NDR Info Nachrichten vom 27.12.2017:

Ost-Ukraine: Kriegsgefangene ausgetauscht

Kiew: Im Kriegsgebiet der Ost-Ukraine haben die Regierung und prorussische Separatisten hunderte Gefangene ausgetauscht. Es war das erste Mal, dass es zu einer Aktion in dieser Größenordnung gekommen ist. Die ukrainische Seite ließ knapp 240 Gefangene frei, die Aufständischen mehr als 70. Nach Medienberichten fand der Austausch an dem von der Armee kontrollierten Frontübergang Majorsk statt. Bundesaußenminister Gabriel sprach von einer guten Nachricht. Es sei ein wichtiger Schritt zur Umsetzung der Minsker Vereinbarungen, so Gabriel. In der Ost-Ukraine kämpft die Regierungsarmee seit 2014 gegen Separatisten, hinter denen Russland steht.| 27.12.2017 19:15 Uhr

Debatte um Familiennachzug dauert an

Berlin: SPD-Vize Stegner ist gegen den Kompromiss-Vorschlag des stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Laschet zum Familiennachzug von Flüchtlingen. Das sei PR-Geklingel, sagte Stegner der "Süddeutschen Zeitung". Die Idee Laschets helfe den meisten Familien nicht. Schleswig-Holsteins CDU-Landeschef Günther stellte sich dagegen hinter seinen Parteikollegen. Auf NDR Info erklärte Günther, für die CDU als christliche Partei müsse gelten, dass Familien zusammengehören. Deshalb sollten auch Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus in begrenztem Maß ihre Verwandten in die Bundesrepublik holen können. Laschet hatte vorgeschlagen, den Nachzug von Familienangehörigen in humanitären Härtefällen zu erlauben. Dies sollte auch für diejenigen gelten, die in Deutschland Wohnung und Arbeit hätten.| 27.12.2017 19:15 Uhr

DGB: Rechte wollen in Betriebsräte

Berlin: Der Deutsche Gewerkschaftsbund warnt vor einem zunehmenden Einfluss der AfD und anderer rechter Gruppen in Betriebsräten. DGB-Chef Hoffmann sagte dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland", man beobachte eine wachsende Mobilisierung für die im Frühjahr anstehenden Betriebsratswahlen. Dabei gehe es den Rechten nicht um gewerkschaftliche Arbeit. Vielmehr wollten sie die Belegschaften spalten. Im Gegensatz zu den im DGB organisierten Betriebsräten hätten die rechten Initiativen außer törichten Parolen nichts zu bieten, so Hoffmann. Zwischen Februar und Mai 2018 werden rund 180.000 Betriebsräte in Deutschland neu gewählt.| 27.12.2017 19:15 Uhr

Mega-Klage gegen LKW-Kartell eingereicht

München: Wegen unerlaubter Preisabsprachen haben mehr als 3.200 Transportfirmen beim Landgericht Klage gegen fünf Lastwagen-Hersteller eingereicht. Wie der Bundesverband Güterkraftverkehr Logistik und Entsorgung mitteilte, fordern die Unternehmen Schadenersatz in Höhe von mindestens 500 Millionen Euro. Sie klagen gemeinsam gegen die Hersteller Daimler, MAN, Volvo, DAF und Iveco. Die Autohersteller hatten seit 1997 über vierzehn Jahre hinweg die Verkaufspreise für Lkw abgesprochen. Nach eigenen Angaben haben die Kläger in dieser Zeit knapp 85.000 Lastwagen gekauft oder gemietet und dadurch erhebliche finanzielle Schäden erlitten. In der vergangenen Woche erhoben auch die Deutsche Bahn sowie 310 weitere Logistikfirmen Klagen gegen die Lastwagen-Bauer.| 27.12.2017 19:15 Uhr

CCC: Stromtankstellen haben Sicherheitslücken

Leipzig: Computerexperten haben auf Sicherheitslücken an Ladestellen für Elektroautos hingewiesen. Ladekarten ließen sich leicht auslesen, kopieren und manipulieren, erklärten Teilnehmer auf dem Jahreskongress des Chaos Computer Clubs in Leipzig. Die Betreiber der Ladestationen sollten die Sicherheit auf den neuesten Stand der Technik bringen. Zu dem Kongress in Leipzig haben sich rund 15.000 Teilnehmer angemeldet. In Vorträgen und Workshops beschäftigen sie sich mit Schwachstellen in der Computertechnik, mit dem Datenschutz und aktuellen politischen Themen.| 27.12.2017 19:15 Uhr