NDR Info Nachrichten vom 15.11.2017:

Sondierungsgespräche für Jamaika gehen weiter

Berlin: Zwischen den Grünen und der CSU gibt es weiter Streit über den Verlauf der Sondierungsgespräche für ein Jamaika-Bündnis. Baden-Württembergs Ministerpräsident Kretschmann zeigte sich verärgert und forderte CSU-Generalsekretär Scheuer und Landesgruppenchef Dobrindt auf, den Grünen nicht länger eine Blockadehaltung vorzuwerfen. Beide CSU-Politiker hatten kritisiert, die Grünen würden die Gespräche zu den Themen Außenpolitik, Verteidigung und Europa behindern. Vor allem ihr Unterhändler Trittin habe bereits gefundene Kompromisse wieder aufgekündigt. CDU, CSU, FDP und Grüne beraten zur Stunde weiter über strittige Themen wie den Klimaschutz oder die Migration. Nach dem bisherigen Zeitplan wollen die Parteien übermorgen entscheiden, ob sie Koalitionsverhandlungen aufnehmen.| 15.11.2017 23:00 Uhr

Umweltschutzverbände enttäuscht von Merkel

Bonn: Umweltschutzverbände haben sich enttäuscht über die Rede von Kanzlerin Merkel auf der Weltklimakonferenz geäußert. Greenpeace-Geschäftsführerin Heuss kritisierte, Merkel habe sich vor einer Antwort gedrückt, wann Deutschland aus der Kohle aussteige. Ein Sprecher des WWF verlangte, die Kanzlerin müsse alles tun, um das deutsche Klimaziel 2020 doch noch zu erreichen. Ein Oxfam-Sprecher nannte es unzureichend, lediglich auf die Schwierigkeiten bei der Umsetzung dieses selbstgesteckten Zieles zu verweisen. Die Kanzlerin hatte in ihrer Rede auf der Konferenz in Bonn unter anderem erklärt, eine geringere Nutzung von Kohlestrom hätte eine große Bedeutung für den Klimaschutz in Deutschland. Details könne sie jedoch nicht nennen, weil die Zukunft der Kohlekraftwerke derzeit Gegenstand der Jamaika-Sondierung sei.| 15.11.2017 23:00 Uhr

Simbabwe: Mugabe verliert Unterstützer

Harare: In Simbabwe wenden sich immer mehr frühere Unterstützer von Präsident Mugabe ab. Die einflussreiche Vereinigung der Kriegsveteranen etwa forderte Mugabes Rücktritt von Partei- und Staatsführung. Zudem sollten die Straftaten untersucht werden, die der Staatschef während seiner Amtszeit begangen habe. In Simbabwe war der Kampf um die Nachfolge des langjährigen Präsidenten gestern eskaliert. Das Militär hat den 93-Jährigen unter Hausarrest gestellt und nach eigenen Angaben vorübergehend die Kontrolle über das südafrikanische Land übernommen. Die Militärführung favorisiert als Nachfolger Mugabes den Vizepräsidenten Mnangagwa, der in der vergangenen Woche offenbar auf Druck von Mugabes Ehefrau Grace entlassen worden war. Ihr wird vorgeworfen, selbst an die Spitze des Staates rücken zu wollen.| 15.11.2017 23:00 Uhr

Entschädigung für Prestige-Unglück

Madrid: 15 Jahre nach dem Untergang des Öltankers "Prestige" vor der Nordwestküste Spaniens hat die Justiz des Landes eine Entschädigung von mehr als 1,6 Milliarden Euro festgelegt. Den größten Anteil des Betrages soll demnach der spanische Staat erhalten. Außerdem werden Frankreich und die Region Galicien entschädigt. Für die Zahlung aufkommen müssen die beiden verurteilten Parteien, der damalige Kapitän der "Prestige" und die zuständige britische Schiffs-Versicherung. Der Tanker war im November 2002 mit rund 77.000 Tonnen Schweröl an Bord im Sturm havariert und einige Tage später gesunken. Die spanische Atlantikküste wurde über Hunderte Kilometer mit giftigem Ölschlamm verseucht.| 15.11.2017 23:00 Uhr

Leck am Atomkraftwerk Emsland entdeckt

Lingen: Im Atomkraftwerk Emsland haben Experten bei Wartungsarbeiten ein kleines Leck entdeckt. Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums ist das Kühlwassersystem betroffen. Das Leck sei als ein Ereignis der untersten Meldekategorie eingestuft worden. Damit habe es keine oder nur eine sehr geringe Bedeutung für die Sicherheit. Erst im Oktober waren im Kernkraftwerk Emsland vorübergehend Teile der Brandmeldeanlage ausgefallen. Der Meiler ist seit 1988 in Betrieb und soll noch bis 2022 am Netz bleiben.| 15.11.2017 23:00 Uhr

Italien entlässt Nationaltrainer Ventura

Rom: Der italienische Fußballverband hat nach der verpassten Qualifikation für die kommende Weltmeisterschaft Nationaltrainer Ventura entlassen. Das teilte Verbandspräsident Tavecchio mit, der nun einen Nachfolger für einen Neuaufbau sucht. Italien war in zwei Play-Off-Spielen gegen Schweden kein Treffer gelungen. Damit ist der viermalige Titelträger erstmals seit 60 Jahren nicht bei einer WM-Endrunde vertreten.| 15.11.2017 23:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: verbreitet dichte Wolken, im Verlauf von der Nordsee her etwas Regen. Tiefstwerte 8 bis 3 Grad. Morgen stark bewölkt, im Norden etwas Regen, im Süden meist trocken und später regional etwas Sonne. Höchstwerte 7 bis 11 Grad. Die weiteren Aussichten: Am Freitag zunächst Regen, später freundlicher und meist trocken, 7 bis 10 Grad.| 15.11.2017 23:00 Uhr