NDR Info Nachrichten vom 12.01.2018:

SPD-Vorstand für Koalitionsverhandlungen

Berlin: Der SPD-Bundesvorstand hat sich mit breiter Mehrheit für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union ausgesprochen. 34 von 40 anwesenden Vorstandsmitgliedern hätten für eine entsprechende Empfehlung an den Sonderparteitag Ende kommender Woche gestimmt, hieß es. In dem Beschluss wird demnach noch einmal klargestellt, dass letztlich die SPD-Basis in einem Mitgliedervotum über die Ergebnisse von Koalitionsverhandlungen entscheiden soll. Bei vielen Sozialdemokraten gibt es nach wie vor große Bedenken. Juso-Chef Kühnert und mehrere Parteilinke kritisierten die Beschlüsse der Sondierer als unzureichend und kündigten Widerstand an. Der CDU-Vorstand und die CSU-Landesgruppe im Bundestag stimmten dafür, mit der SPD über einen Neuauflage der Großen Koalition zu verhandeln. Die Unterhändler der drei Parteien hatten ihre Sondierungsgespräche nach einer mehr als 24-stündigen Schlussrunde heute früh abgeschlossen. Sie verständigten sich unter anderem darauf, das Rentenniveau bis 2025 auf dem derzeitigen Niveau von 48 Prozent zu halten. Die gesetzliche Krankenversicherung soll wieder von Arbeitnehmern und Arbeitgebern paritätisch finanziert werden.| 12.01.2018 17:45 Uhr

DIHK skeptisch zu Sondierungsergebnis

Berlin: Das Sondierungsergebnis von Union und SPD stößt bei der Wirtschaft auf Skepsis. Der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Schweitzer, sagte, unterm Strich würden sich die Unternehmen statt auf Entlastung eher auf Mehrbelastungen einstellen. Es sei das falsche Signal, dass den Betrieben höhere Lohnzusatzkosten und zusätzliche Bürokratie aufgebürdet werden sollten. Es gebe aber auch gute Ansätze, etwa in so wichtigen Feldern wie Bildung und Breitband-Ausbau, so der DIHK-Präsident. Auch das klare Bekenntnis zu Europa sei aus Sicht der deutschen Wirtschaft von enormer Bedeutung.| 12.01.2018 17:45 Uhr

Warnstreiks im Norden

Kiel: Die IG Metall Küste hat ihre Warnstreiks in den norddeutschen Bundesländern nochmals ausgeweitet. Etwa 11.500 Beschäftigte aus mehr als 70 Betrieben legten heute laut Gewerkschaft vorübergehend ihre Arbeit nieder und beteiligten sich an Demonstrationen und Protestaktionen. Der Schwerpunkt lag diesmal in Schleswig-Holstein. Allein bei ThyssenKrupp Marine Systems in Kiel beteiligten sich demnach 1.200 Beschäftigte an dem Warnstreik. Die IG Metall fordert für die 140 000 Beschäftigten der Branche im Norden sechs Prozent mehr Geld sowie die Möglichkeit, die Arbeitszeit befristet reduzieren zu können. Die Arbeitgeber haben bislang zwei Prozent mehr Lohn und eine Einmalzahlung von 200 Euro angeboten. In der kommenden Woche beginnt die nächste Tarifrunde.| 12.01.2018 17:45 Uhr

Bauernverband will Wildschweine abschießen

Berlin: Der Deutsche Bauernverband hat vorgeschlagen, 70 Prozent der Wildschweine hierzulande zu töten. Der stellvertretende Verbandspräsident Schwarz sagte, es müsse alles getan werden, um den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest zu verhindern. Es drohe volkswirtschaftlich ein Milliardenschaden, sollte das Virus nach Deutschland eingeschleppt werden. Sobald ein Schweinestall befallen ist, müssten alle Tiere getötet werden. Die Tierseuche breitet sich seit einigen Jahren über Russland und das Baltikum in Richtung Westeuropa aus. Für Menschen ist sie nicht ansteckend.| 12.01.2018 17:45 Uhr