NDR Info Nachrichten vom 29.11.2017:

Tod des verurteilten Generals bestätigt

Den Haag: Das UN-Kriegsverbrechertribunal hat den Tod des verurteilten bosnisch-kroatischen Generals Praljak bestätigt. Ein Sprecher des Tribunals sagte, Praljak sei in einem Krankenhaus in Den Haag gestorben. Der 72-Jährige hatte nach dem Schuldspruch im Gerichtsaal seiner Anwältin zufolge Gift zu sich genommen. Er bezeichnete sich als unschuldig. Während des Bosnienkrieges war Praljak Militärchef der bosnischen Kroaten. Der kroatische Regierungschef Plenkovic sprach der Familie des Generals sein Mitgefühl aus und kündigte mögliche rechtliche Schritte seines Landes gegen Teile des Urteils an. Die Entscheidung des UN-Tribunals kollidiere mit den Fakten und sei als solche für Kroatien inakzeptabel. Die Richter in Den Haag hatten eine 20-jährige Haftstrafe gegen Praljak bestätigt.| 29.11.2017 17:45 Uhr

Trump: Weitere Sanktionen gegen Nordkorea

Washington: US-Präsident Trump hat nach dem jüngsten Raketentest Nordkoreas neue Sanktionen gegen das Land angekündigt. Trump schrieb auf Twitter, noch im Laufe des Tages würden zusätzliche bedeutende Strafmaßnahmen gegen Pjöngjang verhängt. Näher äußerte er sich nicht. Der US-Präsident hatte zuvor mit seinem chinesischen Kollegen Xi Jinping telefoniert. Dabei forderte er Xi laut Weißem Haus auf, alle verfügbaren Hebel zu nutzen, um den Druck auf Nordkorea zu erhöhen. Der UN-Sicherheitsrat berät heute auf einer Dringlichkeitssitzung über die Lage. Nordkorea hatte die Rakete gestern gestartet.| 29.11.2017 17:45 Uhr

Merkel sagt Afrika Unterstützung zu

Abidjan: Kanzlerin Merkel hat eine stärkere Unterstützung Afrikas im Kampf gegen illegale Migration zugesagt. Mit den Meldungen, dass Flüchtlinge in Libyen wie Sklaven verkauft würden, habe das Thema eine hohe emotionale Bedeutung bekommen, sagte Merkel nach einem Treffen mit dem Präsidenten der Elfenbeinküste, Ouattara. In Abidjan ist heute der EU-Afrika-Gipfel gestartet. An dem Treffen nehmen zahlreiche Staats- und Regierungschefs teil, unter ihnen auch Bundeskanzlerin Merkel. Ziel ist eine engere Zusammenarbeit zwischen EU und Afrika. Deutschland und die anderen EU-Staaten erhoffen sich dadurch auch einen Rückgang der Migration über das Mittelmeer.| 29.11.2017 17:45 Uhr

Barnier: Kein Durchbruch bei Brexit

Berlin: Entgegen anderslautenden Berichten sieht EU-Chefunterhändler Barnier die Gespräche über den britischen Austritt aus der Europäischen Union noch nicht vor einem Durchbruch. Barnier sagte bei einem Besuch in Berlin, in der jetzigen Verhandlungsetappe sei man noch nicht so weit. Britische Zeitungen hatten berichtet, es gebe eine Annäherung in der Frage, wieviel Geld Großbritannien beim Austritt 2019 an die EU zahlt. Der Betrag soll demnach zwischen 45 Milliarden und 55 Milliarden Euro liegen.| 29.11.2017 17:45 Uhr

Schmidt in Erklärungsnot

Berlin: Agrarminister Schmidt gerät wegen seines Alleingangs in Sachen Glyphosat zunehmend in Erklärungsnot. Wie Regierungssprecherin Demmer mitteilte, hat Kanzleramtschef Altmaier den Agrarminister noch kurz vor der Abstimmung auf die Geschäftsordnung der Bundesregierung hingewiesen. Demnach hat Altmaier deutlich gemacht, dass sich Schmidt in der Angelegenheit mit Umweltministerin Hendricks abstimmen muss. Bundeskanzlerin Merkel habe vorab nicht gewusst, dass Schmidt sich über das "Nein" von Hendricks hinwegsetzen würde. SPD-Chef Schulz sprach von einem skandalösen Verhalten. Schulz sieht das Verhältnis zur Union gestört. Zusammen mit den Parteichefs von CDU und CSU berät er morgen mit Bundespräsident Steinmeier über Möglichkeiten einer Regierungsbildung.| 29.11.2017 17:45 Uhr