NDR Info Nachrichten vom 29.11.2017:

Jugoslawien-Tribunal: Verurteilter General tot

Den Haag: Ein früherer bosnisch-kroatischer General hat sich allem Anschein nach kurz nach seiner Verurteilung durch das UN-Kriegsverbrechertribunal mit Gift das Leben genommen. Ein Sprecher teilte mit, Slobodan Praljak sei im Krankenhaus in Den Haag gestorben. Der 72-Jährige hatte zuvor den Schuldspruch des Tribunals lautstark zurückgewiesen und eine Flüssigkeit aus einer kleinen braunen Flasche getrunken. Seiner Verteidigerin zufolge handelte es sich um Gift. Das Tribunal unterbrach nach dem Vorfall die Urteilsverkündung. Praljak musste sich mit fünf weiteren Männern in Den Haag verantworten. Das Gericht legt ihnen schwerste Verbrechen gegen Muslime im Bosnien-Krieg zur Last. Das Verfahren ist eines der letzten vor dem Kriegsverbrechertribunal zum früheren Jugoslawien.| 29.11.2017 19:15 Uhr

Mehr Schutz für Flüchtlinge

Abidjan: Die EU, die UNO und die Afrikanische Union haben vereinbart, mehr zu tun, um Flüchtlinge in Libyen vor Ausbeutung zu schützen. Grund sind Medienberichte über einen regelrechten Sklavenhandel in dem nordafrikanischen Land. Die EU-Kommission teilte mit, die drei Organisationen hätten beschlossen, eine Arbeitsgruppe einzusetzen. Ziel sei es, Netzwerke von Schleppern und Kriminellen zu zerstören. Flüchtlinge sollen freiwillig zur Rückkehr in ihre Heimatländer bewegt werden. Menschen die Schutz bräuchten, sollten über Umsiedlungen in sichere Staaten gebracht werden. Die Vereinbarung erfolgte am Rande des EU-Afrika Gipfels in der Republik Elfenbeinküste. Der US-Fernsehsender CNN hatte Mitte November ein Video veröffentlicht, das eine Versteigerung von Migranten an der nordafrikanischen Küste zeigen soll.| 29.11.2017 19:15 Uhr

Haftbefehl gegen Offizier aufgehoben

Karlsruhe: Der unter Terrorverdacht festgenommene Bundeswehrsoldat Franco A. wird aus der Untersuchungshaft entlassen. Der Bundesgerichtshof hob den Haftbefehl gegen den Offizier auf. Zur Begründung heißt es, aus den bisherigen Ermittlungsergebnissen ergebe sich kein dringender Tatverdacht für die Vorbereitung eines Anschlags. Ein Anfangsverdacht gegen den Oberleutnant bleibe aber bestehen. Die Ermittler müssen nun klären, ob sie genügend Beweise haben um eine Anklage zu erheben. Franco A. wird vorgeworfen Anschläge auf deutsche Politiker geplant zu haben. Er hatte sich beim Bundesamt für Migration als Asylsuchender aus Syrien registrieren lassen, offenbar um nach einem Anschlag den Verdacht auf Flüchtlinge zu lenken.| 29.11.2017 19:15 Uhr

Medien: Herrmann will gegen Söder antreten

München: Im Führungsstreit bei der CSU strebt angeblich auch Bayerns Innenminister Herrmann den Posten des Ministerpräsidenten an. Wie die "Süddeutsche Zeitung" berichtet, will sich Herrmann um die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl im kommenden Jahr bewerben. Das habe der 61-Jährige bei einem Treffen mit Ministerpräsident Seehofer und weiteren CSU-Politikern angekündigt. Damit zeichnet sich eine Kampfabstimmung zwischen Herrmann und Finanzminister Söder ab. Die CSU-Landtagsfraktion trifft sich am kommenden Montag, um ihren Favoriten für die Spitzenkandidatur zu bestimmen. Beobachter halten es für wahrscheinlich, dass Seehofer auf seine erneute Kandidatur verzichtet, aber Parteichef bleiben will.| 29.11.2017 19:15 Uhr

Basel: Keine Verletzten nach Zug-Entgleisung

Basel: Im Bahnhof der Schweizer Stadt ist ein ICE entgleist. Die Schweizerischen Bundesbahnen teilten mit, dass im Einfahrtsbereich drei Waggons aus den Gleisen gesprungen seien. Ein Fahrleitungsmast wurde beschädigt. Verletzte gibt es nicht. Die rund 500 Passagiere konnten den ICE demnach über den vordersten Waggon verlassen. Nach Angaben des Unternehmens handelt es sich um einen ICE, der heute Vormittag in Hamburg losgefahren war.| 29.11.2017 19:15 Uhr