NDR Info Nachrichten vom 27.10.2017:

Madrid: Die spanische Generalstaatsanwaltschaft hat ein Verfahren gegen Kataloniens Regionalpräsidenten Puigdemont wegen Rebellion angekündigt. Grund ist die Unabhängigkeitserklärung, die das Regionalparlament zuvor verabschiedet hatte. Ein Sprecher sagte, die Behörde werde in der kommenden Woche Anklage gegen Puigdemont erheben. Für Rebellion ist im spanischen Recht eine Höchststrafe von 30 Jahren Haft vorgesehen. Als Reaktion auf die Unabhängigkeitserklärung hatte der spanische Senat beschlossen, die Regionalregierung zu entmachten. Zur Stunde berät der Ministerrat in Madrid über das weitere Vorgehen.| 27.10.2017 20:00 Uhr

Berlin und EU stehen hinter Rajoy

Berlin: Die Bundesregierung sieht die erneute Zuspitzung der Situation in Katalonien mit Sorge. Sprecher Seibert erklärte, diese sei durch den erneuten Verfassungsbruch seitens des katalanischen Regionalparlaments ausgelöst worden. Die Bundesregierung unterstütze die klare Haltung des spanischen Ministerpräsidenten zur Wiederherstellung der verfassungsmäßigen Ordnung, so Seibert Auch die Europäische Union erkennt die Unabhängigkeitserklärung Kataloniens nicht an. Ratspräsident Tusk sagte, Spanien sei der einzige Gesprächspartner der EU. Tusk rief Madrid gleichzeitig auf, vom Einsatz von Gewalt abzusehen. Auch die US-Regierung hat ihre Unterstützung für die Maßnahmen der spanischen Regierung bekundet. Katalonien sei ein integraler Bestandteil Spaniens.| 27.10.2017 20:00 Uhr

Ankara widerspricht Steudtner-Darstellung

Ankara: Die Freilassung des deutschen Menschenrechtlers Steudtner ist nach Darstellung der türkischen Regierung nicht auf ein Geheimtreffen von Staatspräsident Erdogan und Altkanzler Schröder zurückzuführen. Der zuständige Minister Gül erklärte, diese Behauptung habe nichts mit der Realität zu tun. Die türkische Justiz sei unabhängig, betonte Gül. Nach der gestrigen Freilassung Steudtners hatte sich Bundesaußenminister Gabriel bei Schröder für eine Vermittlung bedankt. Der Menschenrechtler hatte mehr als drei Monate in der Türkei im Gefängnis gesessen. Zum Auftakt seines Prozesses wegen Terrorvorwürfen hatte ein Istanbuler Gericht überraschend die Freilassung angeordnet. Mindestens zehn weitere Deutsche sind in der Türkei noch aus politischen Gründen in Haft.| 27.10.2017 20:00 Uhr

Niedersachsen: FDP berät mit CDU und Grünen

Hannover: In Niedersachsen haben Vertreter der FDP mit den Grünen und zuvor mit der CDU über die Situation nach der Landtagswahl beraten. FDP-Landeschef Birkner sagte nach dem Gespräch mit den Grünen, beide Parteien seien in einer gemeinsamen Interessenlage und bereiteten sich auf den absehbaren Gang in die Opposition vor. Die Grünen-Landesvorsitzende Janssen-Kucz betonte, die kleineren Fraktionen wollten eine Stärkung ihrer Minderheitenrechte erreichen. Beim Treffen mit der CDU hatte die FDP noch einmal festgestellt, dass sich keine Mehrheit jenseits der großen Koalition abzeichne. Die Grünen hatten die Einladung zu einem Dreier-Treffen abgelehnt und wollen kein Jamaika-Bündnis in Niedersachsen. Bei der Landtagswahl war die SPD von Ministerpräsident Weil stärkste Kraft geworden. Sie beginnt in der kommenden Woche Sondierungsgespräche mit der CDU.| 27.10.2017 20:00 Uhr

Letzter Air-Berlin-Flug aus HH verabschiedet

Hamburg: Der letzte Air-Berlin-Flug von der Hansestadt aus ist am Abend mit einer Wasserfontäne der zuständigen Feuerwehr verabschiedet worden. Ziel war Düsseldorf. Die insolvente Gesellschaft stellt ihren Betrieb ein. Davon ist auch der Hamburger Flughafen betroffen. Eine Wasserfontäne ist normalerweise zur Begrüßung üblich, wenn ein Unternehmen erstmals einen Airport ansteuert. Nach Angaben von Lufthansa-Chef Spohr werden die Lücken in den deutschen Flugplänen nicht so schnell zu schließen sein. Von rund 140 Air-Berlin-Maschinen sollen Spohr zufolge von morgen an mehr als die Hälfte am Boden bleiben. Die Lufthansa übernimmt einen Großteil des früheren Mitbewerbers.| 27.10.2017 20:00 Uhr

Wettervorhersage

Das Wetter: Nachts von Nordwesten her dichte Wolken und gebietsweise etwas Regen. Tiefstwerte 12 bis 8 Grad. Mäßiger bis frischer Westwind, an der See mit teils stürmischen Böen. Morgen bewölkt und zunächst kaum, später von Nord- und Ostsee her vermehrt Regen, maximal 11 bis 14 Grad. Frischer bis starker Westwind mit stürmischen Böen, auf den Inseln und im Bergland Sturmböen. Die weiteren Aussichten: Am Sonntag wechselhaft mit Regen und Gewittern bei 9 bis 13 Grad. Am Montag viel Sonne, westlich der Weser wolkiger bei 8 bis 12 Grad.| 27.10.2017 20:00 Uhr