NDR Info Nachrichten vom 16.11.2017:

Letzte Sondierung auf dem Weg nach Jamaika

Berlin: Die Sondierungsgespräche über ein Jamaika-Bündnis sind in die vermutlich letzte Runde gegangen. CDU, CSU, FDP und Grüne wollen klären, ob sie offizielle Koalitionsverhandlungen aufnehmen oder nicht. Grundlage der Beratungen ist ein 60 Seiten langes Arbeitspapier, das den bisherigen Stand der Gespräche zusammenfasst. Dem Dokument zufolge sind sich die Parteien unter anderem einig, den Solidaritätszuschlag in drei Stufen abzubauen und das Kindergeld zu erhöhen. Andere Punkte wie der Familiennachzug für Flüchtlinge und der Klimaschutz sind dagegen weiter umstritten. Kanzlerin Merkel appellierte an alle Beteiligten, Kompromisse zu finden. Jede Partei müsse sich in einer Jamaika-Koalition wiederfinden. Beobachter rechnen damit, dass sich die letzte Sondierungsrunde bis in die Nacht hinziehen wird.| 16.11.2017 17:45 Uhr

Neue Regierung für Niedersachsen steht

Hannover: In Niedersachsen wollen die neuen Regierungspartner SPD und CDU in der Bildungs- und Wirtschaftspolitik sowie bei der Inneren Sicherheit Akzente setzen. Das geht aus dem Koalitionsvertrag hervor, den die beiden Landesvorsitzenden, Weil und Althusmann, in Hannover vorgestellt haben. Geplant ist unter anderem, in der nächsten Legislaturperiode 1.000 neue Lehrerstellen zu schaffen. Auch bei der Polizei sind zahlreiche Neueinstellungen geplant. Kita-Gebühren sollen abgeschafft, der Ausbau der Autobahnen beschleunigt werden. Außerdem möchte die Große Koalition einen zusätzlichen kirchlichen Feiertag einführen. Stimmen die jeweiligen Parteigremien den Vereinbarungen zu, könnte Stephan Weil in der nächsten Woche erneut zum niedersächsischen Ministerpräsidenten gewählt werden. Bernd Althusmann will Wirtschaftsminister im neuen Kabinett werden.| 16.11.2017 17:45 Uhr

Weltweiter Stellenabbau bei Siemens

München: Wegen der Probleme in der Kraftwerks- und in der Antriebssparte streicht der Konzern Siemens weltweit etwa 7.000 Stellen. In Deutschland sind rund 3.300 Mitarbeiter betroffen. Siemens will nach eigenen Angaben die Turbinen-Werke in Görlitz und Leipzig schließen, das Werk in Erfurt wird möglicherweise verkauft. Die Maßnahmen sollten möglichst sozialverträglich gestaltet werden, erklärte der Konzern. Die IG Metall kritisierte das Vorgehen und kündigte harten Widerstand an. Ein Stellenabbau in dieser Größenordnung sei angesichts der hervorragenden Gesamtsituation des Unternehmens völlig inakzeptabel, so die Gewerkschaft.| 16.11.2017 17:45 Uhr

Behörde: Fall Jalloh bleibt eingestellt

Halle: Auch nach einem Medien-Bericht über neue Erkenntnisse im Fall des in einer Polizeizelle in Dessau verbrannten Asylbewerbers hält die Staatsanwaltschaft es für richtig, das Verfahren einzustellen. Es gebe keine neuen Erkenntnisse, teilte die Behörde mit. Alle Gutachten und Berichte von Sachverständigen seien berücksichtigt worden. Das ARD Magazin Monitor zitiert aus Akten zu dem Fall, denen zufolge mehrere Sachverständige aus den Bereichen Brandschutz, Medizin und Chemie zu dem Schluss kommen, der verbrannte Oury Jalloh habe sich nicht selbst angezündet. Ein Tod durch Fremdeinwirkung sei wahrscheinlicher als eine Selbsttötung. Die Familie hat gegen die Einstellung der Ermittlungen Beschwerde eingelegt.| 16.11.2017 17:45 Uhr