NDR Info Nachrichten vom 11.11.2017:

Merkel: Industrieländer beim Klima in der Verantwortung

Berlin: Bundeskanzlerin Merkel sieht die Industrieländer beim Klimaschutz in einer besonderen Verantwortung. Diese hätten die Aufgabe, Umwelttechnologien nach vorne zu bringen, sagte Merkel in ihrem Videopodcast mit Blick auf den Weltklimagipfel in Bonn. Deutschland müsse dafür seinen industriellen Kern weiter entwickeln, ohne in großem Umfang Arbeitsplätze zu gefährden. Wenn etwa Stahlwerke Deutschland verließen, weil woanders die Umweltvorschriften weniger streng seien, wäre für das Weltklima auch nichts gewonnen. In Bonn gingen heute mehrere tausend Menschen auf die Straße, um für mehr Klimaschutz zu demonstrieren. Seit Montag diskutieren in der nordrhein-westfälischen Stadt auf der Weltklimakonferenz Vertreter von mehr als 190 Staaten über die Frage, wie das Pariser Abkommen konkret umgesetzt werden soll.| 11.11.2017 15:45 Uhr

Umwelthilfe begrüßt EU-Kraftwerksauflagen

Berlin: Die Deutsche Umwelthilfe hat die Entscheidung der Bundesregierung begrüßt, auf eine Klage gegen schärfere EU-Auflagen für Kohlekraftwerke zu verzichten. Bundesgeschäftsführer Müller-Kraenner sprach auf NDR Info von einem Erfolg für die Luftreinhaltung. Zugleich sei ein Signal gesetzt worden, dass die Zeit der Kohle in Europa zu Ende gehe. Die EU hatte Ende Juli mehrheitlich strengere Grenzwerte für Quecksilber, Stickoxid und Feinstaub bei Kohlekraftwerken beschlossen. Deutschland hatte zwar gegen die Auflagen gestimmt. Die Bundesregierung ließ aber nach WDR-Informationen die Klagefrist tatenlos verstreichen.| 11.11.2017 15:45 Uhr

IS erobert syrische Grenzstadt zurück

Damaskus: Die Terrororganisation "Islamischer Staat" soll eine ihrer letzten Bastionen in Syrien fast vollständig zurückerobert haben. In der Grenzstadt Albu Kamal hätten IS-Kämpfer die Truppen der syrischen Armee zum Rückzug gezwungen, meldete die Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien. Es gebe auf beiden Seiten zahlreiche Todesopfer. Erst vor zwei Tagen hatte die Armeeführung in Damaskus verkündet, der "Islamische Staat" sei aus Albu Kamal vertrieben. Die Grenzstadt ist wichtig, da sie die IS-Gebiete in Syrien und im Irak miteinander verbindet.| 11.11.2017 15:45 Uhr

UNO: Alle Häfen im Jemen öffnen

New York: Die Vereinten Nationen haben die von Saudi-Arabien angeführte Militärkoalition aufgefordert, die Blockade des Bürgerkriegslandes Jemen für Hilfslieferungen vollständig zu beenden. Die Öffnung des Hafens der Stadt Aden reiche nicht aus, warnte das UN-Büro für die Koordinierung humanitäre Hilfe. Die Blockade aller Häfen müsse aufgehoben werden. Die Militär-Koalition hatte die Flug- und Seehäfen am Montag geschlossen. Sie reagierte damit auf einen Angriff der schiitischen Huthi-Rebellen auf die saudische Hauptstadt Riad mit einer Rakete. Im Jemen stehen laut UNO Sieben Millionen Menschen kurz vor einer Hungersnot. Insgesamt leiden 17 Millionen Menschen unter einer unsicheren Ernährungslage.| 11.11.2017 15:45 Uhr

Stegner will Links-Profilierung der SPD

Neumünster: Die SPD in Schleswig-Holstein diskutiert auf einem Sonderparteitag über eine Neuausrichtung der Partei. Landeschef Stegner forderte eine Profilierung als linke Volkspartei und distanzierte sich ungewöhnlich deutlich von der Agenda-Politik des früheren SPD-Bundesvorsitzenden Schröder. Das Papier, das Schröder gemeinsam mit dem damaligen britischen Premier Blair entworfen habe, sei eine neoliberale Verirrung gewesen, von der sich die Partei abwenden müsse. Auf dem Parteitag in Neumünster geriet auch Stegner selbst in die Kritik. Landesvorstandsmitglied Nägele sagte, für die SPD-Niederlage bei der Landtagswahl im Mai sei nicht nur Spitzenkandidat Albig verantwortlich gewesen, sondern auch die Parteiführung. Deren Erneuerung dürfe nicht aufgeschoben werden.| 11.11.2017 15:45 Uhr