NDR Info Nachrichten vom 06.12.2017:

Ankara: Die angeblichen Pläne von US-Präsident Trump, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen, stoßen international auf Kritik. Die Türkei warnte vor einem neuen interreligiösen Konflikt. Ministerpräsident Yildirim sagte, es sei sowohl in Anbetracht der Zukunft der Region als auch des Weltfriedens von zentraler Bedeutung, dass Trump keine Erklärung in diese Richtung abgebe. Der UN-Gesandte für den Nahost-Friedensprozess, Mladenov, sagte, der Status von Jerusalem müsse Gegenstand direkter Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern sein. Zahlreiche arabische Länder hatten sich bereits gestern gegen die US-Pläne ausgesprochen. Der saudische König Salman sagte, ein solch gefährlicher Schritt würde Muslime weltweit provozieren. Jordanien forderte eine Dringlichkeitssitzung der Arabischen Liga. Nach Angaben aus dem Weißen Haus will Trump am Abend in einer Rede bekanntgeben, dass die USA ihre Botschaft in Israel nach Jerusalem verlegen. Dies sei aber keine Vorentscheidung über die Verhandlungen zum endgültigen Status von Jerusalem.| 06.12.2017 10:45 Uhr

Lausanne: Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Hörmann, hat das Doping-Urteil des Internationalen Olympischen Komitees gegen Russland begrüßt. Das sei ein guter Tag für den internationalen Sport, sagte Hörmann in der ARD. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA äußerte sich ähnlich. Das IOC habe eine wohlüberlegte Entscheidung getroffen, Russland für seine Verwicklung in ein institutionalisiertes Manipulationssystem zu bestrafen, erklärte WADA-Präsident Reedie. Der Präsident des Nationalen Olympischen Komitees Russlands, Schukow, sagte dagegen, die Existenz eines staatlichen Dopings sei weiter nicht bewiesen. Das IOC hatte Russland wegen systematischen Dopings von den Winterspielen in Südkorea ausgeschlossen. Daran dürfen im Februar russische Sportler nur dann teilnehmen, wenn sie nachweisen, dass sie unbelastet sind. Sie müssen dann unter der olympischen Flagge starten.| 06.12.2017 10:45 Uhr

Valletta: Nach der Ermordung der Journalistin Caruana Galizia auf Malta ist Anklage gegen drei Männer erhoben worden. Ihnen wird vorgeworfen, im Oktober den Anschlag mit einer Autobombe auf die Bloggerin ausgeführt zu haben. Die Polizei hatte sie vorgestern gemeinsam mit sieben weiteren Verdächtigen auf Malta festgenommen. Diese wurden gegen Kaution wieder auf freien Fuß gesetzt. Die drei Angeklagten weisen die Vorwürfe zurück. Caruana Galizia hatte unter anderem über Korruption in dem EU-Staat berichtet.| 06.12.2017 10:45 Uhr

Berlin: Nach der Air-Berlin-Pleite will der britische Billigflieger Easyjet der Lufthansa neue Konkurrenz auf vier innerdeutschen Strecken machen. Wie das Unternehmen mitteilte, soll es ab Anfang Januar von Berlin-Tegel aus wöchentlich 250 Flüge nach Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und München geben. Zudem würden 15 internationale Ziele ins Programm aufgenommen. Die Pläne stünden aber noch unter Vorbehalt, so Easyjet. Man müsse zunächst eine kartellrechtliche EU-Genehmigung abwarten. Sie sieht die Übernahme von bis zu 25 Jets der insolventen Air Berlin vor. Zum April sollen laut Easyjet weitere Verbindungen hinzukommen.| 06.12.2017 10:45 Uhr

Hull: Der Turner Preis für moderne Kunst geht in diesem Jahr an Lubaina Himid. Die aus Sansibar stammende Künstlerin widmet sich in Gemälden, Grafiken und Installationen dem Einfluss schwarzer Einwanderer auf die westliche Kultur. Der Turner Preis ist mit umgerechnet 28.000 Euro dotiert und gilt als wichtigster Kunstpreis Großbritanniens. Zu den Nominierten gehörte in diesem Jahr auch die deutsche Zeichnerin und Bildhauerin Andrea Büttner.| 06.12.2017 10:45 Uhr