NDR Info Nachrichten vom 27.10.2017:

Jamaika ohne Einigung bei Migration und Klima

Berlin: Wegen großer Differenzen haben die Vertreter einer möglichen Jamaika-Koalition ihre Verhandlungen über Zuwanderung und Klimaschutz vertagt. FDP-Vize Suding sagte auf NDR Info, mit Blick auf die Wahlprogramme der vier Parteien sei es nicht überraschend, dass die Gespräche gestern schwierig gewesen sind. Sie warb erneut für ein Zuwanderungsgesetz und erklärte, dass sich beim Klimaschutz alle Beteiligten einig seien, an den Zielen des Pariser Abkommens festzuhalten. Die Sondierungen zwischen CDU, CSU, FDP und Grünen werden in der kommenden Woche fortgesetzt. Offenbar werden aber zunächst die Parteichefs über einen Kompromiss in der Zuwanderungspolitik beraten. Der Bundes-Geschäftsführer der Grünen, Kellner, sprach gestern Abend von noch gravierenden Unterschieden.| 27.10.2017 07:45 Uhr

Spanischer Senat entscheidet über Katalonien

Madrid: Der spanische Senat befasst sich heute mit der Krise wegen der Unabhängigkeitsbestrebungen in Katalonien. Der Parlamentskammer liegt ein Antrag der Zentralregierung vor, wonach die katalanische Führung und verschiedene Regionalbehörden entmachtet werden und Neuwahlen angesetzt werden sollen. Die Zustimmung des Senats gilt als sicher. Das Parlament in Barcelona beschäftigt sich heute ebenfalls mit der Krise; Teile der Regierungskoalition dringen auf eine Unabhängigkeitserklärung.| 27.10.2017 07:45 Uhr

Schulz appelliert an türkische Regierung

Berlin: Nach der Freilassung des deutschen Menschenrechtsaktivisten Peter Steudtner hat SPD-Chef Schulz die türkische Regierung aufgefordert, ihre Politik grundlegend zu ändern. Rechtsstaatlichkeit und internationale Kooperationen dürften nicht länger in Frage gestellt werden, sagte Schulz den Zeitungen der "Funke Mediengruppe". Ansonsten werde die Distanz zur EU noch größer. Steudtner war nach mehr als drei Monaten in einem türkischen Gefängnis gestern in seine Heimat Berlin zurückgekehrt. Er und weitere wegen Terrorvorwürfen angeklagte Menschenrechtsaktivisten waren am ersten Prozesstag überraschend aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Das Verfahren in Istanbul wird in Abwesenheit der Angeklagten im November fortgesetzt.| 27.10.2017 07:45 Uhr

Trump ruft wegen Opioiden Notstand aus

Washington: US-Präsident Trump hat angesichts einer steigenden Zahl von Drogentoten den nationalen Gesundheitsnotstand ausgerufen. Zusätzliches Geld wird durch die Maßnahme allerdings nicht zur Verfügung gestellt. Stattdessen sollen verfügbare Mittel umgeschichtet werden. Im Jahr 2015 gab es in den USA insgesamt 52.000 Drogentote, 2016 ist die Zahl nach vorläufigen Berechnungen um mehr als 20 Prozent auf 64.000 gestiegen. Laut "New York Times" ist Drogenmissbrauch inzwischen die häufigste Todesursache bei Amerikanern unter 50. Als ein Grund gilt der freizügige Umgang mit süchtig machenden Schmerzmitteln seit den 1990ern.| 27.10.2017 07:45 Uhr

Israel ehrt Araber für Einsatz in NS-Zeit

Berlin: Israel hat erstmals einen Araber als "Gerechten unter den Völkern" geehrt. Die Feierstunde für den 1982 verstorbenen ägyptischen Arzt Mohammed Helmy fand in der israelischen Botschaft in Berlin statt. Helmy hatte während des Zweiten Weltkriegs sein Leben riskiert, um eine vierköpfige jüdische Familie vor der Verfolgung durch die Nationalsozialisten zu retten. Die Ehrung "Gerechte unter den Völkern" ist die höchste Auszeichnung des Staates Israel an Nichtjuden. Sie wird seit 1963 von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vaschem verliehen.| 27.10.2017 07:45 Uhr