NDR Info Nachrichten vom 15.12.2017:

Brüssel: Im Streit über die europäische Asylpolitik hat es beim EU-Gipfel keine Annäherung gegeben. Nach stundenlangen Gesprächen sagte Bundeskanzlerin Merkel in der Nacht, die Standpunkte hätten sich nicht verändert. Allerdings gebe es einen klaren Auftrag, bis Juni nächsten Jahres weiterzuarbeiten. Umstritten ist vor allem, wie künftig vom Flüchtlingsstrom besonders stark betroffene Staaten entlastet werden können. Die EU-Kommission und Länder wie Deutschland sind für eine Umverteilung inklusive Aufnahmepflicht. Polen, Ungarn und Tschechien lehnen dagegen jede Art von Zwang bei der Aufnahme von Flüchtlingen ab. Der EU-Gipfel geht mit Beratungen über den Austritt Großbritanniens aus der Union weiter. Gestern hatten die Staats- und Regierungschefs der EU die Wirtschaftsanktionen gegen Russland wegen des Ukraine-Konflikts um ein halbes Jahr verlängert. Außerdem distanzierten sie sich offiziell von der US-Entscheidung zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt Israels.| 15.12.2017 04:00 Uhr

Wien: Der ehemalige Rennfahrer und Unternehmer Niki Lauda sieht eine Möglichkeit für die Übernahme der insolventen Fluglinie Niki. Im ORF sagte Lauda, die Chancen seien sehr groß. Am heutigen Freitag wolle er sich in Frankfurt mit dem Insolvenzverwalter treffen. Wichtigste Frage sei, wie viele Flugzeuge noch vorhanden seien. Nach Angaben des Insolvenzverwalters hat auch der Reiseveranstalter Thomas Cook Interesse an der insolventen Fluglinie angemeldet. In Deutschland und Österreich arbeiten etwa 1.000 Menschen für die Fluggesellschaft. Die Lufthansa hatte gestern entschieden, die Air-Berlin-Tochter nicht zu kaufen, weil die EU-Kommission kartellrechtliche Bedenken hat. Niki meldete Insolvenz an und stellte den Flugbetrieb sofort ein.| 15.12.2017 04:00 Uhr

Washington: US-Präsident Trump und Kremlchef Putin haben in einem Telefonat über die Lage auf der koreanischen Halbinsel gesprochen. Das Weiße Haus teilte mit, es sei in dem Gespräch um eine Zusammenarbeit bei der Lösung der sehr gefährlichen Lage in Nordkorea gegangen. Der Kreml hatte zuvor erklärt, beide Präsidenten hätten neben der Situation auf der koreanischen Halbinsel über die bilateralen Beziehungen gesprochen. Man habe vereinbart, in Kontakt zu bleiben. Nach russischen Angaben kam das Gespräch auf Initiative Trumps zustande.| 15.12.2017 04:00 Uhr

Berlin: Die SPD entscheidet heute, ob sie Sondierungsgespräche mit der Union über eine Regierungsbildung aufnehmen will. Am Vormittag kommt zunächst das Parteipräsidium zusammen. Danach trifft sich der 45-köpfige Vorstand. Parteichef Schulz und Fraktionschefin Nahles wollen dabei von ihrem ersten Treffen mit den Spitzen von CDU und CSU am Mittwoch berichten. Bislang wollte sich die SPD nicht auf eine große Koalition, die Duldung einer Minderheitsregierung oder eine andere Form der Zusammenarbeit festlegen. Soll es nach Sondierungen zu förmlichen Koalitionsverhandlungen mit der Union kommen, müsste zunächst ein Sonderparteitag zustimmen.| 15.12.2017 04:00 Uhr

Nürnberg: Die CSU kommt heute zu einem Parteitag zusammen, um den Landtagswahlkampf im kommenden Jahr vorzubereiten. Als Gast wird am Nachmittag Bundeskanzlerin Merkel zu den 900 Delegierten sprechen. Morgen sollen Bayerns Ministerpräsident Seehofer als CSU-Vorsitzender wiedergewählt und sein Finanzminister Söder als Spitzenkandidat für die Landtagswahl im Herbst gekürt werden. Die CSU fürchtet nach massiven Stimmverlusten bei der Bundestagswahl um die absolute Mehrheit im bayerischen Landtag.| 15.12.2017 04:00 Uhr

Los Angeles: Der deutsche Film "Aus dem Nichts" hat auf dem Weg zu einem Oscar eine weitere Hürde genommen. Wie die Oscar-Akademie mitteilte, schaffte es das Drama von Regisseur Fatih Akin auf die "Shortlist" von insgesamt neun Kandidaten in der Kategorie "Bester nicht-englischsprachiger Film". Am 23. Januar wird bekannt gegeben, welche fünf Filme in die Endrunde kommen. Chancen haben außerdem Produktionen wie die Filme "The Square" aus Schweden, "Loveless" aus Russland und "Foxtrot" aus Israel. Die Oscars werden am 4. März verliehen.| 15.12.2017 04:00 Uhr

Nord-West-Wetter: Zur Nord- und Ostsee hin sowie vom Sauerland bis nach Südniedersachsen Schauer, teils mit Schnee vermischt, im Oberharz Schneefall, dabei Glättegefahr. Tiefstwerte 3 Grad in Düsseldorf bis 0 Grad in Braunschweig. Tagsüber wechselhaft mit kurzen Regen- oder Schneeschauern. Höchstwerte 2 Grad in Neustrelitz, 4 Grad in Meppen bis 6 Grad in Dortmund und Westerland, im Oberharz um 0 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Sonnabend wechselnd bewölkt, dazu kurze Schauer möglich, 1 bis 6 Grad. Am Sonntag längere freundliche Abschnitte und meist trocken bei 1 bis 7 Grad.| 15.12.2017 04:00 Uhr