NDR Info Nachrichten vom 13.01.2018:

Teile der SPD-Linken machen Front gegen GroKo

Berlin: Nach der Einigung von Union und Sozialdemokraten bei der Sondierung wollen Teile des linken Flügels der SPD eine Neuauflage der Großen Koalition verhindern. Der Vorsitzende der Jusos, Kühnert, kündigte eine "No-GroKo-Tour an" . Der Spitzensteuersatz werde nicht erhöht, es gebe faktisch eine Obergrenze für Flüchtlinge und die Lösung zum Familiennachzug sei enttäuschend, sagte Kühnert in einem Interview. Die Bundestagsabgeordnete Mattheis betonte im Deutschlandfunk, man wolle die Delegierten vor dem Parteitag am 21. Januar davon überzeugen, gegen ein solches Bündnis zu stimmen. SPD-Vize Schäfer-Gümbel forderte Nachbesserungen an den Ergebnissen der Sondierungsgespräche. Hier sei noch Luft nach oben in den Schwerpunkten. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig erklärte auf NDR Info, man werde in der Partei sicher noch um Zustimmung für Koalitions-Verhandlungen werben müssen. Die Skepsis sei bei vielen Sozialdemokraten noch immer groß.| 13.01.2018 15:15 Uhr

EU will am Atomabkommen mit Iran festhalten

Brüssel: Die Europäische Union hält am Atomabkommen mit dem Iran fest. Man bekenne sich zur weiteren vollständigen und effektiven Umsetzung, teilte eine Sprecherin der EU-Außenbeauftragten Mogherini mit. Sie reagierte damit auf eine Forderung von US-Präsident Trump. Er hatte gestern erklärt, er setze bestimmte Sanktionen gegen den Iran weiter aus. Gleichzeitig verlangte er eine härtere Gangart gegenüber Teheran. Mogherinis Sprecherin sagte, man werde nun zunächst mit Deutschland, Frankreich, Großbritannien und den übrigen EU-Staaten beraten, um Trumps Erklärung zu prüfen. Der Iran selbst wies die Forderung nach Änderungen am Atomabkommen umgehend zurück.| 13.01.2018 15:15 Uhr

Tschechien wählt einen neuen Präsidenten

Prag: Die Tschechen haben einen Präsidenten gewählt. Am frühen Nachmittag schlossen die Wahllokale. Erste Ergebnisse sollen am späten Nachmittag vorliegen. Aufgerufen zur Stimmabgabe waren etwa 8,4 Millionen Bürger. Als Favorit gilt Amtsinhaber Zeman. Der 73-Jährige hat sich mehrfach gegen die Aufnahme von Flüchtlingen ausgesprochen. Sollte keiner der insgesamt neun Präsidentschafts-Kandidaten die absolute Mehrheit erreicht haben, findet in Tschechien in zwei Wochen eine Stichwahl statt.| 13.01.2018 15:15 Uhr

Afrika fordert Entschuldigung von Trump

New York: 54 afrikanische Staaten haben US-Präsident Trump aufgefordert, sich für abfällige Äußerungen über Herkunftsländer von Migranten zu entschuldigen. Sie seien sehr erschüttert über die rassistischen und fremdenfeindlichen Bemerkungen Trumps, teilten die UN-Botschafter der Afrikanischen Union nach einer Dringlichkeitssitzung in New York mit. Der wachsende Trend der Regierung in Washington, den afrikanischen Kontinent und Farbige zu verunglimpfen, sei besorgniserregend. Medienberichten zufolge hatte Trump von - so wörtlich - "Drecksloch-Ländern" gesprochen. Er selbst bestreitet dies.| 13.01.2018 15:15 Uhr

Staatssekretärin fassungslos über Missbrauchsfall

Freiburg: Der Fall eines mutmaßlich sexuell missbrauchten Jungen beschäftigt das baden-württembergische Sozialministerium. Staatssekretärin Mielich sagte, es sei nicht nachzuvollziehen, warum das Kind trotz Warnung der Polizei weiter bei seiner Familie wohnte. Sie sei fassungslos. Nach Einschätzung der Grünen-Politikerin orientierten sich die Richter lediglich am Elternrecht. Mielich forderte, die Rechte von Kindern zu stärken. In der Region Freiburg steht eine Mutter unter Verdacht, ihren Sohn im Internet gegen Geld an Männer vermittelt zu haben. Nach Hinweisen der Polizei war der Junge im vergangenen März aus seiner Familie geholt worden. Das Familiengericht hob kurz darauf die Entscheidung auf. Erst im September kam das Kind endgültig in behördliche Obhut.| 13.01.2018 15:15 Uhr