NDR Info Nachrichten vom 12.01.2018:

Union und SPD wollen über Koalition sprechen

Berlin: Die Spitzen von CDU, CSU und SPD wollen nach dem erfolgreichen Abschluss der Sondierungsgespräche Verhandlungen über eine Neuauflage der Großen Koalition aufnehmen. Bundeskanzlerin Merkel sagte auf einer gemeinsamen Pressekonferenz der drei Parteivorsitzenden, sie wolle über die Bildung einer stabilen Regierung verhandeln. SPD-Chef Schulz kündigte an, auf dem Sonderparteitag seiner Partei Ende kommender Woche um ein Mandat für Koalitionsverhandlungen zu bitten. Der CSU-Vorsitzende Seehofer äußerte die Hoffnung, dass eine neue Bundesregierung bis Ostern gebildet werden kann. Union und SPD haben sich in den Sondierungen unter anderem darauf verständigt, das Rentenniveau bis 2025 auf dem derzeitigen Niveau von 48 Prozent zu halten. Die gesetzliche Krankenversicherung soll wieder von Arbeitnehmern und Arbeitgebern paritätisch finanziert werden. Der Familiennachzug von Bürgerkriegsflüchtlingen soll wieder möglich sein, aber auf monatlich 1.000 Menschen begrenzt werden.| 12.01.2018 14:45 Uhr

GroKo-Papier - Opposition skeptisch

Berlin: Vertreter der Opposition haben die Ergebnisse der Sondierungen kritisiert. Die Linken-Fraktionsvorsitzende Wagenknecht sagte, nach dem Willen von Union und SPD solle alles so weitergehen wie bisher. Sie verwies auf Niedriglöhne und Altersarmut. Dem gegenüber stünden sprudelnde Dividenden und wachsende Millionärsvermögen. FDP-Chef Lindner nannte die Beschlüsse einen "Aufguss der alten Groko". Es handele sich nicht um das Erneuerungsprojekt, dass das Land brauche. Die AfD bezeichnete die vorgesehene Obergrenze für Flüchtlinge als Farce. Die Fraktionsvorsitzende Weidel sagte, ohne eine Sicherung der Grenzen sei eine entsprechende Steuerung gar nicht möglich. Die Grünen halten die Aufgabe des Klimaziels 2020 für ein Vergehen an der Zukunft.| 12.01.2018 14:45 Uhr

Portugiese Centeno ist neuer Eurogruppen-Chef

Paris: Mário Centeno hat den Vorsitz der Eurogruppe übernommen. Bei einer feierlichen Zeremonie in der französischen Hauptstadt händigte der bisherige Amtsinhaber Dijsselbloem dem Portugiesen eine Glocke aus. Damit könne Centeno die monatlichen Sitzungen der 19 Euro-Finanzminister leiten. Der 51-Jährige erklärte, er wolle die Währungsunion widerstandfähiger machen. Europa habe die Finanzkrise zwar hinter sich gelassen, die Arbeit sei aber noch nicht beendet. Centeno ist nach dem Niederländer Dijsselbloem und dem heutigen EU-Kommissionspräsidenten Juncker aus Luxemburg der dritte Eurogruppe-Vorsitzende.| 12.01.2018 14:45 Uhr

Trump dementiert "Drecksloch"-Äußerung

Washington: US-Präsident Trump hat Berichte über verächtliche Äußerungen zu Herkunftsländern von Migranten zurückgewiesen. Er habe bei Beratungen über einen Kompromiss in der Einwanderungspolitik zwar eine harte Sprache benutzt, aber nicht die ihm zugeschriebene Formulierung, erklärte Trump. Nach übereinstimmenden Medienberichten soll der Präsident bei dem Treffen mit Senatoren sinngemäß von Drecksloch-Ländern gesprochen haben, aus denen viele Flüchtlinge in die USA kämen. Er bezog sich demnach auf Staaten wie Haiti, El Salvador sowie afrikanische Länder. Ein Sprecher des UN-Menschenrechtsbüros sagte dazu, sollten sich die Aussagen bestätigen, sei Trumps Wortwahl schockierend und rassistisch.| 12.01.2018 14:45 Uhr

Gestohlenes Nolde-Gemälde zurückgegeben

Flensburg: Nach einer gescheiterten Lösegeld-Erpressung haben die Täter ein gestohlenes Gemälde des Malers Emil Nolde ohne Zahlung zurückgegeben. Wie Polizei und Staatsanwaltschaft erst jetzt mitteilten, wurde das Bild "Christus zu Emmaus" bereits vor drei Wochen über einen Rechtsanwalt ausgehändigt. Vorausgegangen waren umfassende Ermittlungen. Unbekannte hatten das 1904 entstandene Gemälde im März 2014 aus einer Kirche in der dänischen Gemeinde Ølstrup entwendet. Sein Wert wird auf 1,3 Millionen Euro geschätzt.| 12.01.2018 14:45 Uhr