NDR Info Nachrichten vom 16.12.2017:

Seehofer mit rund 84 Prozent wiedergewählt

Nürnberg: Horst Seehofer bleibt Vorsitzender der CSU. Beim Parteitag der Christsozialen erhielt Seehofer rund 84 Prozent der Delegiertenstimmen. Das ist sein bisher schlechtestes Ergebnis bei den Wahlen für dieses Amt. Nach den Machtkämpfen der vergangenen Monate sprach Seehofer dennoch von einer guten Grundlage. Im Laufe des Tages soll der Parteitag dann noch den bayrischen Finanzminister Söder zum CSU-Spitzenkandidaten bei der Landtagswahl im kommenden Herbst wählen. Das Amt des Regierungschefs soll er bereits im Frühjahr von Seehofer übernehmen. Der CSU-Chef versprach, Söder zu unterstützen. Die Christsozialen müssten sich stabil und geschlossen aufstellen. Dann seien auch die Wahlchancen höher, so Seehofer. Der CSU-Chef und Söder hatten sich einen monatelangen, internen Machtkampf geliefert und sich schließlich auf eine Ämterteilung geeinigt.| 16.12.2017 12:15 Uhr

SPD will sich nicht festlegen

Berlin: Die SPD hält sich auch nach ihrem Ja zu Sondierungsgesprächen mit der Union weiter alle Möglichkeiten offen. Generalsekretär Klingbeil sagte im MDR, Neuwahlen wolle zwar niemand. Sie blieben aber eine Option, wenn die Union nicht bereit sei, mit der SPD über Inhalte zu reden. Unionsfraktionschef Kauder forderte die SPD auf, sich von Experimenten zu verabschieden. Deutschland brauche eine Regierung auf einer verlässlichen Basis, sagte Kauder der "Rheinischen Post". Das biete nur eine Koalition. SPD-Chef Schulz hatte zuvor erklärt, seine Partei wolle in den Gesprächen auch über eine sogenannte Kooperations-Koalition und die Tolerierung einer unionsgeführten Minderheitsregierung beraten.| 16.12.2017 12:15 Uhr

FPÖ kehrt mit ÖVP an die Macht zurück

Wien: In Österreich will die neue Koalition aus der konservativen Volkspartei und der rechtspopulistischen FPÖ heute Ergebnisse ihrer Verhandlungen erläutern. Zunächst trafen sich die Parteichefs Kurz und Strache mit Bundespräsident van der Bellen. Die Vereidigung der neuen Regierung ist für Montag geplant. Mit dem neuen Bündnis kehrt die rechtsgerichtete FPÖ nach einem Jahrzehnt in der Opposition auf die Regierungsbank zurück. Ziele der neuen Regierung seien eine Steuerreform und ein strikter Kurs gegen unkontrollierte Einwanderung, sagte ÖVP-Chef Kurz. In den vergangenen zehn Jahren hatte die ÖVP mit den Sozialdemokraten von der SPÖ die Regierung gebildet.| 16.12.2017 12:15 Uhr

Schuster appelliert an Islamverbände

Berlin: Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat die Islamverbände aufgerufen, stärker gegen antisemitische Tendenzen in Moschee-Gemeinden vorzugehen. Repräsentanten der Muslime hätten sich bereits gegen Antisemitismus positioniert, sagte Zentralratspräsident Schuster der Zeitung "Die Welt". Allerdings erreichten die Verbände nur einen kleinen Teil der Gemeinden. In vielen Moscheen würden weiterhin Vorbehalte gegen Juden und gegen Israel verbreitet. Bei Protesten gegen die US-Entscheidung, Jerusalem als israelische Hauptstadt anzuerkennen, hatten türkisch- und palästinensischstämmige Demonstranten unter anderem in Berlin israelische Flaggen verbrannt und antijüdische Parolen gerufen.| 16.12.2017 12:15 Uhr

Venezuela: Krisengespräche machen Fortschritte

Santo Domingo: Nach Jahren der Konfrontation bewegen sich Regierung und Opposition in Venezuela offenbar vorsichtig aufeinander zu. Beide Seiten wollen ihre Verhandlungen über einen Ausweg aus der politischen und wirtschaftlichen Krise des Landes im Januar fortsetzen. Der Präsident der Dominikanischen Republik, Medina, sprach nach Abschluss der zweiten Gesprächsrunde von beachtlichen Fortschritten. Einzelheiten nannte der Vermittler aber nicht. Venezuela befindet sich trotz enormer Erdölvorkommen in einer schweren Wirtschaftskrise. Die Opposition macht Präsident Maduro dafür verantwortlich.| 16.12.2017 12:15 Uhr