NDR Info Nachrichten vom 14.12.2017:

Merkel kritisiert Vorschläge zur Flüchtlingsverteilung

Brüssel: Bundeskanzlerin Merkel hat zum Auftakt des EU-Gipfels den Kurs von Ratspräsident Tusk in der Flüchtlingspolitik kritisiert. Die Solidarität der Mitgliedsstaaten dürfe sich nicht auf die Außengrenzen beschränken, sagte Merkel in Brüssel. Die Europäische Union brauche auch nach innen solidarische Lösungen. Die Kanzlerin bezog sich mit ihrer Kritik auf den Streit über eine gerechtere Verteilung von Flüchtlingen. Tusk hatte das bisherige System als ineffektiv bezeichnet, weil sich mehrere EU-Länder weigern, die 2015 beschlossenen Quoten umzusetzen. Auf ihrem Gipfeltreffen wollen die Staats- und Regierungschefs deshalb darüber beraten, wie eine dauerhafte Reform des europäischen Asylsystems aussehen könnte.| 14.12.2017 15:45 Uhr

Sonderflieger bringen Niki-Passagiere zurück

Wien: Nach der Pleite der österreichischen Fluglinie Niki haben mehrere Konkurrenten angeboten, beim Rücktransport von gestrandeten Passagieren zu helfen. Der Ferienflieger Tuifly kündigte Sonderflüge an. Ein Sprecher des Mutterkonzerns Tui erklärte, kein Kunde müsse sich Sorgen machen, dass er nicht in den Urlaub fliegen könne oder am Reiseziel festsitze. Zuvor hatte schon Condor in Aussicht gestellt, Passagiere, die direkt bei Niki gebucht haben, kostenfrei nach Deutschland zurückzufliegen. Die Air-Berlin-Tochter hatte gestern Insolvenz angemeldet und den Flugbetrieb eingestellt. Nach dem Rückzug der Lufthansa soll nun versucht werden, einen anderen Kaufinteressenten zu finden. Die Fluggesellschaft hat in Deutschland und Österreich etwa 1.000 Mitarbeiter.| 14.12.2017 15:45 Uhr

Waffen aus Europa landen beim IS

Hamburg: Die Terrororganisation IS hat in Syrien und im Irak offenbar mit zahlreichen Waffen und Munition aus Europa gekämpft. Nach Informationen von NDR und WDR kommt eine Studie im Auftrag der EU zu dem Ergebnis, dass das Material vor allem aus Bulgarien und Rumänien stammt. Häufig hatten Saudi-Arabien und die USA die Waffen gekauft und - anders als zugesichert - an verbündete Gruppen in Syrien weitergegeben. Dort wurden die Gewehre, Pistolen und Patronen teilweise vom IS im Kampf erobert oder gekauft. Die Regierungen in Bulgarien und Rumänien wissen den Recherchen zufolge seit längerem, wo die Waffen gelandet sind - zogen aber keine Konsequenzen.| 14.12.2017 15:45 Uhr

Schwesig will höheres Lohnniveau

Schwerin: Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Schwesig hat sich zum Ziel gesetzt, das Lohnniveau in dem Bundesland zu heben. Faire Bezahlung sei ein wichtiges Thema für die Menschen im Nordosten, sagte die SPD-Politikerin in einer Landtagsdebatte. Es dürfe nicht dabei bleiben, dass die Löhne in Mecklenburg-Vorpommern niedriger seien als in Westdeutschland. Die Koalition aus SPD und CDU will im nächsten Jahr die Vergabe von öffentlichen Aufträgen daran knüpfen, dass die zum Zuge kommenden Firmen einen Mindestlohn von 9 Euro 54 pro Stunde zahlen. Die Linke hält dies für zu niedrig, die CDU warnte vor überzogenen Forderungen.| 14.12.2017 15:45 Uhr

Briten gedenken Opfer der Brandkatastrophe

London: Ein halbes Jahr nach dem Hochhausbrand in der britischen Hauptstadt haben Hinterbliebene und Überlebende an die 71 Todesopfer erinnert. An dem Gedenk-Gottesdienst in der Londoner St. Paul`s-Kathedrale nahmen etwa 1.500 Menschen teil, unter ihnen Mitglieder der Königsfamilie und der Regierung. Die Ermittlungen ergaben, dass das Feuer in dem 24-stöckigen Gebäude durch einen defekten Kühlschrank ausbrach. Der Brandschutz stellte sich als mangelhaft heraus. Viele ehemalige Bewohner des Hochhauses haben immer noch keine neue Wohnung, sondern leben in Hotels oder anderen provisorischen Unterkünften.| 14.12.2017 15:45 Uhr