NDR Info Nachrichten vom 07.11.2017:

BVerfG stärkt Kontrollrechte des Bundestags

Karlsruhe: Die Bundesregierung hat Parlaments-Abgeordneten vor sieben Jahren zu Unrecht Auskünfte über die Deutsche Bahn und zur Finanzmarktaufsicht verweigert. Die Rechte des Bundestags seien verletzt worden, entschied das Bundesverfassungsgericht heute. Die Regierung ist demnach dazu verpflichtet, Anfragen zu beantworten. Sonst könne das Parlament Rechtsverstöße und Missstände nicht aufdecken. Grenzen des Informationsrechts sieht das Gericht erst, wenn Antworten das Staatswohl gefährden würden. Hintergrund des Verfahrens waren Klagen der Grünen im Bundestag. Sie stellten 2010 mehrere Anfragen an die Bundesregierung, unter anderem zur Bankenkrise und zum Bahnprojekt Stuttgart 21. Laut dem Urteil beantwortete die Regierung diese Fragen unvollständig oder überhaupt nicht. Dies sei ein Verstoß gegen das Frage- und Informationsrecht der Volksvertreter gewesen.| 07.11.2017 12:45 Uhr

Steuertricks kosten den Fiskus Milliarden

Berlin: Gewinnverlagerungen internationaler Konzerne in Steuerparadiese kosten den deutschen Fiskus pro Jahr offenbar 17 Milliarden Euro. Wie die "Süddeutsche Zeitung" im Zuge der Veröffentlichung neuer Details zu den sogenannten Paradise Papers berichtet, liegen die Einbußen in der gesamten EU noch viel höher. Hier ist von insgesamt 60 Milliarden Euro die Rede. Dem Bericht liegen Berechnungen des französischen Wirtschaftsexperten Zucman zugrunde. Deutschland leidet unter den Steuertricks demnach besonders stark. Die "Paradise Papers" bestehen aus mehr als 13 Millionen Dokumenten. Sie enthüllen die Geschäfte in Steueroasen, mit denen in großem Stil Steuerzahlungen vermieden werden. Zahlreiche Namen von Prominenten tauchen in den Papieren auf, darunter Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton und die Queen. In Deutschland waren Reporter von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" an der Auswertung beteiligt.| 07.11.2017 12:45 Uhr

Weltklimakonferenz - Indigene Völker im Blick

Bonn: In der ehemaligen Bundeshauptstadt ist die Weltklimakonferenz fortgesetzt worden. Im Mittelpunkt steht heute die Situation der indigenen Völker, die nach UN-Angaben unverhältnismäßig oft unter dem Klimawandel leiden. Weltweit gibt es mehr als 370 Millionen Ureinwohner in rund 90 Staaten. Häufig müssten sie ihre angestammten Wohngebiete verlassen, weil der Meeresspiegel steige oder der Wald abgeholzt werde, so die Vereinten Nationen. Auf der Klimakonferenz in Bonn beraten Vertreter aus fast 200 Staaten zwei Wochen lang, mit welchen konkreten Schritten die Erderwärmung gestoppt werden kann. Offizieller Gastgeber sind die Fidschi-Inseln. Der Inselstaat im Südpazifik gilt als eines der am stärksten vom Klimawandel bedrohten Länder.| 07.11.2017 12:45 Uhr

Studie: Schleswig-Holsteiner am glücklichsten

Kiel: Die Menschen in Schleswig-Holstein sind laut einer Studie die glücklichsten in Deutschland. Das Bundesland landete zum fünften Mal in Folge bei der Untersuchung auf dem ersten Platz. Auf Rang zwei und drei im sogenannten Glücksatlas der Deutschen Post folgen Hamburg und Baden, Schlusslicht ist Sachsen-Anhalt. Insgesamt erreicht die Lebenszufriedenheit der Bundesbürger auf einer Skala von null bis zehn einen Wert von rund 7 Punkten, was in etwa dem Vorjahresniveau entspricht. An der repräsentativen Umfrage im Frühsommer nahmen etwa 5.700 Bürger teil.| 07.11.2017 12:45 Uhr

Hans Schäfer gestorben

Köln: Der Fußball-Weltmeister Hans Schäfer ist im Alter von 90 Jahren gestorben. Das bestätigte sein langjähriger Verein, der 1. FC Köln. Schäfer gehörte zur Weltmeistermannschaft von 1954 und war fast zwei Jahrzehnte lang die prägende Figur im Spiel der Kölner Mannschaft. Von der Elf, die 1954 in der Schweiz Fußball-Weltmeister wurde, lebt jetzt nur noch der Lauterer Horst Eckel.| 07.11.2017 12:45 Uhr