NDR Info Nachrichten vom 29.11.2017:

Bundesregierung kritisiert Rakententest

Berlin: Die Bundesregierung hat den jüngsten Raketentest Nordkoreas verurteilt. Kanzlerin Merkel sprach von einer Bedrohung für die internationale Sicherheit. Außenminister Gabriel warf Nordkorea einen erneuten Bruch des Völkerrechts vor. Die Regierung in Pjöngjang habe damit die Spannungen in der Region verschärft. Dieser Bedrohung müsse sich die Weltgemeinschaft eindeutig und entschlossen entgegenstellen. Der Minister kündigte an, er werde noch heute den nordkoreanischen Botschafter ins Auswärtige Amt einbestellen, um gegen den Test zu protestieren. Der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen berät am Nachmittag auf einer Dringlichkeitssitzung über die Lage. Nordkorea hatte die Rakete gestern gestartet. Die Führung in Pjöngjang bezeichnete den Test als erfolgreich.| 29.11.2017 12:45 Uhr

Merkel sagt Afrika Unterstützung zu

Abidjan: Kanzlerin Merkel hat vor dem Hintergrund von Berichten über Sklavenhandel in Libyen eine stärkere Unterstützung Afrikas im Kampf gegen illegale Migration zugesagt. Mit den Meldungen, dass Flüchtlinge in Libyen wie Sklaven verkauft würden, habe das Thema eine hohe emotionale Bedeutung bekommen, sagte Merkel nach einem Treffen mit dem Präsidenten der Elfenbeinküste, Ouattara. In Abidjan startet heute der EU-Afrika-Gipfel. An dem Treffen nehmen zahlreiche Staats- und Regierungschefs teil, unter ihnen auch Bundeskanzlerin Merkel. Ziel ist eine engere Zusammenarbeit zwischen EU und Afrika.| 29.11.2017 12:45 Uhr

Arbeitgeber fordern Fachkräfte-Pakt

Berlin: Die Arbeitgeber fordern von der künftigen Bundesregierung einen "Fachkräfte-Pakt". Dazu zählten ein Gesetz, das die Zuwanderung regele, sagte Arbeitgeberpräsident Kramer zum Auftakt des Deutschen Arbeitgebertages. Außerdem sollte es steuerliche Anreize geben, damit Menschen länger im Erwerbsleben bleiben. Kramer appellierte an die Parteien, bei der Suche nach einer neuen Regierung kompromissbereit zu sein. Sie dürften sich nicht in taktischem Klein-Klein verlieren. Bundeskanzlerin Merkel sagte in einer Video-Botschaft für den Deutschen Arbeitgebertag, sie werde weiter auf einen wachstumsfreundlichen Kurs dringen. Es gelte, die Politik der Haushaltskonsolidierung und der Investitionen fortzusetzen. Deutschland und Europa brauchten Stabilität.| 29.11.2017 12:45 Uhr

Stuttgart 21 wird deutlich teurer

Berlin: Das Bahnprojekt Stuttgart 21 soll gut eine Milliarde Euro teurer werden als bisher geplant. Die Deutsche Bahn erwartet nun einen Kostenrahmen von 7,6 Milliarden Euro, wie die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Aufsichtsratskreise berichtet. Bislang waren 6,5 Milliarden Euro vorgesehen. Zugleich verzögere sich die Fertigstellung des Projekts vom Jahr 2023 auf Ende 2024. Der neue Zeit- und Kostenplan soll demnach auf einer Sondersitzung des Aufsichtsrats Ende Januar beschlossen werden. Als Gründe für die höheren Kosten und die spätere Fertigstellung wurden in den Aufsichtsratskreisen unter anderem gestiegene Baukosten, Verzögerungen in den Planungsverfahren und die restriktiven Regeln beim Artenschutz genannt.| 29.11.2017 12:45 Uhr

Zwischenfall vor Kriegsverbrechertribunal

Den Haag : Bei der Urteilsverkündung des UN-Kriegsverbrechertribunals gegen sechs bosnische Kroaten hat es einen Zwischenfall gegeben. Der frühere Militärchef der bosnischen Kroaten, Praljak, protestierte nach seiner Verurteilung heftig und schluckte dann eine Flüssigkeit. Seine Verteidigerin sagte, ihr Mandant habe Gift genommen. Daraufhin unterbrach der Vorsitzende Richter die Sitzung. Der Mann war zuvor verurteilt worden und hatte dann auf kroatisch erklärt, unschuldig zu sein. Im Berufungsverfahren hatte das Gericht bereits einige Urteile gegen die Führungsriege der bosnischen Kroaten wegen schwerer Kriegsverbrechen bestätigt. Sie waren in erster Instanz zu bis zu 25 Jahren Haft verurteilt worden.| 29.11.2017 12:45 Uhr