasmanipulationen erklärte Hendricks, niemand könne der Automobilindustrie so sehr schaden wie sie es selber mache.| 30.01.2018 19:15 Uhr

Arbeitgeber klagen gegen Metaller-Warnstreiks

Hamburg: Im Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie wollen die Arbeitgeber mit einer Klage gegen die Arbeitsniederlegungen vorgehen. Das kündigte der Verband Nordmetall an. Die Klage werde beim Arbeitsgericht in Frankfurt am Main eingereicht, um die Rechtswidrigkeit der 24-Stunden-Warnstreiks feststellen zu lassen. Laut Nordmetall planen auch andere regionale Arbeitgebervereinigungen juristische Schritte. Der Warnstreik hat am Abend in einzelnen Betrieben begonnen. Mit Start der Nachtschicht sollen laut Gewerkschaft auch Unternehmen in Norddeutschland ganztägig bestreikt werden. Die Tarifverhandlungen waren am Sonnabend im Pilotbezirk Baden-Württemberg gescheitert. Die IG Metall fordert für die Beschäftigten sechs Prozent mehr Geld und die Möglichkeit, befristet die Arbeitszeit zu reduzieren.| 30.01.2018 19:15 Uhr

Türkei: Festnahmen nach Kritik an Militäroffensive

Ankara: Die türkische Regierung verstärkt den Druck auf Kritiker der Militäroffensive im Norden Syriens. Die Polizei nahm elf Spitzenvertreter der Türkischen Ärztevereinigung fest. Sie hatten sich gegen den Krieg ausgesprochen. Die Ärztevereinigung hat mehr als 83.000 Mitglieder und vertritt rund 80 Prozent der Mediziner in der Türkei. Der Kommissar für Menschenrechte des Europarats nannte die Festnahmen inakzeptabel. Amnesty International forderte, die Ärztevertreter freizulassen.| 30.01.2018 19:15 Uhr

Gorch-Fock Reparatur wird teurer

Bremerhaven: Die Reparatur der "Gorch Fock" wird teurer als geplant. Die Bredo Werft in Bremerhaven hat für die weitere Instandsetzung einen finanziellen Mehrbedarf angemeldet. Nach Angaben des zuständigen Amtes der Bundeswehr wird die Forderung derzeit geprüft. Bislang waren für die Reparatur Kosten in Höhe von rund 75 Millionen Euro eingeplant. Diese Summe könnte sich nach Informationen der "Kieler Nachrichten" aber nun auf mehr als 100 Millionen Euro erhöhen. Das Segel-Schul-Schiff der Bundesmarine ist marode und wird in Bremerhaven wieder fit gemacht.| 30.01.2018 19:15 Uhr