NDR Info Nachrichten vom 27.12.2017:

Ukraine: Hunderte Gefangene ausgetauscht

Kiew: In der Ost-Ukraine haben Regierung und prorussische Separatisten erstmals hunderte Gefangene ausgetauscht. Medienberichten zufolge fand die Übergabe der Männer an dem von der Armee kontrollierten Frontübergang Majorsk statt. Insgesamt ließ die ukrainische Seite fast 240 Gefangene frei, die Aufständischen ermöglichten mehr als 70 Soldaten die Rückkehr. In der Ost-Ukraine kämpft die Regierungsarmee seit dreieinhalb Jahren gegen prorussische Separatisten. Das Friedensabkommen von Minsk sieht auch die Freilassung aller inhaftierten Aufständischen und Soldaten vor. Bislang haben die Konfliktparteien aber nur vereinzelt Gefangene übergeben.| 27.12.2017 17:45 Uhr

WM-Cheforganisator zurückgetreten

Moskau: Ein halbes Jahr vor der Fußball-WM in Russland ist Cheforganisator Mutko von seinem Amt zurückgetreten. Er kündigte an, sich künftig auf seine Arbeit in der Regierung als Vize-Ministerpräsident zu konzentrieren. Mutko gilt als Drahtzieher des Staatsdopingskandals rund um die Olympischen Winterspiele in Sotschi 2014. Das Internationale Olympische Komitee hatte ihn deswegen bereits lebenslang für Olympia gesperrt. Am Montag hatte Mutko bereits bekanntgegeben, sein Amt als Präsident des russischen Fußball-Verbandes für sechs Monate ruhen zu lassen.| 27.12.2017 17:45 Uhr

Debatte um Familiennachzug dauert an

Berlin: SPD-Vize Stegner ist gegen den Kompromiss-Vorschlag des stellvertretenden CDU-Vorsitzenden Laschet zum Familiennachzug von Flüchtlingen. Das sei PR-Geklingel, sagte Stegner der "Süddeutschen Zeitung". Die Idee Laschets helfe den meisten Familien nicht. Schleswig-Holsteins CDU-Landeschef Günther stellte sich dagegen hinter seinen Parteikollegen. Auf NDR Info erklärte Günther, für die CDU als christliche Partei müsse gelten, dass Familien zusammengehören. Deshalb sollten auch Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus in begrenztem Maß ihre Verwandten in die Bundesrepublik holen können. Laschet hatte vorgeschlagen, den Nachzug von Familienangehörigen in humanitären Härtefällen zu erlauben. Dies sollte auch für diejenigen gelten, die in Deutschland Wohnung und Arbeit hätten.| 27.12.2017 17:45 Uhr

Weitere Millionenklage gegen Lkw-Kartell

München: Eine Gruppe von mehr als 3.200 Fuhrunternehmen und Spediteuren aus ganz Europa hat eine Millionen-Klage gegen mehrere Lastwagen-Hersteller eingereicht. Nach Angaben des Branchenverbandes BGL fordern sie Schadenersatz von mindestens 500 Millionen Euro. Zuzüglich möglicher Zinsen könnte die Summe sogar bei mehr als einer Milliarde liegen. Die Unternehmen aus neun Ländern gehen mit der Klage gemeinsam gegen ein Kartell von Lkw-Herstellern vor, das von 1997 bis 2011 bestand. Nach eigener Darstellung kauften oder mieteten die Transportfirmen in dieser Zeit knapp 85.000 Lastwagen und zahlten dabei aus ihrer Sicht zu viel für die Fahrzeuge. Auch die Deutsche Bahn und die Bundeswehr haben bereits gegen das Kartell geklagt.| 27.12.2017 17:45 Uhr

Hass im Netz: Bundesamt stellt Online-Formular bereit

Bonn. Das Bundesamt für Justiz stellt zum Jahresbeginn ein Online-Formular bereit, mit dem Nutzer Verstöße gegen das neue Gesetz gegen Hass im Internet melden können. So könne die Behörde unkompliziert darüber informiert werden, wenn soziale Netzwerke rechtswidrige Inhalte nicht im vorgeschriebenen Zeitraum löschen, teilte das Bundesamt mit. Nach dem Netz-Durchsuchungs-Gesetz müssen die Betreiber offensichtlich strafbare Inhalte innerhalb von 24 Stunden entfernen; in weniger eindeutigen Fällen gilt eine Frist von sieben Tagen.| 27.12.2017 17:45 Uhr