NDR Info Nachrichten vom 04.11.2017:

Belgien entscheidet über Verhaftung Puigdemonts

Brüssel: Die belgische Justiz will im Fall des entmachteten katalanischen Regierungschefs Puigdemont schon bald über das weitere Vorgehen entscheiden. Wie die Staatsanwaltschaft in Brüssel mitteilte, prüft sie derzeit den europäischen Haftbefehl aus Spanien. Heute oder morgen werde das Dokument einem Ermittlungsrichter zur Entscheidung vorgelegt. Die spanische Justiz hatte den Haftbefehl gegen Puigdemont und vier Mitstreiter gestern ausgestellt. Die Politiker hatten zuvor eine Vorladung aus Madrid ignoriert und waren stattdessen in Belgien geblieben. Mehrere weitere Mitglieder der entmachteten katalanischen Regierung sitzen dagegen in Untersuchungshaft. Die spanische Justiz wirft Puigdemont und anderen führenden katalanischen Politikern unter anderem Rebellion vor. Grund ist die einseitige Unabhängigkeitserklärung des katalanischen Parlaments.| 04.11.2017 10:45 Uhr

CSU-Nachwuchs fordert Rückzug von Seehofer

Erlangen: Innerhalb der CSU wächst der Widerstand gegen Parteichef Seehofer. Die Junge Union in Bayern forderte auf ihrer Jahresversammlung einen personellen Neuanfang in der Partei ohne den 68-Jährigen CSU-Vorsitzenden. Die Nachwuchspolitiker der CSU nahmen einen Antrag an, wonach sich Seehofer mit Blick auf die Landtagswahl in Bayern im Herbst kommenden Jahres von seinen Ämtern zurückziehen soll. Der bayerische Ministerpräsident hatte einen Besuch des JU-Treffens in Erlangen heute abgesagt. Zur Begründung verwies er auf die Sondierungsverhandlungen über ein Jamaika-Bündnis im Bund, die seine ganze Aufmerksamkeit verlangten. Die CSU hatte bei der Bundestagswahl im September ein für ihre Verhältnisse schlechtes Ergebnis eingefahren. Seitdem mehren sich die Stimmen innerhalb der Partei, die noch vor der Landtagswahl in Bayern personelle Konsequenzen verlangen.| 04.11.2017 10:45 Uhr

Nato stockt Afghanistan-Truppen auf

Brüssel: Die Nato will kommendes Jahr offenbar mehrere Tausend Soldaten zusätzlich nach Afghanistan schicken. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur haben sich in den vergangenen Wochen mehrere Mitgliedsstaaten bereiterklärt, ihr Engagement zu verstärken. Künftig sollen mindestens 15.800 Nato-Soldaten an dem Einsatz zur Ausbildung afghanischer Sicherheitskräfte beteiligt sein. Das sind 3.400 mehr als zuletzt zur Verfügung standen. Die Truppenaufstockung soll kommende Woche bei einem Nato-Treffen offiziell bekanntgegeben werden. Grund für den Schritt ist vor allem das Erstarken der fundamentalistischen Taliban.| 04.11.2017 10:45 Uhr

Offenbar mehr Geld für zu Unrecht Inhaftierte

Berlin: Menschen, die zu Unrecht in Haft saßen, sollen offenbar besser entschädigt werden. Nach übereinstimmenden Medienberichten wollen die Justizminister der Länder in der kommenden Woche über entsprechende Vorschläge beraten. Einer davon sieht demnach vor, die Pauschale für einen Tag in Haft von 25 auf 35 Euro anzuheben und später weiter steigen zu lassen. Bei der Justizministerkonferenz soll laut "Bayerischem Rundfunk" und "Welt am Sonntag" auch eine Studie zur bisherigen Entschädigungspraxis vorgestellt werden. In ihr wurden 31 Fälle untersucht, in denen Menschen seit 1990 zu Unrecht eine Haftstrafe verbüßen mussten.| 04.11.2017 10:45 Uhr

Nach Havarie: Ermittlungen gegen Kapitän

Oldenburg: Nach der Havarie eines Frachters vor der ostfriesischen Insel Langeoog ermittelt die Wasserschutzpolizei gegen den Kapitän. Es bestehe der Verdacht, dass der 48-jährige Chinese den Schiffsverkehr gefährdet hat. Möglicherweise habe die "Glory Amsterdam" wegen fehlender Kooperationsbereitschaft während des ersten Bergungsversuchs nicht weggeschleppt werden können und sei deshalb auf einer Sandbank vor der Nordseeinsel gestrandet, so die Wasserschutzpolizei in Oldenburg. Der Frachter hatte sich vor knapp einer Woche im schweren Herbststurm vor Anker liegend losgerissen und war zwei Kilometer weit abgetrieben.| 04.11.2017 10:45 Uhr