NDR Info Nachrichten vom 30.10.2017:

Puigdemont in Belgien?

Madrid: Die spanische Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen den entmachteten katalanischen Regierungschef Puigdemont erhoben. Der Vorwurf lautet auf Rebellion, Auflehnung gegen die Staatsgewalt und Unterschlagung öffentlichen Geldes. Puigdemont drohen bis zu 30 Jahre Haft. Auch andere Angehörige der abgesetzten Regierung wurden angeklagt. Nach Angaben der spanischen Regierung ist Puigdemont inzwischen nach Belgien gereist. Wie spanische Zeitungen schreiben, will er noch im Laufe des Nachmittags eine Erklärung abgeben. Die Zentralregierung in Madrid hatte heute offiziell die Amtsgeschäfte in Katalonien übernommen. Sie reagierte damit auf den Beschluss des Regionalparlaments in Barcelona, die Unabhängigkeit des Landesteils auszurufen. Die Zwangsverwaltung soll mindestens bis zu den geplanten Neuwahlen kurz vor Weihnachten aufrechterhalten werden.| 30.10.2017 16:45 Uhr

Ex-Wahlkampfmanager von US-Präsident Trump angeklagt

Washington: In der Russland-Affäre hat die US-Justiz Anklage gegen den früheren Wahlkampfleiter von Präsident Trump, Manafort, erhoben. Ein Sprecher von Sonderermittler Mueller sagte, dem 68-Jährigen würden unter anderem Verschwörung gegen die USA und Geldwäsche vorgeworfen. Manafort kam bereits einer Aufforderung der Justiz nach und erschien bei der Bundespolizei FBI. Nach Angaben von Muellers Sprecher umfasst die von einem Geschworenengericht erhobene Anklage insgesamt zwölf Punkte. Dazu gehörten auch mutmaßliche Falschaussagen und das Verbergen ausländischer Bankkonten. Dabei geht es um Millionenbeträge, die Manafort gemeinsam mit einem Geschäftspartner bei ihrer Arbeit für den früheren ukrainischen Präsidenten Janukowitsch verdient hatten. Es sind die ersten Anklagen im Zuge der Ermittlungen zur Russland-Affäre. Hintergrund ist der Verdacht illegaler Absprachen zwischen Trumps Wahlkampfteam und der russischen Regierung.| 30.10.2017 16:45 Uhr

Bahn: Sind gut auf Stürme vorbereitet

Hamburg: Die Bahn hat Vorwürfe zurückgewiesen, nicht ausreichend auf schwere Stürme vorbereitet zu sein. Bahnsprecher Meyer-Lovis sagte auf NDR Info, das Unternehmen schneide Bäume entlang der Gleise entsprechend der rechtlichen Möglichkeiten umfangreich zurück. Mit Blick auf zunehmende Extremwetterlagen müsse dieses Thema aber nochmal neu besprochen werden. Unter anderem der Fahrgastverband Pro Bahn hatte dem Unternehmen vorgeworfen, zu halbherzig Pflanzen zurückzuschneiden und einen Runden Tisch zu dem Thema gefordert. Der schwere Herbststurm Herwart sorgt auch heute noch für Verspätungen im Bahnverkehr in Norddeutschland. Auf den Strecken Hamburg-Westerland und Hamburg-Rostock fallen weiterhin Züge aus.| 30.10.2017 16:45 Uhr

Urteil gegen Lidl-Erpresser

Dortmund: Wegen Erpressung des Lebensmittel-Discounters Lidl hat das Landgericht zwei Männer zu jeweils zwei Jahren und zehn Monaten Haft verurteilt. Die 45 und 46 Jahre alten Angeklagten hatten nach Ansicht der Richter mehrfach in Filialen des Lidl-Konzerns vergiftete Produkte ins Regal gestellt - unter anderem in Dortmund, Bonn und Wuppertal. Sie versetzten beispielsweise Nuss-Nougat-Creme, aber auch Zahnpasta mit Pflanzenschutzmitteln. Die Dosierung war dem Gericht zufolge so gering, dass zu keiner Zeit eine Gefahr für Verbraucher bestand. Zur Zahlung der später per E-Mail geforderten fünf Millionen Euro in der Internetwährung Bitcoin kam es nicht. Die Angeklagten hatten die Tat bis zuletzt bestritten.| 30.10.2017 16:45 Uhr