NDR Info Nachrichten vom 18.12.2017:

Beck kritisiert erneut Umgang mit Terror-Opfern

Berlin: Der Hinterbliebenenbeauftragte der Bundesregierung, Beck, hat erneut Defizite beim Umgang mit den Terror-Opfern vom Breitscheidplatz beklagt. Im Morgenmagazin von ARD und ZDF sagte Beck, es sei sicher keine böse Absicht, wenn Kanzlerin Merkel sich erst ein Jahr nach dem Anschlag mit Opfern und Hinterbliebenen treffe. Es sei aber sehr wohl eine Fehleinschätzung. Letzten Endes zeige der Vorgang, dass Deutschland bislang nicht ausreichend auf einen solchen Anschlag vorbereitet gewesen sei. Die Begegnung Merkels mit Überlebenden und Hinterbliebenen findet am Nachmittag unter Ausschluss der Öffentlichkeit im Kanzleramt statt. Bei dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz hatte der Attentäter Anis Amri 12 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt.| 18.12.2017 10:45 Uhr

Staatsanwaltschaft fordert Freilassung Tolus

Istanbul: Die Staatsanwaltschaft in der Türkei hat die Freilassung der deutschen Journalistin Mesale Tolu gefordert. Auch die fünf weiteren inhaftierten Angeklagten in dem Istanbuler Verfahren sollen demnach freikommen. Eine Entscheidung des Richters über ein Ende der Untersuchungshaft steht noch aus. Zum Auftakt des Prozesses hatte das Gericht eine Freilassung Tolus abgelehnt. Die Journalistin und Übersetzerin muss sich zusammen mit insgesamt 17 türkischen Angeklagten wegen Mitgliedschaft in einer Terror-Organisation verantworten. Sämtliche Angeklagte haben die Vorwürfe zurückgewiesen. Als Beobachter im Verhandlungssaal ist unter anderem der deutsche Botschafter Erdmann vor Ort.| 18.12.2017 10:45 Uhr

Kretschmer gegen Familiennachzug für Flüchtlinge

Dresden: Sachsens neuer Ministerpräsident Kretschmer hat sich für eine schnelle Abschiebung ausreisepflichtiger Flüchtlinge und gegen einen Familiennachzug ausgesprochen. In der ARD sagte der CDU-Politiker, es sei aus seiner Sicht unumgänglich, dass der Familiennachzug ausgesetzt bleibt. Ebenso müsse man es schaffen, dass viele Hunderttausend Flüchtlinge, die ausreisepflichtig seien, Deutschland auch wieder verlassen. Es gehe um eine Befriedung der Migrations- und Flüchtlingspolitik. Ende Juni waren im Ausländerzentralregister etwa 226.000 Ausreisepflichtige gespeichert. Knapp 115.000 davon waren abgelehnte Asylbewerber. Bei dem Rest handelt es sich um Menschen, deren Visum abgelaufen ist.| 18.12.2017 10:45 Uhr

Öffentlichkeitsfahndung nach G20-Gewalttätern

Hamburg: Polizei und Staatsanwaltschaft der Hansestadt starten heute eine Öffentlichkeitsfahndung zu den G20-Krawallen. Gut fünf Monate nach den Ausschreitungen wollen die Behörden Fotos und Video-Ausschnitte veröffentlichen, auf denen mutmaßliche Gewalttäter zu sehen sind. Die Polizei schätzt, dass in den drei Tagen Anfang Juli in Hamburg bis zu 6.000 Täter aktiv waren. Den Ermittlern liegen riesige Datenmengen aus polizeilichen Aufnahmen, öffentlicher Video-Überwachung und Dateien von Bürgern vor. Details zur Öffentlichkeitsfahndung gibt die Staatsanwaltschaft am späten Vormittag bekannt.| 18.12.2017 10:45 Uhr

UN-Sicherheitsrat berät über Jerusalem

New York: Der UN-Sicherheitsrat beschäftigt sich heute mit der Jerusalem-Frage. Voraussichtlich wird ein Resolutionsentwurf Ägyptens zur Abstimmung gestellt, in dem die USA aufgefordert werden, die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels zurückzunehmen. Nach Informationen der Nachrichtenagentur Reuters erwähnt der Text allerdings weder die Vereinigten Staaten, noch US-Präsident Trump direkt. Diplomaten zufolge gibt es für die ägyptische Vorlage eine breite Unterstützung im UN-Sicherheitsrat. Die USA verfügen in dem Gremium über ein Veto-Recht. Die Entscheidung von US-Präsident Trump, den Status von Jerusalem zu ändern, hatte international Kritik ausgelöst. Die Stadt wird sowohl von Israel, als auch von den Palästinensern als Hauptstadt beansprucht.| 18.12.2017 10:45 Uhr