NDR Info Nachrichten vom 22.11.2017:

UNO begrüßt Urteil gegen Mladic

Genf: Die Vereinten Nationen haben das Urteil gegen den ehemaligen bosnisch-serbischen Armeechef Mladic als großen Sieg für die Gerechtigkeit bezeichnet. UN-Menschrechtskommissar al-Hussein sagte, Mladic sei der Inbegriff des Bösen. Nato-Generalsekretär Stoltenberg betonte, er hoffe, dass der Richterspruch die Region auf dem Weg des Friedens weiter voranbringe. Die EU rief die Balkanländer zu Versöhnung auf. Das Urteil habe einige der dunkelsten und tragischsten Ereignisse in der neueren Geschichte Europas in Erinnerung gerufen. Der bosnische Serbenführer Dodik kritisierte dagegen das UN-Kriegsverbrechertribunal in Den Haag. Dodik sagte, der Richterspruch werde nur den Standpunkt des serbischen Volkes bekräftigen, dass Mladic ein Held und Patriot sei. Der 75-Jährige erhielt eine lebenslange Haftstrafe. Die Richter sprachen ihn wegen Völkermords, Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit schuldig. Mladic kündigte Berufung an.| 22.11.2017 19:15 Uhr

Weil erneut zum Ministerpräsidenten in NDS gewählt

Hannover: In Niedersachsen kann die Große Koalition aus SPD und CDU ihre Arbeit aufnehmen. Der Landtag wählte den bisherigen Ministerpräsidenten Weil erneut in das Amt und bestätigte anschließend auch dessen Kabinett. In seiner Regierungserklärung richtete der SPD-Politiker den Blick auch nach Berlin und auf die gescheiterten Sondierungsgespräche für eine Jamaika-Koalition. Weil forderte alle Politiker zu mehr Verantwortungsgefühl auf und verwies darauf, dass die in Niedersachsen zustande gekommene Große Koalition nicht das Ziel der beiden Parteien gewesen sei. Die Bürger hätten aber zurecht erwartet, dass SPD und CDU eine verlässliche und stabile Regierung bildeten.| 22.11.2017 19:15 Uhr

SPD diskutiert über Kurs

Hamburg: In der Bundes-SPD hält die Diskussion über die Rolle der Partei bei der Regierungsbildung an. Der nordrhein-westfälische Parteichef Groschek betonte, zwischen Großer Koalition und Neuwahl sei Platz für weitere Lösungen. Es gebe beispielsweise die Möglichkeit, eine Minderheitsregierung politisch abzusichern. Zugleich verwies Groschek auf NDR Info auf den Beschluss des Parteivorstandes vom Montag, in dem eine Neuauflage der Großen Koalition abgelehnt wurde. Heute sprach Bundespräsident Steinmeier mit CSU-Chef Seehofer und dem Präsidenten des Verfassungsgerichts, Voßkuhle, über Möglichkeiten einer Regierungsbildung. Morgen wird dann der SPD-Vorsitzende Schulz im Schloss Bellevue erwartet.| 22.11.2017 19:15 Uhr

Terrorverdächtige wieder frei

Frankfurt am Main: Einen Tag nach ihrer Festnahme sind sechs terrorverdächtige Syrer wieder auf freiem Fuß. Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt sagte, es gebe keine dringenden Hinweise auf die Vorbereitung eines Anschlags oder einer IS-Mitgliedschaft. Daher habe die Behörde davon abgesehen, Haftbefehle zu beantragen. Das gestern bei Durchsuchungen in Hannover, Essen, Kassel und Leipzig sicher gestellte Material werde weiter ausgewertet. Polizisten hatten dort Wohnungen durchsucht und die sechs Männer festgenommen.| 22.11.2017 19:15 Uhr

Syrien-Dreiergipfel kündigt neue Konferenz an

Sotschi: Russland, die Türkei und der Iran unternehmen einen neuen Anlauf, um den Syrien-Konflikt politisch zu lösen. In einer gemeinsamen Erklärung riefen die Präsidenten der drei Länder - Putin, Erdogan und Ruhani - Regierung und Opposition in dem Bürgerkriegsland auf, an einem sogenannten Kongress der Völker teilzunehmen. Eine Lösung des Konflikts erfordere Zugeständnisse von allen Beteiligten, erklärte Putin bei einem Treffen der drei Politiker im russischen Sotschi. Ziel sei es, eine neue Verfassung für Syrien auszuarbeiten sowie Wahlen unter Aufsicht der Vereinten Nationen abzuhalten.| 22.11.2017 19:15 Uhr