NDR Info Nachrichten vom 15.01.2018:

SPD uneins über Koalitionsverhandlungen

Potsdam: In der SPD verhärten sich die Fronten zwischen Befürwortern und Gegnern einer neuen Großen Koalition. Der Parteivorstand in Brandenburg stimmte für Verhandlungen mit der Union. Ministerpräsident und SPD-Landeschef Woidke sagte, es tue dem Osten gut, wenn die Sozialdemokraten regierten. Woidke zählte als Beispiele mehr Familienförderung, stabile Renten und flächendeckende ärztliche Versorgung auf. Der Vorstand der Berliner SPD lehnt dagegen eine Neuauflage der Großen Koalition ab. Der Regierende Bürgermeister und Landeschef Müller sagte, insbesondere die Passagen zu Wohnungsbau und Mieten sowie Teile zu Migration und Integration seien in dem Sondierungspapier nicht zufriedenstellend beantwortet worden. Am Sonntag entscheidet sich auf einem Sonderparteitag der SPD in Bonn, ob die Partei Koalitionsverhandlungen aufnehmen wird. Der Vorsitzende Schulz warb am Abend in Dortmund vor Mitgliedern für ein Bündnis mit CDU und CSU.| 15.01.2018 22:00 Uhr

Athen: Parlament verabschiedet Reformpaket

Athen: Das griechische Parlament hat ein Reformpaket verabschiedet, um sich weitere internationale Kredite zu sichern. Die Maßnahmen betreffen den Arbeitsmarkt, Steuern und die Energiebranche. Auch das Streikrecht wird verschärft. Arbeitsniederlegungen sind nur noch erlaubt, wenn mehr als 50 Prozent der Gewerkschaftsmitglieder zustimmen. Bislang reichte eine Unterstützung von einem Drittel. Vor dem Parlament protestierten mehr als 10.000 Menschen gegen den Reformkurs. Am Rande kam es zu Ausschreitungen. Demonstranten bewarfen Sicherheitskräfte mit Brandsätzen und Steinen. Die Polizei setzte Tränengas ein. In ganz Griechenland beteiligten sich Beschäftigte aus Protest gegen die Regierung an Streiks. Zahlreiche Flüge fielen aus, U-Bahnen und Busse fuhren nicht.| 15.01.2018 22:00 Uhr

Rumäniens Ministerpräsident tritt zurück

Bukarest: Rumäniens Ministerpräsident Tudose tritt zurück. Als Grund nannte er fehlenden Rückhalt in seiner Partei. Der Vorstand der Sozialdemokraten hatte ihm zuvor das Vertrauen entzogen. Der erst seit gut einem halben Jahr amtierende Tudose war in den letzten Wochen zunehmend mit Parteichef Dragnea in Konflikt geraten. Dragnea ist wegen Wahlmanipulationen vorbestraft und darf deshalb nicht Ministerpräsident in Rumänien werden. Dennoch will er die Regierung kontrollieren.| 15.01.2018 22:00 Uhr

Freiburger Missbrauchsfall soll untersucht werden

Stuttgart: Die Regierung in Baden-Württemberg will den Fall des vermutlich jahrelang missbrauchten Jungen im Raum Freiburg untersuchen lassen. Landessozialminister Lucha sagte, die Rolle von Behörden und Justiz müsse kritisch hinterfragt werden. Es sei nicht gelungen, den heute Neunjährigen zu schützen. Das Kind war nicht dauerhaft aus der Familie genommen worden, obwohl ein vorbestrafter Sexualstraftäter verbotenerweise mit dem Jungen und deren Mutter zusammenwohnte. Die Polizei hatte die Behörden zuvor gewarnt. Das Kind wurde den Ermittlungen zufolge über das Internet Männern aus dem In- und Ausland gegen Geld vermittelt. Es wurde demnach von mehreren Tätern wiederholt missbraucht. Unter den acht Festgenommenen sind auch zwei Verdächtige aus Schleswig-Holstein.| 15.01.2018 22:00 Uhr

Cranberries-Sängerin O"Riordan gestorben

London: Die Sängerin der irischen Rockband The Cranberries, Dolores O"Riordan, ist tot. Sie starb überraschend im Alter von 46 Jahren in London. Angaben zur Todesursache machte das Management nicht. The Cranberries waren in den 90er Jahren mit dem Lied "Zombie" erfolgreich.| 15.01.2018 22:00 Uhr

Handballer für EM-Hauptrunde qualifiziert

zum Sport: Bei der Handball-Europameisterschaft in Kroatien hat Deutschland vorzeitig die Hauptrunde erreicht. Der Titelverteidiger kam gegen Slowenien nach einer turbulenten Schlussphase und minutenlangen Diskussionen um einen Videobeweis noch zu einem 25 zu 25. Rechtsaußen Tobias Reichmann traf mit der letzten Aktion per Siebenmeter zum Ausgleich. Nächster Gegner ist am Mittwoch Mazedonien.| 15.01.2018 22:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Nachts von Westen her verstärkt Regen, in Vorpommern anfangs noch Schnee, vor allem in Mecklenburg kurzzeitig Glatteisgefahr. Tiefstwerte plus 5 bis minus 1 Grad. Teils stürmische Böen. Morgen bewölkt und wiederholt Regen-, Schneeregen- oder Graupelschauer, Höchstwerte 3 bis 6 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Mittwoch neben etwas Sonne gelegentlich Regen, Schneeregen oder Schneeschauer, 2 bis 5 Grad.| 15.01.2018 22:00 Uhr