NDR Info Nachrichten vom 27.01.2018:

Grüne wählen Habeck und Baerbock

Hannover: Die Grünen haben den schleswig-holsteinischen Umweltminister Habeck und die Bundestagsabgeordnete Baerbock zur neuen Doppelspitze gewählt. Auf dem Bundesparteitag in Hannover erhielt Habeck rund 81 Prozent der Stimmen. Er kann durch eine gestern beschlossene Satzungsänderung für acht Monate zugleich Minister in Schleswig-Holstein und Parteichef sein. Zuvor hatte sich die Brandenburgerin Baerbock mit etwa 64 Prozent gegen die niedersächsische Fraktionschefin Piel durchgesetzt. Damit stehen jetzt zwei Realos an der Spitze der Grünen, obwohl traditionell auch stets der linke Parteiflügel im Vorstand vertreten war. Zu den Linken gehört die nun unterlegene niedersächsische Grünen-Politikerin Piel.| 27.01.2018 14:15 Uhr

Mehr als 60 Tote bei Anschlag in Kabul

Kabul: In der afghanischen Hauptstadt hat ein Selbstmordattentäter einen mit Sprengstoff beladenen Krankenwagen in die Luft gesprengt und mindestens 63 Menschen getötet. Weitere 150 Frauen und Männer wurden verletzt. Die Tat ereignete sich im stark gesicherten Zentrum Kabuls. Der Attentäter hatte den Rettungswagen benutzt, um an einer Sicherheitskontrolle vorbeizukommen, teilte das Innenministerium mit. An einem zweiten Kontrollpunkt wurde er gestoppt und zündete dort den Sprengsatz. Die radikal-islamischen Taliban reklamierten die Tat für sich.| 27.01.2018 14:15 Uhr

IG Metall ruft zu Warnstreiks auf

Stuttgart: Nach ergebnislosen Verhandlungen im Pilotbezirk Baden-Württemberg hat die IG Metall angekündigt, die Warnstreiks in der Metall- und Elektroindustrie bundesweit auszudehnen. Von Mittwoch bis Freitag sollen mehr als 250 Betriebe für 24 Stunden bestreikt werden, teilte der Vorstand mit. Zuvor werden die Mitglieder darüber abstimmen. Die fünfte Verhandlungsrunde in Baden-Württemberg brachte keine Einigung und wurde am Mittag nach 16 Stunden abgebrochen. Beide Seiten machten sich gegenseitig dafür verantwortlich. Die Gewerkschaft fordert sechs Prozent mehr Geld. Außerdem sollen die Beschäftigten das Recht erhalten, ihre wöchentliche Arbeitszeit auf 28 Stunden zu reduzieren.| 27.01.2018 14:15 Uhr

Kurden demonstrieren in Köln

Köln: In der Stadt demonstrieren etwa 12.000 Kurden gegen die türkische Militäroffensive gegen ihre Landsleute in Nord-Syrien. Auf Transparenten sind Aufschriften zu lesen wie "Erdogans Krieg stoppen" oder "Frieden für Afrin". Der kurdische Dachverband Nav-Dem hat die Kundgebung angemeldet. Er steht laut Verfassungsschutz der verbotenen kurdischen Untergrundorganisation PKK nahe. Die Kölner Polizei ist mit einem Großaufgebot vor Ort. Die Türkei geht seit mehreren Tagen in der Provinz Afrin in Nordsyrien militärisch gegen die Kurdenorganisation YPG vor.| 27.01.2018 14:15 Uhr

Merkel beklagt zunehmenden Antisemitismus

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel hat es als Schande bezeichnet, dass in Deutschland keine jüdische Einrichtung ohne Polizeibewachung existieren kann. In ihrer wöchentlichen Video-Botschaft beklagte die Kanzlerin, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit nähmen wieder zu. Es sei eine tägliche Aufgabe, sich diesen Tendenzen mit aller Kraft entgegenzustellen. Anlass für Merkels Äußerung ist der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus. Heute vor 73 Jahren befreiten sowjetische Truppen die Häftlinge des Konzentrations- und Vernichtungslagers Auschwitz. Dort waren 1,1 Millionen Menschen von den Nationalsozialisten ermordet worden. Merkel sagte weiter, da die Zahl der Zeitzeugen allmählich abnehme, sei es notwendig, das Konzept der Gedenkstätten zu stärken und auch zu verändern.| 27.01.2018 14:15 Uhr