NDR Info Nachrichten vom 06.12.2017:

Iran kritisiert geplante US-Anerkennung Jerusalems

Teheran: Der Iran hat die geplante Entscheidung der USA zur Anerkennung Jerusalems als Hauptstadt von Israel als Zeichen der Schwäche gewertet. Der geistliche Führer des Landes, Ajatollah Chamenei, sagte, dieser Schritt werde die Befreiung Palästinas von israelischer Besetzung nicht stoppen. Jerusalem zur Hauptstadt des besetzten Palästinas zu erklären, zeige lediglich die Verzweiflung und Handlungsunfähigkeit der Vereinigten Staaten. Israels Geheimdienstminister Katz warnte die Palästinenser angesichts der US-Pläne vor gewaltsamen Protesten. Mehrere palästinensische Gruppierungen riefen zu Tagen des Zorns auf. In Bethlehem verbrannten Demonstranten gestern Abend Bilder des amerikanischen Präsidenten Trump. Am Abend will Trump sich nach Angaben aus dem Weißen Haus zum Thema Jerusalem äußern.| 06.12.2017 13:00 Uhr

Noch keine Reaktion Moskaus auf IOC-Beschluss

Moskau: Die russische Regierung hat noch nicht entschieden, wie sie auf den Ausschluss des Landes von den nächsten olympischen Winterspielen reagieren wird. Ein Kremlsprecher sagte, die Lage sei ernst und erfordere eine fundierte Analyse. Auch die russischen Sportler müssten sich erst eine Meinung bilden. Das Internationale Olympische Komitee hatte Russland gestern wegen systematischen Dopings von den Winterspielen in Südkorea ausgeschlossen. Russische Sportler dürfen daran allerdings teilnehmen, wenn sie nachweisen, dass sie nicht gedopt haben. Die Athleten müssen dann unter der olympischen Flagge starten.| 06.12.2017 13:00 Uhr

Studie: Mindestlohn wird nicht eingehalten

Berlin: Der vor zwei Jahren eingeführte gesetzliche Mindestlohn wird einer Studie zufolge noch nicht überall auch tatsächlich gezahlt. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung und die Universität Potsdam haben ermittelt, dass 2016 etwa 1,8 Millionen Anspruchsberechtigte weniger als die damals vorgeschriebenen 8 Euro 50 pro Stunde erhielten. Das sind 7 Prozent derjenigen, die einen Anspruch auf den Mindestlohn haben. Die Institute befragen im Rahmen eines Langzeitprojekts jährlich etwa 30.000 Bundesbürger. Laut der Studie hat der Mindestlohn dazu geführt, dass Beschäftigte in unteren Lohngruppen deutlich mehr verdient haben. Bei den zehn Prozent der Arbeiter und Angestellten, die am wenigsten verdienen, stiegen die Löhne zwischen 2014 und 2016 um 15 Prozent.| 06.12.2017 13:00 Uhr

Aufräumarbeiten nach Zugunglück beginnen

Meerbusch: Nach dem Zugunglück in Nordrhein-Westfalen beginnen jetzt die Aufräumarbeiten. Ein Bahnsprecher teilte mit, zunächst werde die beschädigte Oberleitung entfernt. Im Laufe des Tages soll dann der stark beschädigte Güterzug mit Hilfe eines Krans von der Strecke gebracht werden. Bei dem Unglück in Meerbusch in der Nähe von Neuss sind nach letzten Angaben etwa 40 Menschen verletzt worden, einige von ihnen schwer. Ein Regionalzug war gestern Abend auf einen stehenden Güterzug aufgefahren. Der Lokführer hat nach derzeitigem Kenntnisstand in letzter Minute eine Vollbremsung gemacht und dadurch Schlimmeres verhindert. Auch die Forschung nach der Ursache hat begonnen. Ein Sprecher der zuständigen Behörde teilte mit, der Personenzug hätte den Gleisabschnitt nicht befahren dürfen. Unklar ist, ob etwa Signale falsch gestellt waren oder der Lokführer sie übersehen hat.| 06.12.2017 13:00 Uhr

EU-Gericht stärkt Luxusanbieter

Luxemburg: Anbieter von Luxuswaren dürfen ihren Vertriebspartnern verbieten, die Produkte auf Internet-Plattformen wie Amazon einzustellen. Das sei nach EU-Kartellrecht zulässig, urteilte der Europäische Gerichtshof in Luxemburg. Im konkreten Fall ging es um den Kosmetika-Anbieter Coty, der seine Produkte nur über autorisierte Händler vertreibt und diesen strenge Vorgaben macht. Unter anderem ist den Partnern vertraglich verboten, die Kosmetika über normale Online-Kanäle zu vertreiben. Als sich ein Händler nicht daran hielt, zog Coty vor Gericht.| 06.12.2017 13:00 Uhr

Leipziger Buchpreis für Norwegerin

Leipzig: Die norwegische Schriftstellerin Åsne Seierstad erhält den Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2018. Wie die Stadt Leipzig mitteilte, wird die Autorin für ihren Roman "Einer von uns. Die Geschichte eines Massenmörders", ausgezeichnet. In dem Werk setzt sie sich mit den Taten ihres Landsmannes Anders Breivik auseinander, der 2011 in Oslo einen Terroranschlag verübt und auf der Insel Uttoya 77 Menschen getötet hatte. Der Preis ist mit 20.000 Euro dotiert und wird Seierstad anlässlich der Eröffnung der Leipziger Buchmesse im kommenden März verliehen.| 06.12.2017 13:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Meist trüb und trocken, Höchstwerte 6 bis 10 Grad. Nachts weitgehend trocken bei Tiefstwerten von 7 bis 3 Grad. Morgen bewölkt, im Verlauf Regen, im Osten zeitweise sonnig, 6 bis 10 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Freitag häufig Regen- oder Graupelschauer, vereinzelte Gewitter, im Oberharz schneit es, 4 bis 7 Grad. Am Sonnabend wieder Regen- oder Schneeregen, 2 bis 6 Grad.| 06.12.2017 13:00 Uhr