NDR Info Nachrichten vom 12.01.2018:

Weidmann will von der Koalition Wachstum

Rottach-Egern: Bundesbank-Präsident Weidmann hat Union und SPD aufgefordert, in Koalitionsverhandlungen das Thema Wachstum nicht außer acht zu lassen. Auf einer Veranstaltung in Bayern sagte Weidmann, da die Aussichten vor allem von der demografischen Entwicklung getrübt würden, sei es umso wichtiger, Rahmenbedingungen für mehr Wachstum zu schaffen. Bei den Koalitionsverhandlungen sollte nicht nur über die Verteilung des vorhandenen Kuchens, sondern auch über die Vergrößerung desselben gesprochen werden. Die Spitzen von CDU, CSU und SPD hatten sich dafür ausgesprochen, Koalitionsverhandlungen aufzunehmen. Die Unterhändler verständigten sich unter anderem darauf, das Rentenniveau bis 2025 auf dem derzeitigen Niveau von 48 Prozent zu halten. Die gesetzliche Krankenversicherung soll wieder zu gleichen Teilen von Arbeitnehmern und Arbeitgebern finanziert werden. Ein SPD-Parteitag entscheidet am 21. Januar darüber, ob die Koalitionsverhandlungen aufgenommen werden. Juso-Chef Kühnert und mehrere Parteilinke kritisierten die Beschlüsse der Sondierer als unzureichend und kündigten Widerstand an.| 12.01.2018 19:15 Uhr

Fraktionsspitze der Grünen bestätigt

Berlin: Die Grünen im Bundestag haben ihre Doppelspitze bestätigt. Katrin Göring-Eckardt erhielt rund 68 Prozent der Stimmen und damit in etwa so viel wie bei ihrer Wahl 2013. Anton Hofreiter schnitt mit 66 Prozent deutlich schlechter ab als vor fünf Jahren. Die Fraktionsvorsitzenden der Grünen betonten im Anschluss, sie stellten sich auf harte Auseinandersetzungen im Parlament ein - einerseits mit der AfD, andererseits mit einer möglichen schwarz-roten Regierungskoalition.| 12.01.2018 19:15 Uhr

Haiti empört wegen Trump-Äußerung

Port-au-Prince: Die Regierung Haitis und die Afrikanische Union haben sich über Berichte empört gezeigt, nach denen US-Präsident Trump sie als Dreckslöcher bezeichnet hat. Haitis Präsident Moise verurteile die Wortwahl und sei schockiert, hieß es. Haitianer dürften nicht als Haufen Einwanderer gesehen werden, die die USA ausnutzten. Eine Sprecherin der Afrikanischen Union sagte, Trumps Äußerungen seien rassistisch und verletzend für Menschen afrikanischen Ursprungs in den USA und Bürger afrikanischer Länder. US-Medienberichten zufolge soll Donald Trump den Begriff "Dreckslochländer" bei einem Treffen im Weißen Haus zur Einwanderungsreform benutzt haben. Der US-Präsident bestritt das heute. Ein Senator bestätigte dem Sender MSNBC allerdings, der Präsident habe exakt diesen Begriff verwendet.| 12.01.2018 19:15 Uhr

UN-Flüchtlingshilfe: Prekäre Lage in Griechenland

Bonn: Die Vereinten Nationen haben die Lage der Flüchtlinge in Griechenland als äußerst prekär bezeichnet. Der Geschäftsführer der UN-Flüchtlingshilfe, Ruhenstroth-Bauer, sagte, die Menschen in den überfüllten Aufnahmelagern auf den Inseln Lesbos, Samos und Chios bräuchten dringend Unterstützung. In den Zentren steckten noch immer 10.000 Männer, Frauen und Kinder auf engstem Raum fest. Die Notlage der Flüchtlinge in Griechenland werde auch dadurch vergrößert, dass bislang noch zu wenige EU-Staaten bereit seien, die Asylsuchenden aufzunehmen, so der UN-Vertreter.| 12.01.2018 19:15 Uhr

Portugiese Centeno ist neuer Eurogruppen-Chef

Paris: Mário Centeno hat den Vorsitz der Eurogruppe übernommen. Bei einer Zeremonie in der französischen Hauptstadt händigte der bisherige Amtsinhaber Dijsselbloem dem Portugiesen eine Glocke aus. Damit könne Centeno die monatlichen Sitzungen der 19 Euro-Finanzminister leiten. Der 51-Jährige erklärte, er wolle die Währungsunion widerstandfähiger machen. Europa habe die Finanzkrise zwar hinter sich gelassen, die Arbeit sei aber noch nicht beendet. Centeno ist nach dem Niederländer Dijsselbloem und dem heutigen EU-Kommissionspräsidenten Juncker aus Luxemburg der dritte Eurogruppen-Vorsitzende.| 12.01.2018 19:15 Uhr