NDR Info Nachrichten vom 26.11.2017:

Debatte über Große Koalition

Berlin: Bereits mehrere Tage vor dem geplanten Gespräch von Union und SPD bei Bundespräsident Steinmeier diskutieren beide Seite über mögliche Bedingungen. CSU-Chef Seehofer mahnte die Sozialdemokraten in einem Zeitungsinterview, realistisch zu bleiben und keine überzogenen Forderungen zu stellen. Die Vorsitzende der Frauen in der SPD, Ferner, rief CDU und CSU auf, das Rückkehrrecht aus der Teilzeit zu beschließen. Der Sprecher des linken Flügels der Partei, Miersch, warnte Kanzlerin Merkel davor, die Stimmung zwischen SPD und Union zu belasten. Die SPD-Jugendorganisation bekräftigte ihr Nein zu einer Großen Koalition. Der neue Vorsitzende der Jusos, Kühnert, sagte auf NDR Info, die SPD dürfe nicht weitere vier Jahre Steigbügelhalter einer inzwischen völlig abgewirtschaften Union sein. Er zieht eine Minderheitsregierung vor. Am Abend kommt das CDU-Präsidium zu Beratungen zusammen, wie es mit der Regierungsbildung weitergehen soll.| 26.11.2017 15:00 Uhr

Wieder Abschiebung nach Bagdad

Bagdad: Zum ersten Mal seit vielen Jahren ist ein Ausreisepflichtiger aus Deutschland in den Zentralirak abgeschoben worden. Es handle sich um einen Straftäter, der bereits vor knapp drei Wochen in Begleitung von drei Bundespolizisten nach Bagdad zurückgeführt wurde, bestätigte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Demnach verhandelt die deutsche Seite mit den Behörden in Bagdad, um die Zusammenarbeit bei der Identifizierung und Abschiebung ausreisepflichtiger Iraker zu verbessern. Vor etwa zehn Jahren war ein Abschiebestopp für weite Teile des Irak beschlossen worden. Eine Rückführung war nur für Menschen aus dem Norden des Landes möglich, wenn sie Straftaten begangen oder die innere Sicherheit in Deutschland gefährdet hatten.| 26.11.2017 15:00 Uhr

Wieder Ausschreitungen in Islamabad

Islamabad: In der pakistanischen Hauptstadt dauern die gewalttätigen Proteste islamistischer Demonstranten an. Heute kam es erneut zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften. Die Demonstranten setzten zahlreiche Autos in Brand. Sie protestieren gegen eine inzwischen zurückgenommene Änderung des Amtseids der Parlamentarier. Gestern hatten sich beide Seiten stundenlange Straßenschlachten geliefert. Die pakistanische Polizei setzte Wasserwerfer, Gummigeschosse und Tränengas ein, um eine besetzte Kreuzung zu räumen. Sechs Menschen wurden getötet, etwa 200 weitere verletzt.| 26.11.2017 15:00 Uhr

Libyen entschuldigt sich bei deutscher Marine

Tripolis: Libyen hat einem Medienbericht zufolge nach einem gefährlichen Manöver in der Nähe einer deutschen Fregatte Fehler eingeräumt. Wie der "Spiegel" berichtet, entschuldigte sich der Chef der libyschen Küstenwache bei EU-Diplomaten für "unprofessionelles Verhalten". Der Vorfall ereignete sich demnach bereits Anfang November im Mittelmeer. Die Besatzung der Fregatte "Mecklenburg-Vorpommern" habe auf einem leeren Flüchtlingsboot Spuren sichern wollen, als ein libysches Patrouillenboot auf die deutschen Soldaten zuraste. Warnungen per Funk wurden ignoriert, die deutschen Soldaten hörten außerdem Schüsse. Die libysche Küstenwache versucht mit europäischer Unterstützung, Flüchtlinge abzufangen, bevor sie internationale Gewässer erreichen. Dem Bericht zufolge will die EU die Zusammenarbeit trotz des provokanten Vorfalls fortsetzen.| 26.11.2017 15:00 Uhr

Mahnung zu fairer Israel-Berichterstattung

Frankfurt am Main: Der Zentralrat der Juden in Deutschland hat zu einer fairen Berichterstattung über Israel aufgerufen. Der Präsident des Zentralrats, Schuster, sagte auf der Ratsversammlung, angesichts einer steigenden Israel-Feindlichkeit trügen auch die Medien Verantwortung dafür, dass die Bundesrepublik ihrer historischen Verpflichtung gegenüber dem jüdischen Staat nachkomme. In vielen Medien würden an Israel doppelte Standards angelegt, aber der Israel-bezogene Antisemitismus nicht ausreichend wahrgenommen.| 26.11.2017 15:00 Uhr

Industrie warnt vor Rohstoffknappheit

Berlin: Die deutsche Industrie warnt vor einer Rohstoffknappheit in Deutschland. Grund sei der Trend zur Elektromobilität, sagte der Rohstoffexperte beim Bundesverband der Deutschen Industrie, Wachter. In einem Interview mit der "Welt am Sonntag" weist er darauf hin, dass für den Bau von Batterien für Elektroautos künftig größere Mengen Kobalt, Graphit, Lithium oder Mangan benötigt würden. Deutschland sei hier auf Importe angewiesen. Das Angebot werde nicht nur immer knapper, die Minenbetreiber könnten auch die Preise diktieren.| 26.11.2017 15:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Nachmittags bewölkt, Regen- oder Graupelschauer, im Osten trockene Phasen, 5 bis 8 Grad. Nachts meist trocken, im Norden Regen oder Graupel, Tiefstwerte 6 bis 2 Grad. Morgen lockert es zeitweise auf, örtlich Niederschlag, im Oberharz Schnee, Höchstwerte 5 bis 8 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Dienstag windiges Schauerwetter bei gleichbleibenden Temperaturen.| 26.11.2017 15:00 Uhr