NDR Info Nachrichten vom 17.12.2017:

Regierung besorgt über Antisemitismus

Berlin: Führende Regierungsmitglieder kritisieren eine wachsende Judenfeindlichkeit in Deutschland. Der geschäftsführende Bundesinnenminister de Maizière sagte der "Bild am Sonntag", jede anti-semitisch motivierte Straftat sei eine zu viel. Es gehe daneben aber auch um eine Zunahme von abschätzigen Bemerkungen, unpassenden Witzen und diskriminierendem Verhalten gegenüber jüdischen Mitbürgern. Der CDU-Politiker sprach sich für die Einsetzung eines Antisemitismus-Beauftragten im Bund aus. Dies habe auch die unabhängige Expertenkommission beim Innenministerium empfohlen. Verteidigungsministerin von der Leyen sagte den Zeitungen der "Funke Mediengruppe", sie finde es unerträglich, wenn in Deutschland israelische Flaggen brennen. Solche Ausbrüche von Hass dürften in diesem Land nicht zelebriert werden. Bei Demonstrationen arabischer Gruppen waren in Berlin israelische Flaggen verbrannt und anti-semitische Parolen gerufen worden. Anlass der Proteste ist die Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels durch die USA.| 17.12.2017 13:00 Uhr

2017 wohl unter 200.000 Asylbewerber

Berlin: Die Bundesregierung rechnet mit weniger als 200.000 neuen Migranten in Deutschland in diesem Jahr. Bis Ende November wurden laut einer Statistik des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge rund 185.000 Erstanträge gestellt. Das entspricht laut BAMF einem Rückgang der Antragszahlen um fast 74 Prozent gegenüber 2016. Damit läge die Zahl der Zuwanderer unter der von der CSU über Monate geforderten "Obergrenze". Als Hauptgründe für den Rückgang gelten die Schließung der Balkan-Route und das Flüchtlingsabkommen der EU mit der Türkei.| 17.12.2017 13:00 Uhr

Weil ermahnt Union zu Entgegenkommen

Hannover: Niedersachsens Ministerpräsident Weil von der SPD hat die Union vor den anstehenden Sondierungen im Bund zu mehr Respekt und Kooperationsbereitschaft aufgefordert. Der "Welt am Sonntag" sagte Weil, ohne die SPD gehe nichts. Das solle sich auch die Union klarmachen. Vor allem in der CSU sitze mancher immer noch auf einem hohen Ross. Die SPD-Führung hatte sich am Freitag nach langem Ringen doch für Sondierungen mit CDU und CSU ausgesprochen. Nach einem Vorbereitungstreffen der Partei-Spitzen am kommenden Mittwoch sollen die Sondierungen im Januar starten. Weil gehört zum Verhandlungsteam der SPD in den Gesprächen.| 17.12.2017 13:00 Uhr

May verteidigt erneut Brexit-Kurs gegen Kritiker

London: Die britische Premierministerin May will den Brexit-Kurs trotz eines offenbar sinkenden Rückhalts in ihrer Bevölkerung fortsetzen. May schrieb in einem Gastbeitrag für verschiedene Zeitungen, sie werde dafür sorgen, dass der Austritt aus der Europäischen Union nicht entgleise. Durch die jüngste Einigung mit der EU über die Trennungsmodalitäten habe sie die Zweifler eines Besseren belehrt. Kurz vor der Verständigung mit Brüssel hatte sich in einer Umfrage eine Mehrheit der Befragten für den Verbleib Großbritanniens in der EU ausgesprochen. Wie die Zeitung "Independent" berichtete, lehnten in der Untersuchung 51 Prozent den Brexit ab. 41 Prozent befürworteten den Austritt. Das sei der größte Abstand zwischen den beiden Lagern seit dem Referendum im vergangenen Jahr.| 17.12.2017 13:00 Uhr

UN-Sicherheitsrat prüft Resolution zu Jerusalem

New York: Der UN-Sicherheitsrat wird sich mit einem Resolutionsentwurf befassen, der die einseitige Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels ausschließt. In dem von Ägypten eingebrachten Text heißt es, jede einseitige Entscheidung zum Status von Jerusalem sei rechtlich wirkungslos. Zudem werden alle Staaten aufgerufen, ihre Botschaften in Israel nicht nach Jerusalem zu verlegen. Anlass dürfte die Entscheidung der US-Regierung sein, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen und eine Verlegung der Botschaft vorzubereiten. Nach Einschätzung von Beobachtern wird der Resolutionsentwurf im Sicherheitsrat zwar eine Mehrheit finden, zugleich aber durch ein Veto der USA blockiert werden.| 17.12.2017 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Heiter und trocken, nach Süden und Osten hin wolkiger, aber kaum noch Schnee- oder Schneeregenschauer. Höchstwerte 1 bis 8 Grad. Nachts im Westen aufkommender Regen, Schneeregen und Schnee mit Glättegefahr, nach Osten hin trocken. Tiefstwerte plus 3 bis minus 3 Grad. Morgen viele Wolken und zunächst gebietsweise etwas Regen, Schnee oder Schneeregen, später häufig trocken. 1 bis 8 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag bewölkt, örtlich Nieselregen, bei 1 bis 8 Grad. Am Mittwoch oft trüb mit Nieselregen, 3 bis 9 Grad.| 17.12.2017 13:00 Uhr