NDR Info Nachrichten vom 14.11.2017:

Jamaika-Sondierung über Streitthemen

Berlin: Zwei Tage vor dem geplanten Abschluss der Jamaika-Sondierungen sind Union und Grüne in der Flüchtlingspolitik weiter auf Konfrontationskurs. Besonders strittig ist das Thema Familiennachzug. Unionsfraktionschef Kauder lehnt hier Kompromisse ab. Für Flüchtlinge mit eingeschränktem Schutzstatus sehe er keine Möglichkeit, den Familiennachzug wieder zuzulassen. Die Grünen bestehen aber genau darauf. In den bis in den Abend angesetzten Beratungen soll es außerdem um die Bereiche Arbeit und Soziales, Wirtschaft, Außenpolitik sowie um die ebenfalls kontroversen Themen Landwirtschaft und Verkehr gehen. Angesichts der schwierigen Sondierungsgespräche von CDU, CSU, FDP und Grünen rief Bundespräsident Steinmeier die Bürger zur Geduld auf. Steinmeier sagte, Demokratie lebe davon, Kompromisse zu suchen und dafür Mehrheiten zu finden.| 14.11.2017 19:15 Uhr

Rentenkassen gut gefüllt

Berlin: Die Rentenversicherung erwartet aufgrund der guten Konjunkturentwicklung steigende Altersbezüge und leicht sinkende Beiträge. Wie der Vorstandsvorsitzende Gunkel mitteilte, dürfte der Beitragssatz Anfang kommenden Jahres von 18,7 auf 18,6 Prozent sinken. Für die Rentner erwartet er im nächsten Sommer eine Erhöhung ihrer Bezüge um rund drei Prozent. Die endgültige Entscheidung darüber fällt die Bundesregierung. Gunkel geht davon aus, dass die Rentenbeiträge bis 2022 stabil bleiben werden. Anschließend sei mit einem stärkeren Anstieg zu rechnen, weil geburtenstarke Jahrgänge in den Ruhestand gehen. Gleichzeitig sinkt die Höhe der Rente. Die Co-Vorstandsvorsitzende der Versicherung, Buntenbach, sagte, die künftige Bundesregierung müsse Schritte einleiten, um die Rentenfinanzen langfristig zu stabilisieren.| 14.11.2017 19:15 Uhr

Immer mehr Wohnungslose

Berlin: In Deutschland ist die Zahl der Menschen ohne Wohnung deutlich gestiegen. Nach Erkenntnissen der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe -BAG- kletterte sie in der Zeit von 2014 bis 2016 um 150 Prozent. 860-tausend Menschen hatten danach im vergangenen Jahr keine Wohnung. Flüchtlinge sind dabei mitgezählt. Ohne diese Gruppe müsse von 420-tausend Betroffenen ausgegangen werden. BAG-Geschäftsführer Specht sieht die Ursache der Situation in einer seit Jahrzehnten verfehlten Wohnungspolitik. Gleichzeitig sei zu wenig gegen Armut getan worden.| 14.11.2017 19:15 Uhr

Porsche-Vorstand bleibt in Haft

Hamburg: Der frühere Porsche-Vorstand Wolfgang Hatz muss weiter im Gefängnis bleiben. Nach Infornationen von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" lehnte das Landgericht München eine Haftbeschwerde als unbegründet ab. Hatz" Anwälte hatten argumentiert, im Fall ihres Mandanten gebe es weder Flucht- noch Verdunklungsgefahr. Hatz war früher Chef der Motorenentwicklung der VW-Tochter Audi. Er ist einer der wenigen Volkswagen-Manager, die wegen der Abgas-Manipulationen im Gefängnis sind. Die Staatsanwaltschaft München ermittelt in der Diesel-Affäre wegen Betrugsverdachts und strafbarer Werbung.| 14.11.2017 19:15 Uhr

UN:EU-Hilfe für Libyens Küstenwache falsch

Genf: Der UN-Hochkommissar für Menschenrechte, al-Hussein, hat die Flüchtlingspolitik der Europäischen Union kritisiert. Er prangert insbesondere Hilfen für die libysche Küstenwache an. Es sei unmenschlich, Migranten auf dem Mittelmeer durch libysche Schiffe abfangen zu lassen, sagte al-Hussein. Die Aufgegriffenen landeten in dem nordafrikanischen Land oft in Haftzentren, wo sie vergewaltigt und gefoltert würden. Die EU-Kommission wies den Vorwurf zurück und erklärte, sie arbeite in Libyen mit den Vereinten Nationen zusammen. Die Behörde räumte aber ein, dass die Situation in den Haftzentren unerträglich sei. Diese Lager müssten geschlossen werden. Nach libyschen Angaben befinden sich dort etwa 20.000 Männer und Frauen.| 14.11.2017 19:15 Uhr