NDR Info Nachrichten vom 12.01.2018:

Union und SPD wollen über Koalition verhandeln

Berlin: Dreieinhalb Monate nach der Bundestagswahl haben die Spitzen von Union und SPD ihren Parteigremien die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen empfohlen. Bundeskanzlerin Merkel, SPD-Chef Schulz und der CSU-Vorsitzende Seehofer äußerten sich auf einer gemeinsamen Pressekonferenz zufrieden über das Ergebnis der Sondierungsgespräche. Es bedeute einen Aufbruch für Deutschland und Europa. In einem 28 Seiten starken Kernpunktepapier ist unter anderem vereinbart, Asylverfahren künftig in zentralen Aufnahme-, Entscheidungs- und Rückführungseinrichtungen durchzuführen. Das Rentenniveau soll demnach bis 2025 auf dem derzeitigen Niveau von 48 Prozent gehalten werden. Nicht durchsetzen konnte sich die SPD mit ihren Forderungen nach einer Erhöhung des Spitzensteuersatzes und der Einführung einer Bürgerversicherung. Die Parteigremien müssen den Koalitionsverhandlungen noch zustimmen. Bei der Union gilt dies als sicher; bei der SPD soll ein Sonderparteitag am 21. Januar den Start der Gespräche billigen.| 12.01.2018 12:15 Uhr

Mittelstandsverband kritisiert Sondierungsergebnis

Berlin: Der Bundesverband mittelständische Wirtschaft hat das Ergebnis der Sondierungen kritisiert. Verbandspräsident Ohoven sagte, eine Wiederauflage der Großen Koalition komme Deutschland teuer zu stehen. Das Ergebnis erhöhe die Arbeitskosten und verschlechtere die Wettbewerbsfähigkeit. Während andere Länder die Steuern für die Firmen senkten, ignorierten die Sondierer den verschärften Steuerwettbewerb komplett, so Ohoven. Auch dies gehe zulasten der Innovationsfähigkeit.| 12.01.2018 12:15 Uhr

Erneut Streiks in der Metall- und Elektroindustrie

Neumünster: In Norddeutschland sind erneut Tausende Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie in den Warnstreik getreten. Heute früh legten 150 Mitarbeiter von Danfoss in Neumünster vorübergehend ihre Arbeit nieder. In Kiel versammelten sich bei Thyssen Krupp Marine Systems und German Navel Yards Gewerkschaftsmitglieder zu einer Kundgebung. Insgesamt rief die IG Metall in 70 Betrieben in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen zu Warnstreiks auf. Die Arbeitnehmerseite verlangt neben einer Lohnsteigerung um sechs Prozent einen Anspruch auf eine vorübergehende Arbeitszeitverkürzung, zum Teil mit Lohnausgleich. Bei der dritten Tarifrunde gestern in Baden-Württemberg gab es keine Einigung. Dort waren in den vergangenen Jahren mehrfach Abschlüsse erzielt worden, die bundesweit übernommen wurden.| 12.01.2018 12:15 Uhr

Bauernverband will Wildschweine abschießen

Berlin: Der Deutsche Bauernverband hat ein härteres Vorgehen gegen Wildschweine gefordert. Um den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest hierzulande zu verhindern, müssten mindestens 70 Prozent der Tiere abgeschossen werden, sagte der stellvertretende Vorsitzende des Bauernverbandes, Schwarz, der "Rheinischen Post". Auch die Tötung von Muttertieren und Frischlingen müsse erlaubt werden. Bauernpräsident Rukwied warnte, ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland würde katastrophale Folgen für die Schweinehalter haben. Die Tierseuche breitet sich seit einigen Jahren über Russland und das Baltikum in Richtung Westeuropa aus. Für Menschen ist sie nicht ansteckend.| 12.01.2018 12:15 Uhr

Tschechien wählt neuen Präsidenten

Prag: In Tschechien wird von heute an ein neuer Präsident gewählt. Die Abstimmung dauert zwei Tage, knapp 8,4 Millionen Menschen sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Umfragen zufolge geht Amtsinhaber Zeman als Favorit ins Rennen. Der 73-Jährige hat sich wiederholt gegen die Aufnahme von Flüchtlingen und für ein Referendum über den EU-Austritt Tschechiens ausgesprochen. Erreicht keiner der neun Kandidaten die absolute Mehrheit, findet in zwei Wochen eine Stichwahl statt.| 12.01.2018 12:15 Uhr

Börse Kompakt

Zur Börse: Der Dax steigt um 0,2 Prozent auf 13.233 Punkte. Der japanische Nikkei-Index schließt um 0,2 Prozent niedriger bei 23.654 . Der Euro kostet einen Dollar 21 26.| 12.01.2018 12:15 Uhr