NDR Info Nachrichten vom 28.10.2017:

Rajoy übernimmt Amtsgeschäfte Puigdemonts

Madrid: Der spanische Ministerpräsident Rajoy hat heute früh offiziell die Amtsgeschäfte des abgesetzten katalanischen Regierungschefs Puigdemont übernommen. Auch die übrigen Mitglieder der nach Unabhängigkeit strebenden Regierung in Barcelona wurden mit der offiziellen Veröffentlichung im Amtsblatt abgesetzt. Der spanische Senat hatte mit der Billigung des zum ersten Mal angewandten Verfassungsartikels 155 gestern den Weg für die Entmachtung und für Neuwahlen am 21. Dezember freigemacht. Das katalanische Parlament wurde mit sofortiger Wirkung aufgelöst. Die Abgeordneten in Barcelona hatten zuvor für eine unabhängige Republik Katalonien votiert. Die Abstimmung fand allerdings in Abwesenheit großer Teile der Opposition statt. Wie es in den kommenden Tagen konkret weitergeht, ist unklar.| 28.10.2017 09:45 Uhr

Easyjet übernimmt 25 Air-Berlin-Flugzeuge

London: Teile der insolventen Air Berlin gehen außer an Lufthansa nun auch an Easyjet. Wie die britische Fluggesellschaft in der Nacht mitteilte, unterzeichneten beide Seiten eine Vereinbarung über 40 Millionen Euro. Den Angaben zufolge übernimmt die Airline vorbehaltlich der kartellrechtlichen Erlaubnis den Betrieb in Berlin-Tegel mit 25 Maschinen sowie Start- und Landerechten. Bis zu 1.000 Beschäftigte könnten Stellen bei Easyjet bekommen. Der letzte Flug von Air Berlin war gestern am späten Abend in Tegel gelandet. Die zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft stellte damit nach fast vier Jahrzehnten ihren Betrieb endgültig ein. Das Unternehmen wird zu großen Teilen von der Lufthansa übernommen. Auch hier müssen die Kartellbehörden noch zustimmen.| 28.10.2017 09:45 Uhr

USA arbeiten an neuen Russland-Sanktionen

Washington: Nach dem Beschluss neuer Strafmaßnahmen gegen Russland im Sommer hat die US-Regierung jetzt eine Sanktionsliste mit 39 russischen Firmen veröffentlicht. Jeder, der ab dem kommenden Jahr mit den dort aufgeführten Firmen Geschäfte macht, riskiert, von den neuen US-Sanktionen getroffen zu werden. Auf der Liste stehen Konzerne mit Verbindungen zur russischen Armee und zu russischen Geheimdiensten wie der Waffenhersteller Kalaschnikow und das Schiffbau-Unternehmen United Shipbuilding Corporation. Der US-Kongress hatte die neuen Russland-Sanktionen im Juli gegen den Widerstand von US-Präsident Trump beschlossen. Damit sollen das Vorgehen Russlands in der Ostukraine und die mutmaßlichen russischen Hackerangriffe während des US-Präsidentschaftswahlkampfs 2016 geahndet werden.| 28.10.2017 09:45 Uhr

Isländer wählen neues Parlament

Reykjavik: Zum zweiten Mal innerhalb eines Jahres sind die Isländer heute zu vorgezogenen Neuwahlen aufgerufen. Ministerpräsident Benediktsson hatte das Parlament vor einem Monat aufgelöst, nachdem seine Mitte-Rechts-Koalition ihre Mehrheit im Parlament verloren hatte. Hintergrund war ein politischer Skandal um einen Sexualverbrecher. Der Vater von Regierungschef Benediktsson hatte sich dafür eingesetzt, das Strafregister eines verurteilten Vergewaltigers zu löschen. Einer der Koalitionspartner warf Benediktssons konservativer Partei vor, sie habe dies vertuschen wollen. Umfragen zufolge hat der Regierungschef wenig Chancen auf einen Verbleib im Amt. Die besten Aussichten auf eine Regierungsbildung hat demnach eine Koalition aus linken und grünen Parteien.| 28.10.2017 09:45 Uhr

S&P stuft überraschend Italien hoch

Rom: Die Rating-Agentur "Standard & Poor´s" hat die Kreditwürdigkeit Italiens überraschend heraufgestuft. Die langfristigen italienischen Staatsanleihen sind damit nicht mehr so nah wie bisher an einer Einstufung als spekulativ. Als Grund gab die amerikanische Rating-Agentur an, dass sich die Wachstumsaussichten der Wirtschaft in der Euro-Zone verbessert hätten. Außerdem stabilisiere sich der italienische Bankensektor.| 28.10.2017 09:45 Uhr